Strafe bescherte den Sieg - Rennen 2
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- ADAC Prototype Cup Germany 2023
- 11. Oktober 2023
- Cornelia Simon
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Das zwölfte und letzte Rennen in diesem Jahr nahmen die Protagonisten am Sonntagnachmittag bei Sonnenschein unter die Räder. Zuvor hatte es immer mal wieder geregnet. Da es sehr kühl war wurden aus Sicherheitsgründen zwei Einführungsrunden gefahren. Den fliegenden Start konnten dann die Pole-Setter im letzten Moment für sich verbuchen, denn sie wurden von Nigel Moore attackiert. Xavier Lloveras hatten Plätze eingebüßt und war auf Rang fünf zurück gefallen. Julien Apothèloz/Oscar Tunjo konnten ihren fünften Rang auch nicht behaupten und lagen auf Platz sieben. Nach der ersten Runde führten weiterhin die Pole-Setter vor Nigel Moore und Jacob Erlbacher.
Der Brite griff bereits in der zweiten Runde nach der Führung und er konnte sich gegenüber Nico Göhler/Gustavo Kyrila behaupten und zog vorbei. Beitske Visser/Elia Sperandio waren von Mark van der Snel/Max van der Snel niedergerungen worden und waren nun auf Platz dreizehn unterwegs. Danny Soufi/Tim Zimmermann hatten nichts zu lachen, denn Valentino Catalano/Robin Rogalski saßen ihnen arg im Nacken. Hier ging es um Platz neun. Zu dieser Zeit erhielten Beitske Visser/Elia Sperandio eine Durchfahrtsstrafe, weil das Fahrzeug nicht rechtzeitig auf den Rädern stand. Xavier Lloveras hatte nach vier Runden noch keinen Weg gefunden an Jan Marschalkowski/Guilherme de Oliveira vorbeizugehen um Rang vier einzunehmen. Das niederländische Gespann van der Snel war auf Platz vierzehn zurückgefallen.
Klaus Abbelen/Felipe Fernandez Laser mussten sich harten Attacken gegenüber Beitske Visser/Elia Sperandio erwehren. Einen Ausrutscher hatten Gary Hauser/Markus Pommer zu verzeichnen. Sebastian von Gartzen/Maximilian Hackländer hatten nun Danny Soufi/Tim Zimmermann und Valentino Catalano/Robin Rogalski im Schlepptau. An der Spitze hatte der Aust Motorsport-Pilot einen Vorsprung von 1,945 Sekunden herausgefahren. Zwischenzeitlich hatte sich Jacob Erlbacher auf Rang zwei gefahren. Nach zehn Runden standen Valentino Catalano/Robin Rogalski mit technischen Problemen auf der Strecke. Zu dieser Zeit hatte Nigel Moore einen Vorsprung von 2,046 Sekunden an der Spitze heraus gefahren. Es kam jetzt das Safety Car zum Einsatz.
Der Re-Start erfolgte dann nach dreizehn Runden. Nigel Moore konnte sich wieder behaupten und lag weiterhin in Führung. Er setzte sich auch wieder mit einigen Wagenlängen ab. Julien Apotheloz/Oscar Tunjo versuchten unterdessen Xavier Lloveras zu attackieren. Sebastian von Gartzen/Maximilian Hackländer vollzogen zwischenzeitlich ihren Stopp. Klaus Abbelen übergab nach 15 Runden das Steuer an Felipe Fernandez Laser. Es kamen nun auch die nächsten zum Pflichtboxenstopp herein. Die ersten sechs Fahrzeuge blieben weiterhin draußen. Aus dieser Gruppe kamen als Erste Danny Soufi/Tim Zimmermann in die Box. Felipe Fernandez Laser/Klaus Abbelen hatten nach ihrem Stopp Wolfgang Payr/David Hauser im Schlepptau.
Nigl Moore und Nico Göhler/Gustavo Kyrila waren die einzigen die ihren Stopp noch nicht hinter sich gebracht hatten. Sie führten auch das Feld an. Nach 19 Runden waren dann alle in der Box gewesen. Als die Reihenfolge nun wieder hergestellt war führten jetzt Gustavo Kyrila/Nico Göhler vor Nigel Moore und Oscar Tunjo/Julien Apothèloz. Zu ihnen gesellte sich jetzt noch Jacob Erlbacher. Danach riss das Feld erst einmal ab. Nigel Moore erhielt auch eine 5-Sekunden-Zeitstrafe. Nigel Moore und Oscar Tunjo/Julien Apothèloz konnten an den Pole-Settern vorbeigehen. Um Platz neun war auch ein harter Kampf entstanden zwischen Tim Zimmermann/Danny Soufi und Maximilian Hackländer/Sebastian von Gartzen. Hinter Jacob Erlbacher kamen nun Guilherme de Oliveira/Jan Marschalkowski und Xavier Lloveras näher.
