Doppel-Sieg für Schubert Motorsport - Rennen 1
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- DTM Veranstaltungen 2023
- 19. September 2023
- Cornelia Simon
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Als die Piloten in ihre Startaufstellung fuhren fing es zunächst leicht an zu regnen. Eine viertel Stunde vor dem Start wurde dieser dann kräftiger. Das Fahrzeug von David Schumacher stand noch nicht in der Startaufstellung, denn man arbeitete noch immer an diesem. Einige der Piloten waren auf Regenreifen, es waren die aus dem hinteren Starterfeld und andere auf Sliks unterwegs. Aufgrund der Witterungsbedingungen wurden zwei Einführungsrunden gefahren. Danach konnte der Pole-Setter den Start für sich verbuchen. Er wurde aber nach der ersten Kurve von Kelvin van der Linde attackiert. Alle die mit Slicks unterwegs waren hatten Probleme. Maro Engel war von Rang sechs gestartet und hatte sich bereits auf Platz drei gefahren und setzte nun den türkischen Pilot unter Druck.
Dennis Olsen traf den ersten Poller. Damit standen nur noch zwei. Nach der ersten Runde führte weiterhin Laurin Heinrich vor Ayhancan Güven und Maro Engel. Thomas Preining lag weiterhin auf Platz vier. Mirko Bortolotti war bis auf Rang zehn zurück gereicht worden. Die ersten vier konnten sich ein wenig vom Feld absetzen. Einen enormen Sprung nach vorne hatte Ricardo Feller gemacht, denn er war nach drei Runden bereits auf Platz 16 unterwegs. Der beste Slick-Fahrer war Andrea Caldarelli auf Rang 22. Um Platz vier ging es zwischen Thomas Preining und Kelvin van der Linde zur Sache. Nach fünf Runden hatte der Südafrikaner dann Thomas Preining geknackt und war vorbei gezogen. David Schumacher war aus der Boxengasse gestartet und sich bereits auf Rang 20 nach vorne gekämpft.
Beim nächsten Umlauf musste Thomas Preining dann den BMW-Piloten Rene Rast ziehen lassen. Danach versuchte Dennis Olsen sich an Thomas Preining heran zu arbeiten. Mit einem Vorsprung von 3,266 Sekunden hatte sich der Pole-Setter von seinen Verfolgern abgesetzt. Ayhancan Güven hatte unterdessen gleich zwei Ränge verloren, denn Maro Engel und Kelvin van der Linde waren auf zwei und drei vorgefahren. Der Tabellenführer setzte sich rundenlang mit Marco Wittmann auseinander. Der Italiener klopfte dann auch schon mal am BMW-Fahrer an. Ricardo Feller war auf dem Weg nach vorne. Er hatte schon wieder drei Plätze gut gemacht. Da Marco Wittmann und Marko Bortolotti sich rundenlang behackten konnten Mattia Drudi, Luca Engstler und Luca Stolz zu diesen beiden aufschließen.
Im nach hinein hatte Ricardo Feller eine Verwarnung wegen Abdrängens eines anderen Teilnehmers bekommen. Nach elf Runden war das Boxenzeitfenster aufgegangen. Der Regen war nun auch wieder stärker geworden. In Kurve Nr. 4 konnte der Tabellenführer an Marco Wittmann vorbeigehen. Der Gegenkonter kam aber sofort. Doch der Italiener war bereits schon mit zwei Reifen im Kies. Aber er hielt gegen Marco Wittmann und behauptete seine Position. Der Überholvorgang des Tabellenführers an Dennis Olsen vorbeizugehen ging ruck zuck von statten. Danach setzte er sich direkt etwas von seinen Verfolger ab. Andrea Caldarelli erhielt ebenfalls eine Verwarnung wegen mehrfachen Verlassens der Strecke in Turn 1. Ricardo Feller setzte auf Platz elf nun Luca Engstler unter Druck.
Marvin Dienst war der erste Pilot der zum Pflichtboxenstopp nach 15 Runden herein gekommen war. Danach folgte Jusuf Owega. Er ging für die zweite Rennhälfte auf Regenreifen hinaus. Luca Stolz wechselte nach 16 Runden auch auf Slicks. Marvin Dienst erhielte eine Penalty Lap wegen durchdrehender Räder auf den Airjacks. Der Schweizer Ricardo Feller setzte nun auch auf Slicks, denn der Regen hatte aufgehört. So nach und nach kamen dann auch die nächsten Piloten zum Reifenwechsel herein. Die Reihenfolge geriet nun durcheinander. Nach 19 Runden kam jetzt der Pole-Setter herein, gefolgt von Maro Engel, Rene Rast, Thomas Preining und Mattia Drudi. Maro Engel hatte Laurin Heinrich niedergerungen.
