Besler / Piana holen sich den Sieg am Sonntag
- Hauptkategorie: DTM Paket
- ADAC GT4 Germany
- 07. August 2025
- Cornelia Simon
- Zugriffe: 599
Beitragsseiten
Das dritte Rennwochenende der ADAC GT4 Germany findet vom 08. bis 10. August in der Eifel auf dem Nürburgring statt. Auf der 3,629 Kilometer langen Sprintstrecke sucht die ADAC-Serie den Halbzeit-Champion. Beste Chancen auf diesen inoffiziellen Titel haben die aktuellen Tabellenführer Enrico Förderer / Jay Mo Härtling (SR Motorsport by Schnitzelalm), die im Mercedes-AMG GT4 alle vier bislang ausgetragenen Läufe gewonnen haben und die Tabelle mit 100 Zählern anführen vor Gabriele Piana / Berkay Besler (FK Performance Motorsport) auf ihrem BMW M4 GT4 mit 58 und den Porschepiloten Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl (Wimmer Werk Motorsport) mit 51 Punkten.
Es befinden sich Piloten von drei unterschiedlichen Marken auf den ersten drei Positionen der Gesamtwertung, was die Ausgeglichenheit im Feld weiter unterstreicht. Auf Rang vier liegen Max Rosam / Denny Berndt (Razoon - more than Racing), die im Porsche 718 Cayman GT4 zuletzt auf dem Norisring einen dritten und vierten Platz erzielen konnten und somit mit ordentlich Rückenwind in die Eifel reisen. Max Rosam hat eine große Verbindung zum Nürburgring und der Region, da ein Teil seiner Verwandtschaft im Raum Koblenz wohnt. An diesem Wochenende werden als Gaststarter Jan Philipp Springob / Storm Gjerdrum in einem Aston Martin Vantage AMR GT4 EVO von COSY Racing by ESM mit von der Partie sein. Sie werden alle noch ausstehenden Saisonläufe bestreiten. Jan Philipp Springob ist in der ADAC GT4 Germany bereits seit 2019 unterwegs und konnte in dieser Zeit zwei Laufsiege erzielen – Storm Gjerdrum gibt sein Seriendebüt.
Enrico Förderer (SR Motorsport by Schnitzealm): „Man weiß natürlich nie, was passiert. Doch der Halbzeit-Titel ist sicherlich in greifbarer Nähe. Wir fahren dennoch mit Demut an den Ring. Es war sehr speziell, die ersten vier Saisonläufe zu gewinnen. Wir möchten diese Serie am liebsten weiter fortsetzen. Doch die Konkurrenz in der ADAC GT4 Germany ist stark. Der Nürburgring ist meine Heimstrecke und insofern ist das Rennwochenende etwas ganz Besonderes. Meine Familie, viele Freunde und auch mein Fanclub werden kommen, um mich anzufeuern.“
Max Rosam (razoon –more than racing): „Das große Saisonziel ist natürlich der Titel in der ADAC GT4 Germany. Somit wollen wir auf dem Nürburgring gute Punkte einfahren. Das gelingt am besten mit Podiumsplatzierungen oder sogar mit Siegen. Ich mag das Streckenlayout, beispielsweise liefert die Schikane am Ende der Runde stets klasse Bilder. Wenn man dort die Kerbs richtig trifft, macht es richtig Spaß.“
Jan Philipp Springob war im ersten freien Training der ADAC GT4 Germany auf dem Nürburgring nicht zu schlagen. Mit Aston Martin, Mercedes-AMG, Porsche und Toyota platzierten sich Fahrzeuge von vier Marken auf den ersten sechs Plätzen. Perfekter Einstand von Aston COSY Racing by ESM: Das Team aus Sachsen feiert auf dem Nürburgring das Saisondebüt in der ADAC GT4 Germany – und konnte im ersten freien Training direkt die Bestzeit einfahren. Jan Philipp Springob, der sich das Steuer des Vantage AMR GT4 Evo mit Storm Gjerdrum teilt, umrundete die 3,629 Kilometer lange Strecke in exakt 1:32,924 Minuten. Die Tabellenzweiten und Dritten mussten sich mit den Rängen neun und 16 zufrieden geben.
