Nebel stoppte das 24h-Rennen
- Hauptkategorie: Sonstige Rennen
- 24h Rennen
- 07. Juni 2024
- Cornelia Simon
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Ein Novum und ein neuer Rekordsieger: Scherer PHX gewinnt den wohl außergewöhnlichsten und auf jeden Fall kürzesten „Eifel-Marathon“ in der langen Geschichte der ADAC RAVENOL 24h Nürburgring und schließt mit dem siebten Gesamtsieg zum Meuspather Nachbarn und Rekordgewinner Manthey auf. Ricardo Feller steuerte den #16 Scherer-Audi am Sonntagnachmittag um 15.05 Uhr und damit erstmals vor Ablauf von 24 Stunden über die Ziellinie – und das ebenfalls zum ersten Mal wegen Nebels auch neutralisiert und in langsamer Fahrt. Zusammen mit Feller jubelten Dennis Marschall, der wie der Schweizer seinen ersten 24h-Sieg feierte, sowie die beiden Audi-„Urgesteine“ Frank Stippler und Christopher Mies, die jeweils dritten Triumph in der Eifel feierten.
„Ich kenne die Mechaniker seit 2009, als ich bei Audi angefangen habe. Es ist schön, dies jetzt hier mit einem Sieg zusammen abzuschließen“, sagte Mies nach seinem wohl letzten Renneinsatz im Audi. Die weiteren Plätze auf dem Podium gingen an den #911 Manthey-Porsche mit Laurens Vanthoor, Thomas Preining, Kevin Estre und Ayhancan Güven sowie den #72 RMG-BMW mit Daniel Harper, Max Hesse und Charles Weerts. Wie auch zehn weitere Fahrzeuge, die nach der Rennunterbrechung noch in der Führungsrunde waren, hatten diese beiden Teams in der Schlussphase trotz des Wegfalls der vorherigen Zeitrückstände keine Chance mehr, die Führenden anzugreifen.
Denn die letzten fünf Runden wurden neutralisiert hinter einem Führungsfahrzeug absolviert. Nach einer gut 14-stündigen Nebelpause, der insgesamt neunten und zweitlängsten Unterbrechung des Traditionsrennens überhaupt, war das Rennen um 13:30 Uhr noch einmal so aufgenommen worden. Da sich die Sichtbedingungen aber nicht mehr ausreichend verbesserten, musste Rennleiter Walter Hornung das Rennen vorzeitig abwinken. Es ist der erste Sieg eines Audi nach 2022. Stippler hatte zuvor 2012 und 2019 in der „Grünen Hölle“ gewonnen, Mies 2015 und 2017.
Kurz vor Beginn der Einführungsrunde begann es an verschiedenen Stellen der Strecke zu regnen. Während der auf der Pole stehende Harper auf profillosen Trockenreifen blieb, wechselten seine direkten Verfolger schnell noch auf Regenreifen, bevor Rennleiter Walter Hornung die erste Startgruppe mit der Grünen Flagge auf die Reise in die „Grüne Hölle“ schickte. Für Harpers Team war es die falsche Entscheidung, denn noch vor der Freigabe des Rennens steuerte der Brite die Box an und ließ ebenfalls Regenreifen aufziehen, was ihn zunächst auf Platz 21 zurückwarf.
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An der Spitze behauptete Estre im #911 Manthey-Porsche die kampflos übernommene Führung gegen Maro Engel im #130 Getspeed-Mercedes-AMG und Farfus im #99 Rowe-BMW, der von Startplatz sieben nach vorne gekommen war. Noch auf der Grand-Prix-Strecke übernahm Engel die Führung und führte das Feld zum ersten Mal auf die Nordschleife hinaus. Allerdings ging dort auch bei ihm der Reifenpoker nicht auf, denn mit handgeschnittenen Slicks wurde Engel im weiteren Verlauf der ersten Runde bis auf Rang 24 durchgereicht und holte sich danach auch Regenreifen.
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Danach lieferten sich an der Spitze zunächst Estre und Farfus ein Privat-Duell häufig im Abstand von weniger als einer Sekunde, tauschten viermal die Führung und hatten nach vier Runden bereits 37 Sekunden Vorsprung auf den drittplatzierten #16 Scherer-Audi, an den sich Harper mit einer fantastischen Aufholjagd wieder an die Spitze herangekämpft hatte.
