Erster türkischer Pilot holt sich den DTM Titel 2025
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- DTM
- 01. Oktober 2025
- Cornelia Simon
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Die DTM steuert auf ein spektakuläres Finalwochenende zu. Vor den beiden entscheidenden Meisterschaftsläufen auf dem Hockenheimring in Baden-Württemberg vom 03. bis 05. Oktober haben noch neun Fahrer von fünf Marken Chancen auf den Titel 2025 – das gab es in der über 40-jährigen Geschichte der Serie noch nie. Spitzenreiter Lucas Auer (Mercedes-AMG Team Landgraf) und Jules Gounon (Mercedes-AMG Team Mann-Filter) auf Platz neun trennen nur 29 Punkte. Bei noch 56 zu vergebenen Zählern ist der Titel daher sogar für den Franzosen in Reichweite. Der Österreicher reist mit 171 Zähler als Tabellenführer zum Hockenheimring, gefolgt von Jordan Pepper (TGI Team Lamborghini by GRT) mit 164 und Rene Rast von Schubert Motorsport mit 160 Zähler.
Spitzenreiter Lucas Auer überzeugt bisher mit hoher Konstanz und Nervenstärke. Als einziger Fahrer punktete der Österreicher in jedem Rennen. Am Rennwochenende auf dem Red Bull Ring stand der Tiroler zum ersten Mal bei seinem Heimspiel auf dem Podium und ist mit seiner mentalen Stärke heißer Meisterschaftsanwärter. Der Tabellenzweite Jordan Pepper liegt mit sieben Punkten Rückstand allerdings voll in Schlagdistanz. Der Südafrikaner blieb in seiner ersten vollen DTM-Saison auch nach Rückschlägen immer in der Spitzengruppe und will beim Finale einen Überraschungscoup landen. Der Gesamtdritte René Rast weiß als dreimaliger Champion, wie man in der DTM Titel holt. Der 38-Jährige lag nach einer starken Aufholjagd in der zweiten Saisonhälfte schon einmal in Führung und gewann bereits fünfmal in Hockenheim.
Baut der BMW-Pilot diese Bilanz aus, könnte ihm das Kunststück gelingen, mit zwei verschiedenen Marken DTM-Meister zu werden. Maro Engel (Mercedes-AMG Team Winward Racing) nimmt den Kampf um die DTM-Krone dank kluger Strategie und schnellen Boxenstopps von Position vier aus in Angriff. Der Routinier hat seinen ersten Saisonsieg im Visier, um den Rückstand von 16 Punkten aufzuholen. Nur knapp hinter Maro Engel liegt Ayhancan Güven (Manthey EMA), der in seinem Porsche 911 GT3 R bereits vier Siege auf seinem Konto hat. Ferrari-Fahrer Jack Aitken (Emil Frey Racing) und Marco Wittmann (Schubert Motorsport) im BMW M4 GT3 Evo folgen auf den Plätzen sechs und sieben. Porsche-Werkspilot Thomas Preining (Manthey EMA), Champion von 2023, und Jules Gounon runden die Gruppe der neun Titelaspiranten ab.
Vor dem finalen Wochenende der DTM 2025 führt Manthey EMA die Teamwertung mit 316 Zählern vor Schubert Motorsport mit 300 Punkte an. Mit dem Mercedes-AMG Team Winward Racing (290 Punkte) und Emil Frey Racing (282 Punkte) liegen zwei weitere Rennställe aussichtsreich im Titelrennen. Das gilt auch für die Hersteller, bei denen Mercedes-AMG als Spitzenreiter zum Hockenheimring kommt. Mit einem Rückstand von 41 Zählern folgt Porsche auf Position zwei, aber auch BMW und Ferrari können als Dritter und Vierter noch die Herstellerwertung gewinnen. In beiden Klassen gibt es noch maximal 90 Punkte zu holen.
Bester Rookie ist vor dem Finale Ben Dörr vom McLaren-Team Dörr Motorsport. In der „Rookie of the Year“-Wertung haben auch Porsche-Youngster Morris Schuring (Manthey Junior Team), Gilles Magnus (Comtoyou Racing) im Aston Martin und Tom Kalender (Mercedes-AMG Team Landgraf) noch Chancen auf den Titel.