Mit einem Rückstand von 0,369 Sekunden ging Platz zwei der Session an den Mercedes-AMG GT4 die aktuellen Tabellenführer Enrico Förderer / Jay Mo Härtling. Direkt dahinter folgten deren Teamkollegen Cedric Fuchs / Joel Mesch mit 0,772 Sekunden Rückstand auf Platz drei. Ein starkes Ergebnis für Mercedes-AMG rundeten Luca Bosco / Julien Apothéloz (BWT Mücke Motorsport) mit 0,785 Sekunden Rückstand auf Platz vier ab. Die Top Fünf komplettierte der Porsche 718 Cayman GT4 von Hendrik Still / Philipp Gogollok, denen 0,807 Sekunden auf die Spitze fehlten. Ebenfalls gut gestartet ist Teichmann Racing. Der Rennstall aus der Eifel ist erstmals überhaupt im ADAC Championat unterwegs. Im Toyota GR Supra GT4 fuhren Maximilian Schleimer / Roland Froese im ersten freien Training direkt auf Platz sechs.
Jan Philipp Springob (Aston COSY Racing by ESM): „Es ist natürlich klasse, so ins Rennwochenende zu starten. Das gibt dem Team ein richtig gutes Gefühl. Fairerweise sollte aber auch gesagt sein, dass wir mit einem neuen Satz Pirelli-Reifen unterwegs waren.“
Im zweiten freien Training waren nach rund einer Stunde Streckenzeit die fünf erstplatzierten Fahrzeuge nicht einmal anderthalb Zehntelsekunden voneinander getrennt. Am schnellsten unterwegs waren Hendrik Still / Philipp Gogollok Sie hatten eine Zeit von 1:33,394 Minuten für alle gesetzt. Im sehr engen zweiten freien Training schafften Marek Böckmann / Anton Paul Abée Rang zwei. In einem weiteren Aston Martin hatten sie lediglich 0,003 Sekunden Rückstand. Dritte wurden Gabriele Piana / Berkay Besler, denen im BMW M4 GT4 0,119 Sekunden auf die Spitze fehlten. Auf Platz vier folgten die Tabellenführer Enrico Förderer / Jay Mo Härtling im Mercedes-AMG. Zeitgleich komplettierten Niels Tröger / Andreas Jochimsen im BMW die Top Fünf. Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl konnten sich nicht verbessern. Sie waren zwei Ränge zurückgefallen. Jan Philipp Springob / Storm Gjerdrum nahmen jetzt Rang 15 ein. Auch Cedric Fuchs / Joel Mesch waren etliche Ränge zurückgefallen und wurden auf Rang 16 gewertet.
Hendrik Still (AVIA W&S Motorsport): Wir freuen uns natürlich sehr über die Bestzeit. Es war letztendlich aber auch nur ein freies Training und alle waren mit gebrauchten Reifen unterwegs. Insofern darf man das Resultat auch nicht überbewerten. Wie es dann im Rennen aussehen wird, müssen wir abwarten. Ich denke, im Vergleich zu BMW und Mercedes-AMG fehlt uns ein wenig die Rennpace. Auf eine Runde sind wir mit unserem Porsche hier sehr schnell. Insofern ist natürlich die Pole-Position das ganz große Ziel. Bereits letztes Jahr stand ich hier auf dem ersten Startplatz.“
Die Zeiten im ersten Zeittraining am Samstagmorgen wurden gegenüber den Sitzungen vom Freitag schneller. Die Tabellenführer hatten nach fünf gefahrenen Runden mit einer Zeit von 1:31,769 Minuten gegenüber ihrer Konkurrenz das Sagen. Sie werden am Nachmittag von der Pole Position aus starten. Hendrik Still / Philipp Gogollok werden mit einem Rückstand von 0,146 Sekunden das Rennen von Startplatz zwei aus aufnehmen, gefolgt von Jan Philipp Springob / Storm Gjerdrum. Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl stehen in der vierten Startreihe. Berkay Besler / Gabriele Piana mussten sich mit der sechsten Startreihe zufrieden geben. Die beiden Fahrzeuge von ME Motorsport mit den Piloten Tim Reiter / Philip Wiskirchen und Thomas Rackl / Linus Hahne gehen von den Positionen dreizehn und 15 aus ins Rennen.
