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Audi Sport Abt Sportsline holt sich vorzeitig den Meistertitel in der Teamwertung - Rennen 2

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Schon in der Startaufstellung ging es heiß zu. Am Audi RS 5 DTM von René Rast stieg Rauch auf, im Motorbereich züngelten kleine Flammen. Plötzlich stand der Start des Pole-Sitters in Frage, doch die Mechaniker des Audi Sport Team Rosberg machten den #33 Audi wieder fit fürs Rennen. Dann wurde es noch heißer. Mit einem Katapultstart quetschte sich Rene Rast zwischen die beiden BMW von Timo Glock und Sheldon van der Linde und schoss in Führung. Auch Ferdinand Habsburg überrumpelte beide BMW, wurde jedoch von Timo Glock am Heck erwischt – beide landeten im Kiesbett. Anstatt Spitzenreiter war Timo Glock, hinter Ferdinand Habsburg, nur noch Letzter.

Von diesem Kontakt profitierten zunächst Mike Rockenfeller, Robin Frijns und Nico Müller, wobei sich Rene Rast und Mike Rockenfeller leicht absetzen konnten. Der von Platz acht gestartete Robin Frijns steuerte nach der zehnten Runde die Boxengasse an und ließ beim Pflichtstopp neue Reifen aufziehen, die gemäß DTM-Reglement nicht vorgeheizt werden dürfen. Lokalmatador Robin Frijns unterschätzte den Grip der kalten Reifen und rutschte im Linksbogen der langen Boxenausfahrt gegen die Leitplanken. Mit defekter Radaufhängung vorne rechts musste der 29-Jährige den Audi frustriert abstellen, was eine Safety-Car-Phase auslöste.

Als die Rennleitung den Restart nach Indianapolis-Art in Zweierreihen freigab, war das Fahrerfeld ziemlich durcheinander gewürfelt, weil etwa die Hälfte der Fahrer bereits ihren Pflichtstopp absolviert hatten, die andere Hälfte jedoch nicht. So führte zunächst Marco Wittmann. Der BMW-Pilot hatte seinen Stopp jedoch während der Safety-Car-Phase erledigt, was nicht als Pflichtstopp gilt, und musste schließlich erneut die Box ansteuern. Als alle die erforderlichen Stopps erledigt hatten, lag Rene Rast erneut vor Mike Rockenfeller in Front, während sich Nico Müller nur an neunter Position wiederfand und trotz energischer Angriffe bis ins Ziel nicht mehr am acht platzierten Marco Wittmann vorbeikam.

Hinter dem BMW-Duo Lucas Auer und Timo Glock auf den Plätzen drei und vier glänzte das belgische Audi-Kundenteam WRT. Fabio Scherer, Harrison Newey und Ferdinand Habsburg eroberten mit den drei WRT-Audi die Plätze fünf, sechs und sieben. Für Fabio Scherer waren es die ersten DTM-Punkte. Harrison Newey hatte bereits am Samstag brilliert und Rang fünf erkämpft. Ferdinand Habsburg war am Samstag ebenfalls Siebter geworden. Trotz des Ausfalls von Robin Frijns und des neunten Platzes von Nico Müller feierte das Audi Sport Team ABT Sportsline vorzeitig den Titelgewinn in der DTM-Team-Wertung. Die Kemptener führen uneinholbar vor dem Audi Team Rosberg.

In der Meisterschaft lieg Nico Müller weiterhin mit 259 Punkten an der Spitze, gefolgt von Rene Rast mit 249 und Robin Frijns mit 243 Punkten. Audi Sport Team Abt Sportsline hat in der Teamwertung mit 502 Zähler sich vorzeitig den Titel gesichert. Hinter ihnen liegen Audi Sport Team Rosberg mit 302 und Audi Sport Team Phoenix mit 17 Zähler. In der Konstruktionswertung hat Audi mit 961 Punkten das Sagen vor BMW mit 417 Punkten.