Lucas Auer ( Mercedes-AMG Team Landgraf): „Es ist kein Geheimnis, dass mir der Titel unglaublich viel bedeuten würde. Ich fahre seit 2015 in der DTM, die Serie ist meine sportliche Heimat.“
Jordan Pepper (TGI Team Lamborghini by GRT): „Auf der Strecke bin ich ein echter Kämpfer und immer bereit, für meine Ziele noch ein bisschen mehr zu geben. Ich weiß, was ich zu tun habe und werde mir auch beim Finale selbst treu bleiben.“
Das erste freie Training über 55 Minuten stand am Freitagvormittag um 11.05 Uhr bei kühlem Wetter auf dem Plan. Es gingen auch fast alle Piloten hinaus auf die Strecke. In der Anfangsphase wechselten die Positionen des öfteren. Fabio Scherer war nach ungefähr fünf Minuten gefahrener Zeit mit einem Reifenschaden vorne links in langsamer Fahrt unterwegs. Zu dieser Zeit hatte Mirko Bortolotti das Zepter übernommen vor Ben Green und Timo Glock. Zu dieser Zeit waren Luca Engstler, Jack Aitken, Ricardo Feller und Arjun Maini noch nicht hinaus gefahren. Als noch 40 Minuten auf der Uhr standen wurde Full Course Yellow angezeigt, weil Jordan Pepper von der Strecke abgekommen durchs Kiesbett segelte und dann in die Reifenstapel einschlug.
Nachdem man ihn dann geborgen hatte, konnte das Training wieder im Renntempo aufgenommen werden. Bei noch zwanzig Minuten verbleibender Zeit hatte sich Ricardo Feller mit einer Zeit von 1:37,646 Minuten auf Rang eins gefahren, gefolgt von Mirko Bortolotti und Maro Engel. Lucas Auer, Jordan Pepper und Rene Rast befanden sich auf den Plätzen vierzehn, sieben und 16. Vier Minuten später hatte Lucas Auer einiges zugelegt und war mit 1:37,536 Minuten momentan der Schnellste. Der Österreicher konnte dann seine eigene Bestzeit nochmals unterbieten und hatte für alle eine Zeit von 1:37,470 Minuten gefahren. Kurz vor Schluss hatte Thomas Peining zu viel riskiert und musste kurz durchs Kiesbett. Er hatte sich aber trotzdem noch vor Lucas Auer platziert.
Am Ende war dann niemand schneller als Thomas Preining. Er hatte sich mit 1:37,413 Minuten auf Rang eins gefahren. Hinter ihm befanden sich Lucas Auer und Ayhancan Güven. Jordan Pepper und Rene Rast mussten sich mit den Plätzen 18 und 19 zufrieden geben.
Am Freitagnachmittag um 15.30 Uhr ging es dann zum zweiten Mal hinaus auf die 4,574 Kilometer lange Strecke. Es stand nun das zweite freie Training auf dem Zeitplan. In dieser Session kam es bereits nach sieben Minuten zu einer Full Course Yellow Phase, weil Gilles Magnus von der Strecke abgeflogen und im Kiesbett gelandet war. Dort musste er erst einmal in aller Ruhe geborgen werden. Zu dieser Zeit führte Ayhancan Güven das Feld mit einer Zeit von 1:38,075 Minuten an vor Lucas Auer und Jordan Pepper. Sieben Fahrer waren zu dieser Zeit noch nicht hinaus gefahren. Unter ihnen war auch Rene Rast. Nachdem man Gilles Magnus befreit hatte kam er zur Box und wurde dort wieder in die Garage geschoben. Zwischenzeitlich waren sieben der 18 Fahrer schon wieder zurück in die Box gekommen und holten sich neue Pneus.
