Markus Pommer / Valentino Catalano holen sich den Meistertitel 2024 - Rennen 2
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- ADAC Prototype Cup Germany 2024
- 05. September 2024
- Cornelia Simon
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Als letzte Serie am Sonntag machten sich die Fahrer des Prototype Cup Germany bereit um nach dem zwölften Rennen endlich ihren Meister küren zu können. Maxime Dirckx / Jacob Erlbacher werden von der letzten Position aus das Rennen aufnehmen, denn die Mannschaft hatte es doch noch geschafft das Fahrzeug zu reparieren. Sie hatten Probleme mit dem Antriebsstrang. Auch der letzte fliegende Start in diesem Jahr funktionierte nach der Einführungsrunde und Keanu Al Azhari konnte die Meute in die erste Kurve führen. Alle machten nun Jagd auf den Pole Setter. Zunächst ging es wie an der Perlenschnur aufgezogen hintereinander her. Riccardo Leone Cirelli / Julien Apothèloz setzten bereits in der ersten Runde Felipe Fernandez Laser / Klaus Abbelen unter Druck. Zuvor waren sie von diesen niedergerungen worden.
Nach der ersten Runde hatte sich Keanu Al Azhari bereits mit 2,065 Sekunden von seinen Verfolgern abgesetzt. Nach zwei Runden hatten sich die ersten drei bereits mit einigen Wagenlängen von den übrigen abgesetzt. Valentino Catalano / Markus Pommer auf Platz zwei mussten sich mit Felipe Fernandez Laser / Klaus Abbelen auseinander setzen. Der Abstand hier betrug nur 0,569 Sekunden. Torsten Kratz / Danny Soufi waren bis auf Rang acht zurück gereicht worden. Michael Lyons / Sven Barth auf Platz fünf hatten Antti Rammo und Maxime Dirckx / Jacob Erlbacher im Schlepptau. Von alledem bekam der Führende nichts mit, denn er hatte sich mit 6,571 Sekunden auf und davon gemacht.
Im Verlauf der siebten Runde drehte sich Antti Rammo Ende Start und Ziel bei einem Überholversuch von Michael Lyons / Sven Barth und stand danach verkehrt herum auf der Strecke. Es wurde nun Full Course Yellow angezeigt. Nach acht Runden konnte das Rennen wieder im Renntempo aufgenommen werden. Zwischenzeitlich war der Druck der Frikadelli Piloten auf die Gebhardt Piloten größer geworden und es dauerte nicht lange und dann hatten Felipe Fernandez Laser / Klaus Abbelen Platz zwei eingenommen. Die neuen Zweitplazierten konnten sich auch direkt mit einigen Wagenlängen absetzen. Unterdessen versuchten jetzt Riccardo Leone Cirelli / Julien Apothèloz auch noch Valentino Catalano / Markus Pommer nieder zu ringen. Michael Lyons / Sven Barth hatten sich noch nicht von Maxime Dirckx / Jacob Erlbacher frei schwimmen können.
Nach 16 Runden hatte das Boxenzeitfenster geöffnet und es kamen Valentino Catalano / Markus Pommer und Torsten Kratz / Danny Soufi als Erste herein. Keanu Al Azhari hatte einen Vorsprung von 17,688 Sekunden herausgefahren. Beim nächsten Umlauf vollzog der Führende seinen Stopp. Beim Fahrerwechsel von Maxime Dirckx / Jacob Erlbacher war erneut ein Fehler aufgetreten, denn es qualmte plötzlich. Felipe Fernandez Laser / Klaus Abbelen waren die Letzten die ihren Stopp noch hinter sich bringen mussten. Nachdem die Reihenfolge wieder hergestellt war führte wieder Keanu Al Azhari mit einem Vorsprung von 9,214 Sekunden vor Klaus Abbelen / Felipe Fernandez Laser und Julien Apothèloz / Riccardo Leone Cirelli. Danny Soufi / Torsten Kratz erhielten eine Drive Through Penalty wegen eines Pit Stop Vergehens.
In den letzten zwanzig Minuten bekamen die BWT Mücke Piloten es mit Markus Pommer / Valentino Catalano zu tun. Mit aufgeblendeten Scheinwerfern waren diese unterwegs. Eingangs Start und Ziel hatten sich Klaus Abbelen /Felipe Fernandez Laser gedreht und dies konnten sofort Julien Apothèloz / Riccardo Leone Cirelli nutzen und zogen an ihnen vorbei auf Platz zwei. Danach mussten die Frikadelli Piloten sich mit Markus Pommer / Valentino Catalano auseinander setzen. In der 30. Runde mussten sie dann ihre Verfolger ziehen lassen. In den letzten fünf Minuten hatte Keanu Al Azhari sich mit 46,707 Sekunden von seinen Kontrahenten abgesetzt.