Jay Mo Härtling (SR Motorsport by Schnitzelalm): „Es hat einfach alles auf den Moment gepasst. Im Spitzenfeld der ADAC GT4 Germany geht es extrem eng zu, aber wir haben für die Runde alles zusammengebracht. Danke an das Team für das klasse Auto. Wir haben Heimspiel und somit wollen wir hier das bestmögliche herausholen. In den letzten Jahren konnten wir auf dem Nürburgring viele Erfahrungswerte sammeln. Das kommt uns sicherlich entgegen. Wir fahren natürlich voll auf Sieg. Doch so eng wie es aktuell zugeht wird es nicht einfach. Mit einem starken Piloten wie Hendrik Still in meinem Nacken habe ich eine große Aufgabe vor mir.“
Der fünfte Lauf fand bei sommerlichen Temperaturen am Samstagnachmittag statt. Nach den zwei Einführungsrunden klappe der fliegende Start ohne weiteres und die Pole Setter konnten sich gegenüber allen anderen behaupten und behielten die Führung. Weit gefächert ging es auf die Mercedes Arena zu, bevor sie sich dort ordentlich einsortiert hatten. Wenig später waren Laurens Rühl / Maximilian Tarillion blind unterwegs. Sie waren durch eine Werbetafel gefahren und diese hatte sich verklemmt und damit hatten sie keine freie Sicht. Sie waren nach der ersten Runde in die Box gekommen. Nach dieser Runde führten weiterhin die Pole Setter vor Hendrik Still / Philipp Gogollok und Jan Philip Springob / Storm Gjerdrum. Es wurde nun Full Course Yellow gezeigt. Unterdessen hatten Hendrik Still / Philipp Gogollok die Führung übernommen.
Zwischenzeitlich hatten Lachlan Robinson / Oskar Lund Kristensen einen Schubser erhalten, mit der Folge das sie sich von der Strecke drehten und sich dann auf Rang 21 wieder einreihen mussten. Nachdem man das Reklameschild weg geräumt hatte, konnte das Rennen wieder im Renntempo aufgenommen worden. Hugo Sasse / Roman Fellner-Feldegg hatten Probleme bekommen und fielen weiter zurück. Die Tabellenführer waren bis auf Platz drei zurückgefallen und wurden dann von Tim Reiter / Philip Wiskirchen attackiert und konnten im nach hinein an den Mercedes Piloten vorbei zugehen. Überall im Feld hatten sich Grüppchen gebildet, in denen hart um jede Position gekämpft wurde. Denny Berndt / Max Rosam lagen unter Beobachtung wegen einer Aktion unter Full Course Yellow.
Berkay Besler / Gabriele Piana hatten sich schon bis auf Rang neun nach vorne gearbeitet. Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl hingegen hatten drei Plätze eingebüßt. An der Spitze wurde der Druck von Jan Philip Springob / Storm Gjerdrum auf Hendrik Still / Philipp Gogollok Runde um Runde immer härter. Andreas Jochimsen / Niels Tröger hatten zwischenzeitlich die Drittplatzierten in der Meisterschaft niedergerungen und sich damit auf Rang zehn gefahren. Nach elf Runden versuchten Joel Mesch / Cedric Fuchs an Denny Berndt / Max Rosam vorbeizugehen. Einen Positionswechsel hatte es unterdessen auf Rang zwei gegeben und zwar waren Tim Reiter / Philip Wiskirchen an Jan Philipp Springob / Storm Gjerdrum vorbeigegangen.
