Doppel-Sieg für Schubert Motorsport - Rennen 2
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- DTM Veranstaltungen 2023
- 19. September 2023
- Cornelia Simon
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Bei trockener Strecke nahmen die Fahrer dann ihr zweites Rennen am Sonntagmittag unter die Räder. Der Pole-Setter konnte den fliegenden Start nach der Einführungsrunde für sich verbuchen und führte die Meute in die erste Kurve. Dort drehte sich bereits Kelvin van der Linde, nachdem er von Tim Heinemann umgedreht wurde und fiel ans Ende des Feldes zurück. Bei der Kurve 2 ging alles gut. Bei Mirko Bortolotti qualmte das Fahrzeug. Er fiel wegen eines Reifenschadens weiter zurück. Er war zuvor mit Marvin Dienst aneinander geraten. Er kam dann in die Box gefahren. Nach der ersten Runde führte weiterhin Rene Rast vor dem amtierenden Meister und Thomas Preining. Nach dem Wechseln des Reifens ging es für den Tabellenführer dann wieder auf die Strecke hinaus. Jack Aitken hatte Federn lassen müssen, denn er war bis auf Rang sieben zurück gefallen. Auch Ricardo Feller hatte zwei Plätze eingebüßt.
Im Verlauf der fünften Runde hatte sich Ricardo Feller mit Lucas Auer etwas behackt. Der Schweizer lehnte sich dann auch am Österreicher. Danach war Ricardo Feller auf Rang vierzehn vorgefahren. Er musste aber den Platz wieder mit Lucas Auer tauschen. An der Spitze hatte sich Rene Rast mit 1,09 Sekunden abgesetzt. Marco Wittmann auf Rang fünf bekam es mit Ayhancan Güven zu tun. Unterdessen eilte Mirko Bortolotti dem Feld hinterher. Der Niederländer Thierry Vermeulen hatte eine riesige Meute von Kontrahenten im Schlepptau. Hier ging es um die neunte Position. Laurin Heinrich auf Rang 17 versuchte rundenlang an Patric Niederhauser vorbei zu gehen. Die beiden Führenden an der Spitze hatten sich mit über 2,7 Sekunden von allen anderen abgesetzt.
Thomas Preining auf Rang drei hatte nach vorne und hinten genug Luft. Hinter ihm führte Clemens Schmid eine Dreiergruppe mit Marco Wittmann, Ayhancan Güven und Dennis Olsen an. Nach zehn Runden hatte der Schaeffler-Pilot dann kurzen Prozess gemacht und konnte an Clemens Schmid vorbeigehen. Danach bekam er es mit dem türkischen Piloten zu tun. Dieser hatte Dennis Olsen im Nacken sitzen. Es setzte nun leichter Regen ein. Die Rennleitung hatte das Rennen als wet race erklärt. Nach vierzehn Runden hatte das Boxenfenster sich geöffnet und es kamen bereits Luca Engstler Arjun Maini und Ricardo Feller als Erste herein. Als nächster wechselte Luca Stolz dann seine Reifen. Tim Heinemann hatte sich im letzten Moment belegt in die Box zu kommen und schoss fast quer in diese hinein.
Nach 19 Runden waren erst zehn Fahrer in der Box gewesen. Alle anderen warteten ab und schauten was das Wetter wohl machen wird. Dennis Olsen war der Erste aus dem vorderen Feld. Andrea Caladrelli, Thierry Vermeulen, Jusuf Owega und Luca Engstler bekamen eine Verwarnung wegen Missachtung der Tracklimits. Marco Wittmann, Ayhancan Güven, Franck Perera und Clemens Schmid kamen nach 21 Runden in die Box. Beim nächsten Umlauf kamen dann die nächsten Fahrer zum Pflichtboxenstopp herein. Ein harter Kampf hatte sich nun zwischen Luca Engstler und Ricardo Feller entwickelt. Thomas Preining hatte sich nach 23 Runden neue Reifen geholt. Nach 24 Runden kam der Zweitplatzierte Sheldon van der Linde in die Box.