Die Überrundungen meisterte der Mühlner Motorsport Pilot ohne Probleme. Der 16jährige holte sich einen überragenden Sieg mit einem Vorsprung von über 54 Sekunden, gefolgt von Julien Apothèloz / Riccardo Leone Cirelli und Markus Pommer / Valentino Catalano. Letztere holten sich mit ihrem dritten Platz den Meistertitel 2024.
Mit 206 Punkten holten sich Markus Pommer / Valentino Catalano den Meistertitel 2024. Platz zwei und drei gingen an Danny Soufi / Torsten Kratz mit 197 und Julien Apothèloz / Riccardo Leone Cirelli mit 194 Punkten. Meister in der Junior-Wertung wurde Danny Soufi mit 331,5 Zähler vor Valentino Catalano mit 221 und Keanu Al Azhari mit 203 Zähler. Der Titel in der Trophy-Wertung ging an Antti Rammo mit 398 Punkten, gefolgt von Torsten Kratz mit 385,5 und Klaus Abbelen mit 228 Punkten. Gebhardt Motorsport gewann die Teamwertung mit 217 Zähler. Dahinter liegen Konrad Motorsport mit 197 und BWT Mücke Motorsport mit 195 Zähler.
Keanu Al Azhari ( Mühlner Motorsport): „Ich bin sehr zufrieden. Wichtig war, am Start Rang eins zu halten. Danach konnte ich mich absetzen und zeigen, wie schnell ich bin und wie gut das Auto von Mühlner Motorsport ist. Im kommenden Jahr würde ich gerne wiederkommen und dann den Titel in Angriff nehmen.“
Julien Apothéloz (BWT Mücke Motorsport): „Ich denke, es war ein guter Abschluss der Saison. Wir haben es hier auf dem Sachsenring zweimal auf das Podest geschafft, damit können wir glücklich sein. Das Rennen war nicht einfach, denn das Auto war vor allem auf der Hinterachse sehr instabil. Ich habe dementsprechend nicht viel riskiert, denn ich wollte diesen Podestplatz nach Hause bringen.“
Riccardo Leone Cirelli (BWT Mücke Motorsport): „Erst einmal Glückwunsch an Markus und Valentino zum Titelgewinn, ihnen ist eine fehlerfreie Saison gelungen. Aber auch ich bin mit meiner ersten Saison im LMP3-Sport sehr zufrieden. Wir haben zwei Rennen gewonnen, womit ich vorher nicht gerechnet hätte. Und wir sind in der Abschlusstabelle knapp hinter Danny Soufi und Torsten Kratz Dritter. Auch das Auto finde ich klasse und sehr gut zum Lernen. Außerdem natürlich ein großes Dankeschön an Julien und das ganze Mücke-Team, die mir meine erste Saison im LMP3 leicht gemacht haben.“
Valentino Catalano (Gebhardt Motorport): „Nachdem ich es 2023 nicht geschafft hatte, obwohl wir teilweise wirklich schnell waren, bin ich heute umso glücklicher. Es war wichtig, den zweiten Platz am Start zu halten – was gar nicht so einfach war, weil die Seite der Fahrbahn einfach die schlechtere ist. Als ich wusste, dass das Konrad-Duo weit hinter uns lag, bin ich kein Risiko mehr eingegangen und habe Markus das Auto auf Rang drei übergeben.“
Markus Pommer (Gebhardt Motorsport): „Wir hatten in dieser Saison teilweise echt Pech, haben aber nie aufgegeben. Die Titelverteidigung macht mich schon stolz, denn ich habe gezeigt, dass ich auch in einer anderen Konstellation mit einem anderen Team und einem anderen Teamkollegen als im vergangenen Jahr Champion werden kann. Schon früh in meinem Stint wurde mir gesagt, dass Konrad eine Drive-Through bekommt, was die Lage den Titelkampf betreffend etwas entspannt hat. Ich konnte schnell auf Julien aufholen, aber dann stieg meine Getriebetemperatur auf 119 Grad Celsius. Ich habe mich mit meinem Ingenieur über Funk besprochen und wir haben uns entschieden, null Risiko einzugehen. Also habe ich mich zurückfallen lassen, was ein komisches Gefühl war. Aber vielleicht hat uns das vor einem Getriebeschaden bewahrt und das war es natürlich wert.“