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Nach den ersten Boxenstopps führte der #99 Rowe-BMW längere Zeit das Feld an, bis Sheldon van der Linde beim Überrunden von einem langsameren Fahrzeug berührt und in einen heftigen Crash mit drei Autos verwickelt wurde. Für den Rowe-BMW war der Traum vom Sieg damit beendet. Bei einbrechender Dunkelheit boten dann Mies in der #16 und wieder Harper beste Unterhaltung und lieferten sich harte, aber faire Duelle um die Spitze. Als um 23:23 Uhr das Rennen wegen des immer stärker werdenden Nebels mit der „Roten Flagge“ unterbrochen wurde, hatte der Audi-Pilot die Nase vorn.
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Das kürzeste 24h aller Zeiten hatte es (wettertechnisch) in sich, doch beginnen wir am Anfang: Maximilian Götz pilotierte den #4 BILSTEIN Mercedes-AMG, der mit einer speziellen Lumilor-Lack-Technologie ausgestattet war, gemeinsam mit Daniel Juncadella, Luca Stolz und Arjun Maini für das Haupt Racing Team. Max war es auch, der im Top-Qualifying am Freitagabend sich mit P9 einen TopTen-Startplatz sicherte.
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Vor 240.000 Zuschauern begann das Rennen am Samstagnachmittag mit einem Poker um die richtigen Reifenstrategie, da kurz nach dem Start der erste Regen einsetzte. Doch weitaus kritischer sollte der aufziehende Nebel sein, der schlussendlich um 23:22 Uhr zum Rennabbruch führte. Hier lag Max und sein Team auf einem sagenhaften vierten Platz. Nach einer langen Wartezeit und fünf Formationlaps wurde das Rennen schlussendlich am Sonntag nicht mehr gestartet. So, bedeutete es erneut P4 für den AMC-Piloten Maximilan Götz, der bereits im Jahr zuvor mit GetSpeed auf den vierten Platz fuhr. Ein Podium gab es allerdings doch, da es in der IGTC-Wertung den dritten Platz bedeutete.
Kenneth Heyer, wie Maximilian Götz in der Klasse SP9 unterwegs, wurde als vierzehnter mit dem AMG Mercedes GT3 vom Team Schnitzel Racing gewertet. Das Team Max Kruse Racing war mit drei Fahrzeugen am Start. Kurz nach Rennstart bangte Max Kruse Racing allerdings zunächst um seinen Fahrer Emir Aşarı, der im Golf mit der Nummer 10 einen schlimmen Unfall hatte. Zum Glück konnte er unversehrt aus dem „Zebra“ aussteigen. Doch das Rennen war für den Golf leider beendet.
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Der zweite Golf mit der # 50, pilotiert von Benny Leuchter, Johan Kristoffersson, Nico Otto sowie Heiko Hammel wurden auf P 43 in der Gesamtwertung und auf Platz eins in der Klasse AT3 abgewunken. Das Fahrerquartett im Porsche feierte mit Platz 7 in der Klasse ebenfalls ein tolles Ergebnis am Nürburgring. Auch dank der guten Vorbereitung mit Testfahrten lieferten Jan Jaap van Roon, Tom Coronel und Paul Meijer sowie Tiago Monteiro ein gutes Rennen ab und belegten im Gesamt Rang 26.
Seinen Geburtstag feierte Michael Bohrer vom AMC auf dem Nürburgring. Durch die Unterbrechung konnte er nicht in seinen Geburtstag fahren, Bedingt durch einen Reifenschaden verlor er mit dem Hyundai i30N den ersten Platz in der Klasse VT2 Front. Da nach dem Abbruch fünf Runden die hinter dem Saftey-Car absolviert wurden, blieb im Platz zwei in der Klasse und Rang 74 in der Gesamtwertung.
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Peter Posavc im Aston Martin Vantage AMR GT4 wurde in der Klasse SP8T auf Rang fünf gewertet und auf Rang 65 im Gesamt. Einen Platz dahinter lag Lance David Arnold mit dem SCG 004C vom Team Glickenhaus Racing und in der Klasse SP-X belegte er Platz eins.
„Ich danke allen Fans, die diese Woche zu einem riesigen Motorsport-Festival gemacht haben und trotz aller Wetterkapriolen die 24h Nürburgring mit uns gefeiert haben“, sagte Hornung. „Den Teilnehmern und Teams danke ich für das Verständnis, dass wir dieses besondere Rennen auf diese Weise zu Ende gebracht haben.“ Die nächsten ADAC RAVENOL 24h Nürburgring steigen vom 19. bis 25. Juni 2025.
Bild 22 Startaufstellung