Mirko Bortolotti setzt sich die Meisterkrone auf - Rennen 1
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- DTM Veranstaltungen 2024
- 17. Oktober 2024
- Cornelia Simon
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Da die Startampel nicht funktionierte wurde das Rennen mit der Deutschen Nationalflagge frei gegeben. Kelvin van der Linde konnte nach der Einführungsrunde den fliegenden Start für sich verbuchen und führte die Meute in die erste Kurve. Mit viel Disziplin ging es hier hindurch. Überall wurden harte Kämpfe ausgetragen. Ricardo Feller ging vor der Spitzkehre von der Strecke und musste danach dem Feld hinterher eilen. Mirko Bortolotti hatte bereits Boden gut gemacht und lag hinter Ayhancan Güven. Nach der ersten Runde führte weiterhin Kelvin van der Linde mit 0,754 Sekunden vor Lucas Auer und Ayhancan Güven. Mirko Bortolotti lag auf Platz vier. Auch Maro Engel konnte sich auf Rang fünf nach vorne arbeiten. Der Führende konnte sich nach zwei Runden etwas vom übrigen Feld absetzen.
Der Vorfall zwischen Marco Wittmann und Ricardo Feller lag unter Beobachtung. Im nach hinein gab es aber keine Konsequenzen. Luca Engstler auf Platz sechs hatte eine riesige Armada hinter sich. Jules Gounon war auf Rang acht unterwegs und wurde von Nicki Thiim attackiert. Die ersten fünf Fahrzeuge hatten sich nach vier Runden vom übrigen Feld abgesetzt. Luca Engstler musste absolute Kampflinie fahren, denn Jack Aitken und Jules Gounon saßen ihm direkt im Nacken. Dazu gesellte sich auch noch Nicki Thiim. Bei einem Zweikampf mit Jules Gounon war Nicki Thiim der Leittragende, denn er war zu weit raus gekommen und musste sich danach auf Platz zwölf wieder einreihen. An der Spitze hatte Kelvin van der Linde alle Hände voll zu tun sich Lucas Auer vom Hals zu halten. Der Abstand betrug nur noch 0,885 Sekunden.
Mirko Bortolotti hatte immer noch keinen Weg gefunden Ayhancan Güven niederzuringen. Auch im hinteren Feld hatte Franck Perera mächtig was zu tun, um seinen dreizehnten Platz zu verteidigen. Er hatte fünf Kontrahenten hinter sich. Jules Gounon konnte sich in der elften Runde an Luca Engstler vorbeifahren und damit hatte der Mercedes Pilot Rang sechs eingenommen. Im nach hinein hatte der Lamborghini Fahrer eine Verwarnung wegen Abdrängens von Jules Gounon erhalten. An der Spitze hätte Kelvin van der Linde beinahe seine Führung verloren. Er schmiss Lucas Auer im letzten Moment die Türe vor der Nase zu. Nach zwölf Runden öffnete das Boxenzeitfenster. Luca Engstler, Marco Wittmann, Thierry Vermeulen und Clemens Schmid waren die Ersten die ihren Stopp hinter sich brachten.
Maro Engel aus dem Fünfer-Paket ging eine Runde später herein und holte sich neue Pneus. Mirko Bortolotti kam nach vierzehn Runden in die Box. Er stand etwas länger als Maro Engel in die Box. Der Wechsel des vorderen linken Rades dauerte etwas länger. Beim nächsten Umlauf kam der türkische Pilot auf Rang drei liegend heran. Ayhancan Güven kam vor Mirko Bortolotti und Maro Engel wieder hinaus auf die Strecke. Der Mercedes Pilot war nun deutlich näher am Tabellenführer heran gekommen. Kelvin van der Linde ließ nach 16 Runden neue Reifen aufziehen. Maximilian Paul und Franck Perera erhielten eine Verwarnung wegen Missachtung der Tracklimits. Maro Engel presste sich zu dieser Zeit an Mirko Bortolotti vorbei.