Nach 15 Minuten gefahrener Zeit hatte Thomas Preining seinen Teamkollegen auf Platz zwei verwiesen. Es dauerte nicht lange und er verbesserte seine eigene Bestzeit nochmals. Er hatte nun für alle eine Zeit von 1:347,585 Minuten gefahren. Auf Platz zwei hatte sich nun Mirko Bortolotti gefahren, gefolgt von Ayhancan Güven. Als Ricardo Feller auf Rang 19 liegend auf seine schnelle Runde war, hatte er zu viel riskiert und schoss ab ins Kiesbett. Er hatte Glück, dass er dieses von alleine wieder verlassen konnte. Ayhancan Güven lag unter Beobachtung wegen unsicherem Boxenstopp (Radmutter ist durch die Boxengasse gerollt). Die Angelegenheit wird nach dem Rennen von den Sportkommissaren bearbeitet. Marco Wittmann und sein Teamkollege Rene Rast hatten sich zwischenzeitlich auf die Ränge zwei und drei nach vorne geschoben.
Der Tabellenführer befand sich auf Platz acht. Sein stärkster Widersacher Jordan Pepper war auf Rang elf unterwegs. Dieser kam bei noch 23 Minuten zu fahrender Zeit in die Box und wurde in die Garage geschoben. Unterdessen hatte Marco Wittmann sich eingangs Start und Ziel auf der Strecke gedreht. Er konnte seine Fahrt aber wieder aufnehmen und zog es danach vor zu seiner Crew zurück zukommen. 16 Piloten waren bei noch 19 Minuten zu fahrender Zeit in der Box und warteten ab. Nachdem Thomas Preining abermals seine Bestzeit zum dritten Mal verbessert hatte, kam auch er zur Box zurück. Jetzt hieß es für alle anderen 1:37,559 Minuten zu schlagen. In der letzten viertel Stunde waren nur vier Fahrer auf der Strecke. Es waren Ricardo Feller, Rene Rast Jack Aitken und Maximilian Paul. Alle anderen warteten noch in der Box.
In der Schlussphase wurden die Zeiten nochmals schneller und es waren alle wieder auf der Strecke unterwegs. Der amtierende Meister hatte sich mit einer Zeit von 1:37,375 Minuten auf Rang eins geschoben. Dabei sollte es aber nicht bleiben, denn Timo Glock und Ben Dörr konnten noch eins drauf setzten. Mirko Bortolotti wurde in den letzten Minuten auf Rang sechs zurückgereicht. In dieser Phase wurde eine schnelle Runde nach der anderen in den Asphalt gebrannt. Ayhancan Güven hatte sich in den letzten vier Minuten mit einer Zeit von 1:37,015 Minuten auf Rang eins gefahren, gefolgt von seinem Teamkollegen Thomas Preining und Timo Glock. Der Tabellenführer musste sich mit Rang 16 zunächst zufrieden geben. Vor ihm hatte sich Jordan Pepper platziert. Rene Rast lag direkt hinter dem Österreicher.
Bei trockener Strecke konnten die Piloten ihre vorletzte Startaufstellung in dieser Saison am Samstagmorgen ausfahren. Zunächst waren nur neun Fahrer unterwegs. Alle anderen warteten ab. Bei noch sechs Minuten zu fahrender Zeit hatte sich Morris Schuring mit einer Zeit von 1:40,305 Minuten an die Spitze gesetzt, gefolgt von Thomas Preining und Lucas Auer. Jordan Pepper befand sich auf Rang dreizehn. In der Schlussphase wurden die Zeiten immer schneller. Thierry Vermeulen war der Erste der eine Zeit von1:36,902 Minuten fuhr. Unterdessen war Lucas Auer auf Rang 22 zurückgefallen. In den letzten zwei Minuten lagen auf den ersten drei Rängen alles Ferrari Piloten. Es waren Ben Green, Jack Aitken und Thierry Vermeulen.
Lucas Auer schmiss seinen Mercedes am Ende dieser Session rückwärts in den Reifenstapel. Danach war das Qualifying auch beendet. Die Pole Position holte sich Ben Green mit einer Zeit von 1:367,59 Minuten, gefolgt von seinen Teamkollegen Jack Aitken und Thierry Vermeulen. Jordan Pepper steht in der siebten Startreihe. Zwei Reihen vor ihm geht Rene Rast ins Rennen. Das Qualifying stand aber unter Vorbehalt, weil einiges unter gelber Flagge passiert war, die Lucas Auer ausgelöst hatte. Der Österreicher wird von Platz 18 starten.