Die van ommen racing by DataLab-Piloten waren an dem Führenden dran. Dieser hatte nur einen Vorsprung von 0,908 Sekunden. Eine Verwarnung hatten Oscar Tunjo/Julien Apothèloz erhalten wegen Überschreiten der Track Limits. In den letzten zwei Minuten wurde der Druck von Jacob Erlbacher auf Gustavo Kyrila/Nico Göhler härter. Auch in der letzten Runde hatte Jacob Erlbacher keinen Weg gefunden an den Mücke-Piloten vorbeizugehen. Nigel Moore wurde nach 27 Runden als Erster abgewunken vor Oscar Tunjo/Julien Apothéloz und Gustavo Kyrila/Nico Göhler. Da Nigel Moore aber noch seine 5-SekundenZweitstrafe erhielt wurde er nur als Zweiter gewertet. Oscar Tunjo/Julien Apothèloz standen damit ganz oben auf dem Treppchen. Platz drei ging an Gustavo Kyrila/Nico Göhler. Jacob Erlbacher sah das Ziel als Vierter.
Gary Hauser/Markus Pommer beendeten die Saison als Meiser mit 223 Punkten vor Julien Apothèloz/Oscar Tunjo mit 173 und Gustavo Kyrila/Nico Göhler mit 133 Punkten. Die Junior-Wertung ging an Max van der Snel mit 202,50 Zähler, gefolgt von Julien Apothèloz mit 200 und Nico Göhler mit 175 Zähler. Mark van der Snel holte sich den Titel in der Trophy-Wertung mit 315 Punkten. Platz zwei und drei gingen an Wolfgang Payr mit 304 und Dino Steiner mit 240 Punkten. Die Team-Wertung gewann Racing Experience mit 223 Zähler. Dahinter beendeten auf den Rängen zwei und drei van ommen racing by DataLab mit 218 und BWT Mücke Motorsport mit 141 Punkten die Saison.
Oscar Tunjo (van ommen racing by DataLab): „Der Sieg kam unerwartet. Die erste Rennhälfte war nicht einfach. Aber nach dem Safety-Car konnte alles passieren. Wir hatten eine super Strategie. Am Ende bekam ich per Funk mitgeteilt, dass Nigel eine Strafe bekommen würde - und somit bin ich kein Risiko eingegangen, ihn zu überholen. Wir freuen uns natürlich auch mega über den Vize-Titel.“
Julien Apothéloz (van ommen racing by DataLab): „Wir hatten die perfekte Strategie gewählt und den Boxenstopp genau zum richtigen Zeitpunkt absolviert. Oscar konnte dann direkt das Mücke-Auto überholen. Auch mit meinem Rennteil bin ich zufrieden. Ich hatte am Start zunächst durchdrehende Räder, da ich auf eine nasse Stelle kam, konnte später aber auch zwei Plätze gut machen. Der Vize-Titel ist etwas ganz Besonderes, denn das Niveau in der Serie ist sehr hoch.“
Nigel Moore (Aust Motorsport): „Natürlich hätte ich gerne gewonnen, doch Platz zwei ist für alle im Team klasse. Wir hatten einen super Boxenstopp gemacht und auch eine vernünftige Pace. Zum Ende musste ich ein wenig auf die Temperaturen achten, da wir ein Problem mit dem Getriebe hatten. Es war ein gutes Saisonfinale.“
Gustavo Kyrila (BWT Mücke Motorsport): „Ich bin überglücklich mit Platz drei im Rennen, denn wir konnten somit auch den dritten Rang in der Meisterschaft holen. Das war auch das Saisonziel. 2023 war meine erst Saison außerhalb von Brasilien. Der Kampf am Ende war einfach verrückt und hat richtig Spaß gemacht.“
Nico Göhler (BWT Mücke Motorsport): „Mein Stint lief recht schwierig. Ich konnte meine Pace nicht wirklich umsetzen. Dennoch sind wir mit dem Podium super zufrieden. Unser Ziel war es, noch Platz drei in der Gesamtwertung zu holen. Das hat geklappt, worüber wir uns sehr freuen.“