Gerhard Berger (1. Vorsitzender ITR e. V.): „Zolder ist eine Strecke, wie man sie sich als Fahrer wünscht: Es gibt spektakuläre Kurven und die Auslaufzonen sind kurz – eine echte Herausforderung. Normalerweise sind hier auch die Fans sehr nah dran, das war dieses Wochenende leider nicht möglich. Überholen ist in Zolder eher schwierig, daher waren die Rennen nicht ganz so spektakulär wie sonst oft in der DTM. Die Situation in der Meisterschaft ist aber hochspannend: René Rast hat gut aufgeholt – eine tolle Ausgangslage für die letzten vier Rennen. Vor allem bei den Starts hat er durch seine guten Reaktionszeiten geglänzt, was der Schlüssel zum Erfolg war. Erfreulich war auch die Performance von BMW: die komplette erste Startreihe heute und der Podiumsplatz im Rennen. Ich freue mich auf die verbleibenden Rennen.“

René Rast (Audi Sport Team Rosberg): „Ein verrücktes Rennen. Erst kamen Flammen aus dem Motorraum, was unsere Mechaniker schnell unter Kontrolle gebracht haben. Beim Start bin ich vom dritten auf den ersten gefahren, was ausschlaggebend war für mich. Im Spiegel konnte ich sehen, dass ich fast von Timo getroffen wurde als er abflog. Ich hatte später Glück, dass ich während der Safety-Car-Phase in der Box war. Nach dem Restart hatte ich zwar Kontakt mit Marco Wittmann, Lucas Auer und Robert Kubica, aber letztlich war es ein super Tag mit Nebeneffekten und einem perfekten Resultat. Es war so unwahrscheinlich, dass wir fast maximale Punkte kriegen, während die Konkurrenz strauchelt. Wir haben zwei weitere Rennen in Zolder vor uns. Die Strecke scheint meinem Fahrstil und meinem Auto ziemlich zu liegen. Aber wir haben an diesem Wochenende auch gesehen, dass hier in Zolder ganz schnell alles anders sein kann. Wir müssen also fokussiert und konzentriert sein und versuchen unser Potenzial maximal zu nutzen.“

Mike Rockenfeller (Audi Sport Team Phoenix): „Letztlich war der Start entscheidend als ich nach dem Zwischenfall in Kurve eins auf dem zweiten Platz fuhr. Ich wusste, dass wir ein paar Positionen gewinnen können und müssen an diesem Wochenende. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so schnell hinter René fahren würde. Das war der Schlüssel. Ab dann habe ich gehofft, dass ich ihm etwas entgegensetzen kann, aber das konnte ich nicht. Er ist einfach zu schnell für mich. Ich konnte vor Robin ein wenig herfahren und dann war es eigentlich langweilig. Ich musste nur auf die Reifen schauen. In der Boxengasse lief es dann auch gut. Wir haben hier nichts gewonnen, aber auch nichts verloren. Der Restart war spannend, wir waren mitten im Feld, hatten neue Reifen und es war ein bisschen chaotisch. Wir haben nur versucht ohne Ärger durchzukommen und es hat geklappt. Ich freue mich heute, aber mit meiner Saison bin ich aber alles in allem nicht zufrieden.“

Lucas Auer (BMW Team RMG): „Ich hatte einen guten Start und war, glaube ich, nach Kurve eins schon von dem zwölften Platz drei Plätze nach vorn gerückt. Das war wichtig. Danach hat sich schnell alles eingespielt. Robin und ich waren gleichzeitig beim entscheidenden Boxenstopp. Das war perfekt. Wir sind cool geblieben und haben das Ding nach Hause gebracht, obwohl die Reifen komplett am Ende waren. Ich bin happy mit meinem Team, wir pushen alle 24/7. Wir hatten ein paar coole und schwierige Rennen. Unterm Strich habe ich viel gelernt in Zolder. Ich war das erste Mal hier. Es gibt einige Kurven, wo ich noch ein bisschen Zeit gewinnen kann, aber auch beim Set-up können wir noch was rausholen. Wir analysieren das im Detail und kommen dann noch stärker zurück. Die Konkurrenz schläft nicht, aber wir auch nicht.“

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Provided by Swen Wauer