Im nach hinein ab es dann ein neues Qualifyingergebnis. Nicki Thiim, Jordan Pepper und Fabio Scherer wurde die schnellste Rundenzeit gestrichen, weil sie unter gelber Flagge erzielt wurde. Thierry Vermeulen wurde disqualifiziert, wegen 4,5 kg Untergewicht inklusive Berücksichtigung aller Toleranzen. Das Fahrzeug darf vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen. Damit wird Thomas Preining auf Startplatz drei ins Rennen gehen. Lucas Auer, Jordan Pepper und Rene Rast stehen in der neunten, siebten und fünften Startreihe.
Ben Green (Emil Frey Racing): „Der perfekte Start in die beiden finalen Läufe der Saison. Ich hatte im Freien Training am Freitag bereits ein super Gefühl im Auto und freue mich auf das Rennen, auch wenn der angekündigte Regen für schwierige Bedingungen sorgen könnte“
Jack Aitken (Emil Frey Racing): Ich werde alles dafür geben, das Rennen zu gewinnen und im Titelkampf nochmal anzugreifen.“
Aufgrund des Starkregens und nicht abfließendem Regenwasser in einigen Kurven musster der Start verschoben werden. Die zwei Einführungsrunden hinter dem Safety Car begannen um 13.54 Uhr. Nachdem die Ampel auf Grün schaltete hatte der Pole Setter einen guten Start und konnte mit einigen Metern Vorsprung in die erste Kure zu gehen. Mit viel Disziplin ging es hier hindurch. Jordan Pepper griff unterdessen Timo Glock an. In der Parabolika hatte sich Ben Green verbremst, kam viel zu weit raus und Jack Aitken konnte sofort die Führung übernehmen. Danach entstand ein harter Kampf zwischen Thomas Preining und Ben Green. Im nachhinein war hier der Manthey Porsche der Sieger. Überall wurde hart um jede Position gekämpft. Lucas Auer hatte einen Rang gut gemacht.
Jordan Pepper war bis auf Platz 24 zurück gefallen und er kam danach mit Problemen in die Box zurück. Er steuerte auch direkt in die Garage. Damit war das Rennen vorzeitig beendet. Zuvor hatte er sich mit Ben Dörr in der Wolle, mit der Folge, dass der Lamborghini in die Streckenbegrenzung eingeschlagen war. Ben Dörr konnte das Rennen auf Platz zwölf weiter fortsetzen. Rene Rast lag weiterhin auf Rang neun. Jack Aitken und Thomas Preining hatten sich mit über drei Sekunden vom übrigen Feld abgesetzt. Ayhancan Güven griff in der achten Runde Maro Engel an. Doch Rene Rast war der lachende Dritte im Bunde, denn er hatte den Türken niedergerungen und sich auf Platz acht gefahren. Zuvor hatte er von dem Porsche Piloten einen leichten Schubser erhalten. Lucas Auer hing immer noch hinter Luca Engstler auf Platz 17 fest.
An der Spitze hatte es einen Führungswechsel gegeben und zwar lag Thomas Preining nun in Führung. Vorfall zwischen Ayhancan Güven und Rene Rast lag bei der Rennleitung. Gilles Magnus auf Rang sieben hatte gleich sechs Fahrzeuge im Schlepptau. Ayhancan Güven erhielt eine Verwarnung wegen Abdrängens von Rene Rast. Nach neun Runden hatte das Boxenfenster geöffnet. Thierry Vermeulen und Ben Dörr waren die Ersten die die Reifen wechselten. Thomas Preining bekam davon nichts mit, denn er war mit 2,920 Sekunden auf und davon gefahren. Marco Wittmann hatte alle Hände voll zu tun sich Mirko Bortolotti vom Hals zu halten. Hier ging es um die zwölfte Position. Ben Dörr lag unter Beobachtung wegen durchdrehender Räder auf den Airjacks.