Thomas Rackl / Linus Hahne hatten mächtig Boden gut gemacht und sich kurz bevor das Boxenzeitfenster öffnete auf Rang fünf gefahren. Nach vierzehn Runden öffnete das Boxenzeitfenster und es kamen bereits die ersten vier aus dem hinteren Feld herein. Hugo Sasse / Roman Fellner-Feldegg hatten mächtig Boden verloren. Sie waren von Rang vier ins Rennen gegangen und waren nach ihrem Boxenstopp nur noch auf Platz 20 unterwegs. Die Tabellenführer nahmen ihren Stopp nach 16 Runden vor. Zur gleichen Zeit waren auch Thomas Rackl / Linus Hahne herein hereingekommen. Die Reihenfolge geriet erst einmal durcheinander. Robert Fellner-Feldegg / Hugo Sasse waren plötzlich mit Problemen unterwegs und schossen von der Strecke. Sie kämpften mit Bremsproblemen.
Neun Fahrer mussten in den letzten zwei Minuten bevor das Boxenzeitfenster schloss noch hereinkommen. Sieben von ihnen kamen dann alle zur gleichen Zeit herein. Dazu gehörten auch die beiden Führenden. Philipp Gogollok / Hendrik Still und Philip Wiskirchen / Tim Reiter konnten die Box noch vor der herankommenden Meute wieder verlassen. Nach den obligatorischen Fahrerwechseln behielten Philipp Gogollok / Hendrik Still die Führung und fuhren letztendlich zum Sieg, was für den Porsche-Piloten zudem den Triumph in der Junior-Wertung bedeutete. Reiters Partner Philip Wiskirchen / Tim Reiter übernahmen Platz zwei vor ihren Teamkollegen Linus Hahne / Thomas Rackel, die durch einen frühen Boxenstopp die dritte Position einnehmen konnten. Beide ME Motorsport-BMW lieferten sich im weiteren Rennverlauf ein spannendes Duell um den Silberrang.
Rang vier ging an den BMW von Gabriele Piana / Berkay Besler. Enrico Förderer / Jay Mo Härtling beendete das Rennen auf Rang fünf. Das Duo führt die Fahrerwertung damit weiterhin an. Platz sechs sicherten sich Niels Tröger / Andreas Jochimsen. Dahinter überquerten Storm Gjerdrum / Jan Philip Springobals Siebter die Ziellinie und konnten sich in seinem ersten GT4-Rennen überhaupt über den Gewinn der Rookie-Wertung freuen. Achte wurden Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl vor Marek Böckmann / Anton Paul Abée Die Top-Ten komplettierten Denny Berndt / Max Rosam .
Hendrik Still (AVIA W&S Motorsport): „Es ist der Wahnsinn, hier beim Heimspiel gewinnen zu können. Es sind viele Freunde vor Ort und mein Papa steht direkt neben mir. Ich bin super stolz. Ich dachte zunächst, dass wir über die Distanz keine Chance hätten, doch das Team hat super gearbeitet und ein perfektes Set-up gefunden.“
Philipp Gogollok (AVIA W&S Motorsport): „Ich weiß immer noch nicht, was ich sagen soll – und kann es noch gar nicht begreifen. Das Team hat einen unfassbaren Job gemacht. Ich bin so dankbar, die Chance erhalten zu haben, auf dem Auto mit der Startnummer eins fahren zu dürfen. Hendrik hat am Start eine Lücke herausgefahren, ich konnte die Lücke halten. Einfach super!“
Thomas Rackl (ME Motorsport): „Wir sind voll von Emotionen, denn ich hätte dieses Resultat nicht erwartet, nachdem wir von Platz 15 losgefahren sind. Ich hatte eine super Pace und zudem noch die Reifen für Linus geschont. Ich wusste, dass er noch etwas herausholen kann. Das hat er getan. Über Platz zwei bin ich mehr als glücklich.“