Fünf Piloten mussten noch zum Stopp hereinkommen. Mit einem Vorsprung von über sieben Sekunden holte sich der Pole-Setter neue Reifen. Es standen nun noch zwei Minuten auf der Uhr bevor das Boxenzeitfenster sich wieder schließen würde. Maro Engel und Kelvin van der Linde waren die Letzten die zum Pflichtboxenstopp herein kamen. Nachdem alle einmal in der Box gewesen waren führte weiterhin Rene Rast mit einem Vorsprung von 2,885 Sekunden vor Sheldon van der Linde und Thomas Preining. Luca Stolz hatte unterdessen bei noch 18 Minuten zu fahrender Zeit seinen Dienstwagen mit technischen Problemen in der Box abgestellt. Mirko Bortolotti war nur auf Platz 25 unterwegs. Thomas Preining und Ricardo Feller befanden sich auf den Rängen drei und 15.
Kelvin van der Linde gab auf Rang 23 liegend dann das Rennen ebenfalls in der Box früher auf als geplant. Bis zum zehnten Platz fuhren alle mit einem gewissen Respektabstand hintereinander her. Lucas Auer auf Rang elf hatte Maro Engel und Franck Perera im Schlepptau. Team Grasser und Project 1 lagen unter Beobachtung wegen unsportlichen Verhaltens in der Boxengasse. Dies wird nach dem Rennen von den Sportkommissaren bearbeitet. Vier Fahrer waren nicht mehr mit von der Partie. Neben Kelvin van der Linde und Luca Stolz hatten sich auch Sandro Holzem und Mattia Drudi schon früh verabschiedet. In der Schlussphase hatte Ricardo Feller auf Platz 15 gleich vier Kontrahenten hinter sich.
Der Schweizer musste absolute Kamplinie fahren, denn Luca Engstler hinter ihm attackierte ihn rundenlang. Hinter diesen beiden lauerten noch Laurin Heinrich, Andrea Caldarelli und Patric Niederhauser. In den letzten zwei Minuten ging es zwischen Andrea Caldarelli und Patric Niederhauser mächtig zur Sache. Im nach hinein konnte der Lamborghini-Pilot den Audi-Piloten nicht halten und musste ihn ziehen lassen. Danach fielen noch David Schumacher und Tim Heinemann über ihn her und zogen vorbei. Nach 41 Runden wurde Rene Rast vor seinem Teamkollegen Sheldon van der Linde als Sieger abgewunken. Den letzten Platz auf dem Stockel nahm Thomas Preining ein. Ricardo Feller holte sich mit Rang 15 noch einen Punkt für die Meisterschaft. Mirko Bortolotti auf Platz 21 ging leer aus. Damit fuhr nun Thomas Preining als neuer Tabellenführer nach Hause.
In der Meisterschaft führt nun Thomas Preining mit 190 Punkten vor Mirko Bortolotti mit 180 und Ricardo Feller mit 159 Punkten. Manthey EMA liegt in der Team-Wertung mit 283 Zähler auf Rang eins, gefolgt von Abt Sportsline mit 256 und SSR Performance mit 255 Zähler. Porsche hat in der Konstruktions-Wertung mit 384 Punkten die Nase vorne. Dahinter liegen Lamborghini mit 343 und Mercedes mit 331 Punkten.
Rene Rast (Schubert Motorsport): „Erst die Pole-Position und dann mein erster Sieg für BMW, das war ein perfekter Auftritt von uns. Möglicherweise kommt mit der kurz bevorstehenden Geburt meines Sohnes noch ein weiteres Highlight hinzu. Diesen Tag werde ich mir dick im Kalender einkreisen. Von außen sah es durch meinen Vorsprung vielleicht einfach aus, aber du musst die ganze Zeit voll konzentriert sein, um keine Fehler zu machen.“
Sheldon van der Linde (Schubert Motorsport): „In der ersten Runde habe ich direkt versucht, an René Rast vorbeizuziehen. Leider hat es nicht gereicht. Danach hat René keinen Fehler gemacht und sich den Sieg verdient. Eine Team-Order kam nicht in Frage, davon bin ich kein Fan. Der Titelkampf ist für mich realistisch betrachtet gelaufen, aber ich werde alles geben, um mir den dritten Platz zu holen.“
Thomas Preining (Manthey EMA): „Die neun Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze vor dem Rennwochenende konnten wir in einen Zehn-Punkte-Vorsprung umwandeln. So schnell kann es in der DTM gehen. Den Red Bull Ring verlasse ich mit einer riesigen Gänsehaut. Mein Heimspiel hat mit vielen Medienterminen schon vergangenes Wochenende begonnen und sich von Anfang an großartig angefühlt. Ich habe die tolle Unterstützung der österreichischen Fans gespürt, das war etwas ganz Besonderes.“