Jules Gounon in der gelben Mamba musste sich harten Attacken gegenüber Marco Wittmann erwehren. Dies versuchte der amtierende Meister auszunutzen und sich an dem Schubert Piloten innen vorbei zu drängen. Doch er musste zunächst zurückstecken. Zwischenzeitlich waren die nächsten vier Fahrer in der Box gewesen. Beim nächsten Umlauf konnte der Schubert Pilot sich an der gelben Mamba vorbei drängen. Rene Rast hatte nach dreizehn Runden seinen Pflichtboxenstopp hinter sich gebracht. Bei einem Zweikampf zwischen Maximilian Paul und Thierrry Vermeulen ging bei Thierry Vermeulen der linke Außenspiegel fliegen. Lucas Auer und Marco Wittmann kamen gleichzeitig in die Box. Ayhancan Güven war auf dem Vormarsch, denn er konnte Gilles Magnus niederringen und sich damit auf Rang sechs fahren.
Nicolas Baert war von der Strecke abgekommen und rutschte durch den Dreck. Neun Fahrer mussten nach 16 Runden noch in die Box kommen. Beim nächsten Umlauf kam Maro Engel aus der Spitzengruppe in die Box und holte sich neue Reifen. Mit einem Vorsprung von über zwölf Sekunden spulte Thomas Preining an der Spitze Runde um Runde ab. Währenddessen erhielt Mirko Bortolotti eine Verwarnung wegen Abdrängens von Marco Wittmann. Thomas Preining vollzog nach 20 Runden seinen Stopp. Zu dieser Zeit war Jules Gounon in langsamer Fahrt unterwegs. Er suchte dann einen Notausgang eingangs Start und Ziel. Diesen verließ er dann und kam in die Boxengasse. Dort rollte dann das linke Vorderrad von der Felge. Nachdem alle in der Box waren und die Reihenfolge wieder hergestellt war, führte weiterhin Thomas Preining mit einem Vorsprung von 9,467 Sekunden vor Jack Aitken und Ricardo Feller.
Rene Rast lag auf Platz sechs. Lucas Auer versuche unterdessen Mirko Bortolotti unter Druck zu setzen. Nicki Thiim war von Rang 23 aus ins Rennen gegangen und hatte sich bei noch acht Minuten zu fahrender Zeit auf Platz acht nach vorne gefahren. Um Platz zwei ging es mächtig zur Sache. Nebeneinander gingen Jack Aitken und Ricardo Feller auf die Kurven zu. Im nach hinein hatte sich dann der Schweizer durchgesetzt und sich auf Rang zwei gefahren. Unterdessen wurde der Brite nun von Morris Schuring unter Druck gesetzt. Es ging um den letzten Platz auf dem Treppchen. Ricardo Feller konnte sich durch den Zweikampf hinter sich weiter absetzen. Von alledem bekam Thomas Preining an der Spitze nichts mit, denn er war mit 13,176 Sekunden auf und davon gefahren.
Morris Schuring hatte sich dann über Jack Aitken her gemacht und ihn vor Start und Ziel niedergerungen. Als noch drei Runden angesagt waren, hatte sich Maro Engel an Jack Aitken herangearbeitet. Der Brite war voll am Limit unterwegs. Er bekam auch eine Verwarnung wegen Verlassens der Strecke mit Vorteil in Turn 1. Vor der Parabolika hatte sich Maro Engel innen an Jack Aitken vorbei gebremst. In der vorletzten Runde war der Brite wieder der Gejagte, denn Ayhancan Güven hinter ihm machte mächtig Druck. Es dauerte dann auch nicht mehr lange und der Porsche konnte an dem Ferrari vorbeigehen. Nach 32 Runden wurde Thomas Preining mit einem Vorsprung von 16,899 Sekunden als Sieger abgewunken. Ricardo Feller holte sich Platz zwei mit einem Vorsprung von einer Zehntel Sekunde vor Morris Schuring. Lucas Auer sah als Zwölfter die Ziellinie. Rene Rast wurde als Siebter gewertet.