Linus Hahne (ME Motorsport): „Es ist erst mein drittes Rennwochenende in der ADAC GT4 Germany und schon habe ich mein erstes Gesamtpodium. Das konnte ich in der Auslaufrunde zunächst gar nicht fassen. Natürlich war das Überholmanöver mit dem Teamkollegen knifflig. Es galt fair zu bleiben, aber auch den von hinten ankommenden Konkurrenten zu beachten. Letztendlich haben wir das gut hinbekommen, da wir mit beiden Autos auf dem Podium sind. Besser kann es nicht sein.“
Tim Reiter (ME Motorsport): „Ich hatte einen perfekten Start erwischt. Das gelang mir hier vor drei Jahren schon einmal. Von da an hatte ich weitere Mitbewerber überholt, da der BMW heute richtig gut ging. Ich widme das Podium meiner Mutter. Letztes Jahr hatte ich im Rennen an ihrem Geburtstag einen Fehler und bin ausgefallen. Jetzt habe ich das wieder gutgemacht und bin super glücklich.“
Philip Wiskirchen (ME Motorsport): „Nach der Qualifikation bin ich über das Podium tatsächlich etwas überrascht. Doch Tim hatte einen super Start und das Auto an mich in aussichtsreicher Position übergeben. Wir hatten dann ein kleines Problem mit dem Set-up, was sich auf die Reifen-Performance auswirkte. Dennoch freue ich mit natürlich sehr über den dritten Platz. Ich hoffe, dass wir das morgen wiederholen können.“
Das Ausfahren ihrer Startpositionen für das Rennen am Sonntag nahmen die Protagonisten am Sonntagmorgen unter die Räder. In diesen 15 Minuten musste einmal alles stimmen um auf die Pole Position zu fahren. Dies gelang Marek Böckmann / Anton Abèe in ihrem Astion Martin Vantage nach sieben Runden mit einer Zeit von 1:32,338 Minuten. Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl werden mit einem Rückstand von 0,450 Sekunden von Rang zwei aus ins Rennen gehen, gefolgt von Gabriele Piana / Berkay Besler. Die Tabellenführer mussten sich mit der vierten Startposition zufrieden geben. Die Sieger vom gestrigen Tag stehen in der vierten Startreihe. Philip Wiskirchen / Tim Reiter nehmen das Rennen von Platz fünf aus auf. Ihre Teamkollegen Linus Hahne / Thomas Rackl werden von Rang 15 versuchen weiter nach vorne zu kommen.
Marek Böckmann (PROsport Racing): „Als ich die Zeit auf dem Display sah, dachte ich zunächst nicht, dass es für vorne reichen würde. Denn am Samstag wurde insgesamt um einiges schneller gefahren. Somit war ich tatsächlich etwas überrascht, als mir mein Ingenieur mitteilte, dass wir auf Pole stehen würden. Umso mehr freue ich mich jetzt. Auf eine Runde ist unser Auto schnell, doch wir arbeiten aktuell noch etwas daran, gut über die Distanz zu kommen. Insofern gilt es für mich, nach dem Start zunächst vorne zu bleiben. Mein Ziel ist es, das Auto auf Platz eins liegend an meinen Teamkollegen zu übergeben.“
Am Sonntag um 15.25 Uhr machten sich die Piloten bereit, den zweiten Lauf an diesem Wochenende hinter sich zu bringen. Die Zweitplatzierten Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl wurden im nach hinein wegen Blockierens eines anderen Fahrzeugs um drei Startplätze nach hinten gesetzt. Dadurch werden Gabriele Piana / Berkay Besler und Enrico Förderer / Jay Mo Härtling von Platz zwei und drei aus ins Rennen gehen. Nach der ersten Einführungsrunde kamen bereits Storm Gjerdrum / Jan Philipp Springob wieder zu ihrer Box zurück. Auch dieser fliegende Start klappte nach den zwei Einführungsrunden ohne weiteres. Die Pole Setter konnten ihre Position verteidigen und führten die Meute in die erste Kurve. Im hinteren Feld ging es drunter und drüber. Hier gingen schon einige weit nach außen und es kam auch zu einem Dreher.