Bei einem Zweikampf zwischen Clemens Schmid und Thierry Vermeulen zog der Niederländer den kürzeren. Zunächst schossen beide von der Strecke, aber Thierry Vermeulen war im Kiesbett gelandet und musste nun dort geborgen werden. Nun wurde das Rennen neutralisiert. Es führte nun Kelvin van der Linde vor Laurin Heinrich und Maro Engel. Thomas Preining und Mirko Bortolotti lagen auf den Rängen vier und neun. Ricardo Feller hatte sich auf Platz fünf nach vorne gefahren. Zu dieser Zeit waren Jusuf Owega und Alessio Deledda in die Box gekommen. Der Boxenstopp von Mattia Drudi wurde untersucht wegen Verstoß gegen die Boxenstopp-Regularien. Schlagschrauber nicht korrekt genutzt. Auch der Vorfall zwischen Clemens Schmid und Thierry Vermeulen wurde untersucht.
Nach 26 Runden erfolgte dann der Re-Start. Der Südafrikaner hatte sich sofort etwas absetzen können. Clemens Schmid erhielt 3 Penalty Laps wegen der Aktion mit dem Niederländer. Einen harten Kampf um Rang sechs lieferten sich nun Luca Stolz und Rene Rast. Der BMW-Pilot machte aber kurzen Prozess und ging vorbei. Arjun Maini verlor gleich zwei Plätze, nachdem Marco Wittmann und Luca Engstler an ihm vorbei gegangen waren. Damit fuhr der Inder nur noch auf Rang vierzehn. In den letzten acht Minuten ging es um den letzten Platz auf dem Stockerl mächtig zur Sache zwischen Maro Engel, Thomas Preining und Ricardo Feller. Thomas Preining musste dann laut der Rennleitung den Platz mit Maro Engel wieder tauschen. Er hatte Maro Engel rausgedrückt.
Hiervon profitierte Ricardo Feller. Er hatte sich auf Rang drei gefahren. Kelvin van der Linde bekam davon nichts mit, denn er hatte einen Vorsprung von 2,321 Sekunden herausgefahren. Mirko Bortolotti lag weiterhin auf Platz neun und hatte immer noch keinen Weg gefunden an Dennis Olsen vorbeizugehen. Maro Engel auf Platz fünf hatte eine Armada von zehn Fahrzeugen im Schlepptau. Zwischenzeitlich hatte Rene Rast sich Ricardo Feller zu Recht gelegt. Immer wieder versuchte er sich neben den Schweizer zu setzen und dann vorbei zu gehen. Doch der Audi-Pilot schlug dem BMW-Fahrer jedes Mal die Türe vor der Nase zu. Für einen kurzen Moment war Rene Rast auf Rang drei gefahren. Er ließ aber Ricardo Feller wieder vorbei, weil er ihn raus gedrückt hatte.
Die gelbe Mamba mit Maro Engel hatte auch nichts zu lachen, denn Thomas Preining drückte rundenlang und dann schoss Thomas Preining mit viel Überschuss an Maro Engel vorbei, als dieser zu weit raus ging. In der letzten Runde ging es noch mächtig im Feld zur Sache. Rene Rast gab einfach nicht auf. Kelvin van der Linde holte sich nach 37 Runden mit einem Vorsprung von 1,306 Sekunden den Sieg vor Laurin Heinrich und Ricardo Feller. Thomas Preining und Mirko Bortolotti überquerten die Ziellinie auf den Rängen sechs und neun.
Kelvin van der Linde (Abt Sportsline): „Was für ein aufregendes Rennen. Wir haben heute nahezu alles perfekt gemacht. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir etwas früher als die Konkurrenten zum Reifenwechsel an die Box gekommen sind. Wir sind das Risiko eingegangen und wurden dafür belohnt. Durch den frühen Stopp hatte ich einen zeitlichen Vorsprung, um meine Slicks ins richtige Temperaturfenster zu bekommen.“
Laurin Heinrich (Team75 Motorsport): „Wenn man von der Pole-Position startet und das Rennen so lange anführt, möchte man natürlich auch gewinnen. Trotzdem bin ich glücklich über den zweiten Platz. Es waren herausfordernde Bedingungen gegen die weltweit besten GT-Fahrer und das in meiner ersten DTM-Saison. Vielleicht waren wir einen Tick zu spät an der Box, hinten raus ist die Strecke plötzlich schnell getrocknet. Gegen Kelvin van der Linde hatte ich dann auf kalten Reifen keine Chance.“
Ricardo Feller (Abt Sportsline): „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich vom 26. Startplatz aus Punkte auf die Spitze in der Meisterschaft gut machen kann. Das zeigt aber, wie eng es in der DTM zugeht. Eine super Strategie, ein schneller Boxenstopp und natürlich auch die nötige Portion Glück waren die Faktoren für diese Aufholjagd. In den Schlussrunden bin ich im Duell gegen René Rast ‚All in‘ gegangen, den Platz wollte ich auf keinen Fall mehr hergeben.“