Thomas Preining (Manthey EMA): „Ein super Tag für uns! Durch den Sieg bin ich im Titelkampf wieder voll dabei, genau auf diese Ausgangslage haben wir hingearbeitet. Der Job ist aber noch nicht erledigt. Wir wollen Meister werden und brauchen am Sonntag ein weiteres Top-Ergebnis.“
Ricardo Feller (Land Motorsport): „Wir wollen die DTM-Saison auf einem Hoch beenden und was gibt es Besseres als ein Podium beim Finale. Ausschlaggebend für Platz zwei war in erster Linie, bei diesen schwierigen Bedingungen kein unnötiges Risiko einzugehen. Trotz 20 Kilogramm Erfolgsballast vom Red Bull Ring so ein Ergebnis einzufahren, macht mich stolz.“
Morris Schuring (Manthey EMA): „Ein Podium in der DTM war seit Saisonbeginn mein großes Ziel. Umso schöner, dass es beim Finale endlich geklappt hat. Im Duell mit Jack Aitken war mir bewusst, dass ich gegen einen Titelkandidaten fahre. Ich wollte keinen Ausfall von ihm riskieren, daher bin ich geduldig geblieben und habe ihn dann in der Sachskurve vor den Fans überholt. Mit einer Runde mehr wäre ich wohl auch noch an Ricardo Feller vorbeigegangen.“
Die Fahrer konnten bei trockener Strecke am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr ihr zwanzig minütiges Zeittraining absolvieren. Die Positionen wechselten immer wieder. In den letzten Minuten hatte sich Ben Green auf Rang eins gefahren, gefolgt von Thomas Preining und Morris Schuring. Lucas Auer befand sich auf Rang neun. Wenig später wurden die Zeiten nochmals schneller. Plötzlich stand Arjun Maini in der Sachskurve. Dort wurde dann gelb geschwenkt. Damit konnten keine schnellere Zeiten mehr erreicht werden. Zwischenzeitlich hatte Luca Engstler ein Reklameschild mitgenommen. Zu dieser Zeit lag Gilles Magnus auf Platz eins. Diesen konnte er dann aber auch bis zum Schluss halten. Damit hatte er sich die Pole Position mit einer Zeit von 1:36,259 Minuten gesichert,. Mi einem Rückstand von 0,186 Sekunden wird Ayhancan Güven von Rang zwei aus ins Rennen gehen, gefolgt von Ben Green. Der Tabellenführer musste sich mit der fünften Startreihe zufrieden geben. Thomas Preining und Rene Rast werden das Rennen von Position elf und fünf aus aufnehmen.
Gilles Magnus (Comtoyou Racing): „Wir wissen, dass wir auf eine Runde gesehen mit unserem Speed ganz vorne mitfahren können. Am Samstag haben wir leider nicht das ideale Setup gefunden. Umso schöner ist es für das ganze Team, dass es uns im finalen Qualifying des Jahres gelungen ist. Natürlich wollen wir die Saison auch mit einem super Ergebnis beenden.“
Rene Rast (Schubert Motorsport): „Die Fans dürfen sich auf ein hochspannendes Finale freuen. Ich stehe vor meinen Konkurrenten Thomas Preining und Lucas Auer. Aber klar ist: Ich muss aufs Podium fahren, um die nötigen Punkte aufzuholen und Meister zu werden.“
Bei trockenem Wetter nahmen die Protagonisten dann am Sonntagmittag ihren letzten Lauf unter die Räder. Nach den zwei Einführungsrunden funktionierte der fliegende Start und schon vor der ersten Kurve wurde hier und dort der Lack ausgetauscht. Gilles Magnus konnte seine Pole Position verteidigen. In der Parabolika ging es drunter und drüber. Rene Rast wurde dort von Ben Green umgedreht. Daraufhin traf Rene Rast leicht Jules Gounon. Danach fuhr ihm dann noch Thierry Vermeulen auf das rechte Rad. Er musste das Rennen dort mit einem abgeknickten Rad vorne rechts beenden. Die Rennleitung schickte unterdessen das Safety Car hinaus. Es führte weiterhin Gilles Magnus vor Ayhancan Güven und Jack Aitken. Lucas Auer hatte sich bereits auf Platz fünf gefahren. Aufgrund der Safety Car Phase wurde das Boxenzeitfenster verschoben.