Nach der ersten Runde führten weiterhin Marek Böckmann / Anton Abèe vor Gabriele Piana / Berkay Besler und Max Rosam / Denny Berndt. Die Tabellenführer hatten einen Rang eingebüßt. Zu dieser Zeit rollten Philipp Gogollok / Hendrik Stil neben der Strecke aus. Vier Fahrzeuge hatten bereits nach zwei Runden mit Problemen die Box angesteuert. Luis Moser / Victor Nielsen waren in der Anfangsphase in der Mercedes Arena ausgehebelt worden und stiegen etwas mit ihrem BMW auf. Insgesamt waren nach drei Runden fünf Fahrzeuge nicht mehr mit von der Partie. Zwischenzeitlich waren die Führenden bis auf Rang fünf zurück gefallen. Gabriele Piana / Berkay Besler hatten sich an der Spitze mit über zwei Sekunden auf und davon gemacht.
Enrico Förderer / Jay Mo Härtling waren nach fünf Runden bis auf Platz fünf zurück gereicht worden. Sie mussten sich nun mit Philip Wiskirchen / Tim Reiter und Maximilian Tarillion / Laurenz Rühl auseinander setzen. Philip Wiskirchen / Tim Reiter hatten von Maximilian Tarillion / Laurenz Rühl einen Treffer auf das rechte Vorderrad bekommen. Danach ging es für die ME Motorsportler ab ins Kiesbett. Sie suchten nun die Box auf. Max Rosam / Denny Berndt mussten hart um ihren zweiten Platz kämpfen, denn Emil Heyerdahl / Raphael Rennhofer und Marek Böckmann / Anton Abèe rückten ihnen immer mehr auf die Pelle. Linus Hahne / Thomas Rackl hatten unterdessen ordentlich Boden gut gemacht und lagen nach acht Runden bereits auf Rang sieben.
Ein Fünfkampf um Platz zwölf war jetzt entstanden. Diese Truppe führten Daniel Drexel / Luca Link an. Im Verlauf der zehnten Runde rutschten Roland Froese / Maximilian Schleimer Ende Start und Ziel in das Fahrzeug von Oskar Dix / Egor Litvinenko hinein. Letzterer konnten das Fahrzeug dann noch abfangen und beide setzten ihre Fahrt weiter fort. Vor ihnen hatte es einen Wechsel gegeben und zwar waren Roman Fellner-Feldegg / Hugo Sasse an Daniel Drexel / Luca Link vorbei gegangen. Roland Froese / Maximilian Schleimer hatten in der dreizehnten Runde einen Dreher zu verzeichnen. Zu dieser Zeit hatten Emil Heyerdahl / Raphael Rennhofer ihren dritten Platz an Marek Böckmann / Anton Abèe verloren. Das Boxenzeitfenster hatte sich nach vierzehn Runden geöffnet. Als Erste kamen Luca Bosco / Julien Apothèloz zum Stopp herein.
Beim nächsten Umlauf folgten dann die nächsten vier Fahrzeuge. Linus Hahne / Tim Reiter vollzogen ihren Stopp nach 16 Runden. Oscar Dix / Egor Litvinenko mussten sich harten Attacken gegenüber Julien Apothèloz / Luca Bosco erwehren. Letztere waren schon in der Box gewesen. Die ersten sechs Piloten mussten noch zum Stopp herein kommen. Das Boxenzeitfenster war noch für drei Minuten geöffnet. Hugo Sasse / Roman Fellner-Feldegg kamen in langsamer Fahrt wieder in die Box bei ihnen war vorne rechts die Radaufhängung gebrochen. Unterdessen kamen nun alle sechs zum Pflichtboxenstopp. Nachdem alle in der Box waren und die Reihenfolge wieder hergestellt war, führten weiterhin Berkay Besler / Gabriele Piana mit einem Vorsprung 10,246 Sekunden.
Anton Abée / Marek Böckmann lagen weiter auf Platz zwei, gefolgt von Denny Berndt / Max Rosam. Die Tabellenführer fuhren auf Platz vier. Thomas Rackl hatte das Steuer von Linus Hahne auf Rang sechs übernommen. In den letzten zwanzig Minuten konnten Jay Mo Härtling / Enrico Förderer auf dem letzten Platz des Treppchens vorfahren. Sie konnten sich auch direkt von Denny Berndt / Max Rosam absetzen. Die Porsche Fahrer bekamen es nun mit Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl und Thomas Rackl / Linus Hahne zu tun. Hier ging es um den vierten Rang. Hinter diesem Trio riss das Feld erst einmal ab. Benjamin Sylvestersson / Joseph Ellerine versuchten in der letzten viertel Stunde Lachlan Robinson / Oskar Lind Kristensen niederzuringen um auf Platz neun vorzufahren.