Dieser musste dadurch etwas durch den Dreck. Lucas Auer hatte bei noch 30 Minuten zu fahrender Zeit sich neue Reifen geholt. Der Vorfall zwischen Maro Engel und Mirko Bortolotti blieb ohne Bestrafung. Beim Zweikampf zwischen Kelvin van der Linde und Lucas Auer um die Führung ging es mächtig zur Sache. Hier wurde die gelbe Mamba auch etwas rausgedrückt. Nicki Thiim hatte Jack Aitken im Verlauf der 19. Runde ins Kiesbett geschickt. Dies wurde von der Rennleitung beobachtet. Jack Aitken war nach dieser Aktion in die Box gekommen und gab dort das Rennen früher auf als geplant. Nicki Thiim erhielt eine Penaltylap wegen Verursachens einer Kollision mit Jack Aitken. Nachdem alle ihren Stopp vollzogen hatten, führte weiterhin Kelvin van der Linde mit 0,453 Sekunden vor Lucas Auer und Ayhancan Güven.
Der Tabellenführer lag auf Platz fünf und versuchte den Anschluss an Maro Engel zu bekommen. Die ersten fünf Fahrzeuge waren mit über acht Sekunden dem übrigen Feld enteilt. Lucas Auer biss sich die Zähne an dem Südafrikaner aus. Immer wieder konnte der Audi-Pilot den Mercedes Fahrer hinter sich halten. Da dieser Kampf rundenlang andauerte, konnte Ayhancan Güven auf Rang drei näher herankommen. In der letzten viertel Stunde hatte Maximilian Paul Thomas Preining vor sich und versuchte an ihn vorbeizukommen. Clemens Schmid hatte sich harten Attacken gegenüber Franck Perera zu erwehren. Hier ging es um Rang 17. Ansonsten fuhren alle bis auf die zwei an der Spitze mit einem gewissen Respektabstand hintereinander her.
In der Spitzkehre bekam Kelvin van der Linde dann einen Schubser von Lucas Auer, als dieser innen hineinstechen wollte. Nach dieser Aktion hatte Kelvin van der Linde etwas Luft gegenüber seinem Verfolger bekommen, denn so wollte der Mercedes Pilot das Rennen mit einem Rausschieben des Führenden nicht gewinnen. Mit technischen Problemen beendete Franck Perera nach 34 Runden das Rennen in der Box. In der Schlussphase hatte sich Jules Gounon an Mirko Bortolotti herangefahren. In der letzten Runde musste der Italiener noch aufpassen, dass er nicht noch von dem Franzosen niedergerungen wird. Kelvin van der Linde holte sich nach 37 Runden seinen dritten Saisonsieg vor Lucas Auer und Ayhancan Güven. Maro Engel, Mirko Bortolotti und Jules Gounon kamen auf den Rängen vier, fünf und sechs ins Ziel.
Kelvin van der Linde (Schubert Motorsport): „Das war der vielleicht wichtigste Sieg meiner Karriere. Nach einigen Runden wurde mir klar, dass der Kampf gegen Lucas Auer bis zum Schluss gehen wird. Ich habe die Führung mit allen Mitteln verteidigt, zum Glück hat es gereicht. Wir haben im Vorfeld viele Szenarien besprochen. Dass ich vor dem letzten Rennen die Meisterschaft anführe, war dabei keine wirklich realistische Option.“
Lucas Auer (Mercedes-AMG Team MANN-FILTER): „Das war ein sehr intensives Rennen. Ich wollte unbedingt gewinnen, aber Kelvin van der Linde hat sich clever verhalten. Am Anfang war er etwas schneller, später dann ich. Allerdings habe ich einfach keinen Weg an ihm vorbei gefunden. Zwischenzeitlich gab es auch eine Berührung, aber das ist Racing in der DTM.“
Ayhancan Güven (Manthey EMA): „Nach einer wirklich schwierigen Saison fühlt sich dieser Podiumsplatz großartig an. In der Sommerpause haben wir jedes Detail analysiert, danach lief es immer besser. Mit dem dritten Rang haben wir uns für die harte Arbeit belohnt. Wichtig war, dass ich beim Start meine Position verteidigen konnte.“