Der Re-Start erfolgte nach vier Runden und ging zu Gunsten von des Pole Setters aus. Dieser wurde von Ayhancan Güven arg attackiert. Thomas Preining auf Rang sechs führte eine riesige Armada an. Beim nächsten Umlauf öffnete das Boxenzeitfenster und es kamen bereits sechs Fahrzeuge herein. Arjun Maini erhielt drei Penalty Laps wegen Verursachens einer Kollision mit Timo Glock. Auch Jules Gounon musste einmal durch die Penalty Zone fahren wegen Verursachens einer Kollision mit Ben Green und Rene Rast. Nachdem Jules Gounon seine Strafe abgesessen hatte musste er sich auf Platz vierzehn wieder einreihen. Thomas Preining kam nach sieben Runden zum Stopp, gefolgt von Mirko Bortolotti und Jules Gounon.
Marco Wittmann hatte zwischenzeitlich Thomas Preining niedergerungen. Morris Schuring und Fabio Scherer kamen gleichzeitig in die Box. Hier konnte der Porsche Pilot vor dem Ford Mustang Fahrer wieder auf die Strecke hinausgehen. Die ersten sieben Piloten mussten alle noch zu ihrem Pflichtboxenstopp herein kommen. Der Führende hatte sich einen Vorsprung von 1,917 Sekunden erarbeitet. Ayhancan Güven hinter ihm wurde von Jack Aitken beschäftigt. Dieser hatte noch Jordan Pepper und Lucas Auer im Schlepptau. Jordan Pepper erhielt eine Verwarnung wegen Überschreiten der Tracklimits in Turn 1. Lucas Auer vollzog nach elf Runden seinen Boxenstopp. Der Österreicher kam vor Marco Wittmann wieder auf die Strecke. Marco Wittmann hatte aber seine Reifen auf Temperatur und er konnte dann ruck zuck an dem Tabellenführer vorbeiziehen.
Jack Aitken musste sich vor der Parabolika Marco Wittmann geschlagen geben. Der BMW Pilot machte sich nun über Gilles Magnus her. Ayhancan Güven hatte nach seinem Boxenstopp die Führung übernommen. Nach vierzehn Runden lag eine Fünfergruppe an der Spitze. Beim Versuch von Lucas Auer an Jordan Pepper vorbeizugehen, traf der Mercedes leicht den Lamborghini. Dieser Vorfall lag unter Beobachtung. Hier ging es um die sechste Position. Ricardo Feller setzte Tom Kalender auf Rang acht arg unter Druck. Der junge DTM Pilot musste absolute Kampflinie fahren. Das Boxenzeitfenster hatte nach 20 Runden zum zweiten Mal geöffnet. Es kamen nun schon zehn Piloten in die Box. Zu dieser Zeit war bei Gilles Magnus die Radaufhängung gebrochen. Nach 23 Runden hatten alle ihren Stopp vollzogen.
Lucas Auer konnte vor Jordan Pepper die Box verlassen. Es dauerte aber nicht lange und der Österreicher wurde von Jordan Pepper und Jack Aitken niedergerungen. Ayhancan Güven führte weiterhin das Feld an vor Marco Wittmann und Maro Engel. Jack Aitken und Jordan Pepper lagen unter Beobachtung wegen Überholens unter gelber Flagge. Bei noch sechs Minuten und 23 Sekunden zu fahrender Zeit wurde das Safety Car hinausgeschickt, weil das Fahrzeug von Nicolas Baert neben der Strecke stand und geborgen werden musste. Jack Aitken und Jordan Pepper erhielten drei Penalty Laps wegen Überholens unter gelber Flagge. Nach 27 Runden erfolgte der Re-Start. Dieser ging zu Gunsten des Türken aus, doch die Meute blieb in Schlagdistanz.
Die ersten beiden Ayhancan Güven und Marco Wittmann hatten sich in den letzten beiden Runden vom übrigen Feld abgesetzt. Jack Aitken und Jordan Pepper erhielten im nach hinein die schwarze Flagge wegen Nichtantretens ihrer Strafe. In der letzten Runde kam es zum Show Down, denn Marco Wittmann zog vor der Mercedes Tribüne an Ayhancan Güven vorbei. Doch der Türke gab nicht nach, denn er holte sich in der Sachskurve die Führung wieder zurück und gewann den letzten Lauf in dieser Saison. Damit kürte sich Ayhancan Güven zum Meister 2025. Platz zwei und drei gingen am Marco Wittmann und Maro Engel. Lucas Auer wurde Vierter. Jack Aitken und Jordan Pepper wurden disqualifiziert.