Das Rennen wurde bei zwei Minuten und 39 Sekunden mit der roten Flagge abgebrochen, weil Randsteine beschädigt wurden. Das Rennen wurde auch nicht mehr wieder aufgenommen. Damit wurden Berkay Besler / Gabriele Piana nach 33 Runden als Sieger erklärt, gefolgt von Anton Abèe / Marek Böckmnn und Jay Mo Härtling / Enrico Förderer. Denny Berndt / Max Rosam hatten noch eine Zeitstrafe erhalten und wurden daher nur als Sechste gewertet. Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl kam als Fünfte ins Ziel.
In der Meisterschaft liegen Enrico Förderer / Jay Mo Härtling mit 127 Punkten auf Rang eins, gefolgt von Gabriele Piana / Berkay Besler mit 96 und Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl mit 73 Punkten. Jay Mo Härtling / Enrico Förderer haben auch in der Junior-Wertung mit 138 Zähler das Sagen vor Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl mit 83 und Linus Hahne / Thomas Rackl mit 80 Zähler. Cedric Fuchs führt mit 117 Punkten die Rookie-Wertung an. Platz zwei und drei nehmen Victor Nielsen mit 84 und Laurenz Rühl mit 69 Punkten ein. SR Motorsport by Schnitzelalm hat in der Team-Wertung mit 169 Zähler die Nase vorne. Dahinter befinden sich FK Performance Motorsport mit 141 und AVIA W&S Motorsport mit 115 Zähler.
Gabriele Piana (FK Performance Motorsport): „Endlich unser erster Saisonsieg. Ich hatte zunächst etwas Glück, da Marek vor mir auf einer Flüssigkeit ausgerutscht ist. Somit konnte ich recht leicht vorbeifahren und die Führung übernehmen. Danach bin ich vorne einfach weggefahren. Ich freue mich natürlich sehr über das Resultat.“
Berkay Besler (FK Performance Motorsport): „Gabriele hatte zunächst eine klasse Vorarbeit geleistet. Ich musste die Führung dann einfach nur verwalten und habe ein paar tolle Runden um den schönen Nürburgring gedreht. Es galt natürlich immer, auf die Reifen zu achten. Das Team hat uns ein klasse Auto hingestellt und wir konnten das Resultat maximieren.“
Marek Böckmann (Prosport Racing): „Ich bin super happy über das Ergebnis. Ich denke, es war das Maximum, was wir heute erreichen konnten. Denn der BMW war heute einfach zu stark. Ich habe den Start für mich entschieden, bin dann aber auf einer Ölspur ausgerutscht. Ich konnte das Auto aber abfangen und mich im Anschluss wieder etwas vorarbeiten. Anton hat dann alles perfekt gemanagt.“
Anton Paul Abée (Prosport Racing): „Platz zwei ist ein super Ergebnis. Marek hat zunächst einen Top Job gemacht, leider aber etwas Pech gehabt. Als ich dann im Auto saß, musste ich Platz zwei nur noch verwalten. Ich bin mega glücklich. Danke an alle.“
Markus Eichele (Teamchef ME Motorsport): „Das Rennen am Samstag verlief für uns sensationell gut. Von den Startpositionen im Mittelfeld konnten wir nach der Anpassung der Fahrzeugeinstufung uns stark nach vorne kämpfen. Unser erstes Podestergebnis in der ADAC GT4 Germany ist für uns ein großer Erfolg! Das dabei direkt beide Fahrerduos von uns auf dem Podium standen, macht es noch spezieller! Am Sonntag zeigten Thomas und Linus erneut eine sensationelle Aufholjagd, die von einem weiteren tollen Ergebnis gekrönt wurde. Leider schieden Philip und Tim zum wiederholten Mal in diesem Jahr nach einer unschuldigen Kollision aus. Vom vierten Startplatz wäre hier viel möglich gewesen.“