Dr. Sebastian Haas holt sich den Meistertitel
- Hauptkategorie: Serien Paket
- TW-Legenden
- 02. September 2025
- Cornelia Simon
- Zugriffe: 208
Am ersten Wochenende im September ruft wie bereits im vergangenen Jahr der 4.542 Kilometer lange TT Circuit von Assen zum Saisonfinale der Rennsportserie Tourenwagen Legenden. Auch wenn die historische Formel 1 naturgemäß ihren Raum mit großen Namen wie Bruno Senna einnehmen wird, markiert das Rennen fahrende Geschichtsbuch der DTM einen weiteren Schwerpunkt des von Lee van Dam im Stil und mit dem Flair eines internationalen Event-Highlights organisierten Racing-Wochenendes in den Niederlanden.
Die Tourenwagen Legenden tragen, wie gewohnt, drei Sprintrennen über jeweils 25 Minuten aus. In fünf Klassen aufgeteilt, bietet das vielfältige Teilnehmerfeld einen Querschnitt durch den Produktionswagen-Rennsport von den frühen siebziger Jahren bis hin zum Modelljahr 2008. Während an der Spitze C-Klassen der Marke Mercedes-Benz mit Porsche-Preziosen und verschiedenen Exoten wetteifern, machen die klassischen Renntourenwagen den Löwenanteil aus. Mit Dr. Sebastian Haas liegt der Pilot eines BMW M3 E30 aus der Klasse 3 für Tourenwagen bis zum Homologationsjahr 1988 in der Tabelle der Punktbesten in Führung. Das zeigt, dass nicht nur reiner Material- oder Kapitaleinsatz für den Erfolg ausschlaggebend sind, sondern Konsequenz und Kontinuität.
Thorsten Stadler (Rennserien-Betreiber): „Wir freuen uns auf ein stimmungsvolles, harmonisches, gut besetztes Finale in Assen. Am Samstagabend werden wir unsere Jahres-Siegerfeier abhalten und dank unserer Freunde und Partner gemeinsam auf unser verflixtes siebtes, im Endergebnis aber positiv verlaufenes Rennjahr 2025 anstoßen – und natürlich auf unseren neuen Gesamtsieger, der nach derzeitigem Stand ein typischer Vertreter unserer Klasse 3 für bodenständigen, bezahlbaren Sport mit Renntourenwagen in ihrer klassischen Ausprägung ist.“
Am Freitagmorgen um 9.58 Uhr stand das erste Zeittraining von 20 Minuten auf dem Programm. 19 Piloten gingen auf die 4,555 Kilometer lange Strecke hinaus. Am Ende hatte sich Peter Mücke / Stefan Mücke mit ihrem Mercedes Benz C-Klasse DTM aus der Klasse 1 nach acht Runden mit einer Zeit von 1:33,231 Minuten die Pole Position gesichert. Dirk Torwesten / Mike Torwesten (Porsche 935 TR) werden das erste Rennen an diesem Wochenende von Platz zwei aus aufnehmen, gefolgt von Matthias Nonn (Porsche 997 GT3 R). Die ersten drei Fahrer stammen alle aus der Klasse 1. Schnellste aus der Klasse 2 waren Marc Hessel / Nikolai Sztuparits mit ihrem BMW E36 M3. Sie stehen in der dritten Startreihe. Dr. Sebastian Haas startet als Bester aus der Klasse 3 mit seinem BMW M3 E30 von Rang zwölf. Tim Kujil startet mit seinem Porsche 997 Cup aus der Klasse 5 als Schnellster von Platz vier.
Das zweite Ausfahren der Startaufstellung fand am Freitagmittag statt. Hierzu hatten die Protagonisten 20 Minuten Zeit. Die Zeiten gegenüber morgens wurden nicht schneller, da die Fahrer nun mit schlechterem Wetter zu kämpfen hatten. Diesmal hatte Matthias Nonn nach neun Runden mit einer Zeit von 1:43,409 Minuten Startplatz eins eingenommen. Mit einem Rückstand von 1,197 Sekunden werden Peter Mücke / Stefan Mücke direkt hinter ihm ins Rennen gehen. Startposition drei ging an Tim Kuijl aus der Klasse 5. Mike Torwesten / Dirk Torwesten werden aus der dritten Startreihe starten. Ko Koppejan aus der Klasse 2 und geht mit seinem Mercedes 190 evo 1 von Rang fünf aus ins Rennen. Dr. Sebastian Haas war erneut der Beste aus der Klasse 3 und steht wieder auf Startposition zwölf.
Sonniges Spätsommerwetter, internationales Flair, fröhliche Stimmung: Das Saisonfinale der 2019 gegründeten Rennsportserie TOURENWAGEN LEGENDEN im niederländischen Assen hätte anlässlich des TABAC Classic GP kaum positiver ausfallen können. Spannende Positionskämpfe, hochkarätige Neueinsteiger und ein hoçhverdienter Meisterschaftsgewinner machten das Bild komplett. Mit Dr. Sebastian Haas aus Köln setzte sich der Pilot eines vergleichsweise moderat aufgebauten BMW M3 E30 2.3 aus der Klasse 3 erwartungsgemäß durch. Ging es für den verlässlich punktenden Rheinländer wie gewohnt um drei 25-minütige Sprintrennen ohne Zwischenfälle, so brannte ganz vorne an der Spitze des Gesamtklassements regelrecht die Luft.
Insbesondere im ersten der drei Wertungsläufe am Freitagnachmittag lieferten sich zwei C-Klassen von Mercedes-Benz der Jahrgänge 2005 und 2006 einen faszinierenden Vierkampf mit zwei schnellen Porsche. Auf Abhieb machte Gastpilot Matthias Nonn als Überraschungssieger die Sensation perfekt. Die weiteren Gesamterfolge gingen am Rennsamstag an den stark auftretenden Essener Mike Torwesten mit dem dp-Porsche 935 II und am Schlusstag an Marken-Umsteiger Thilo Goos bei seinem ersten Renneinsatz mit dem durch BWT Mücke Motorsport professionell vorbereiteten Viertürer im Zeichen des Sterns aus Stuttgart-Untertürkheim.
Die Teamkollegen Dr. Sebastian Haas und Heinz F. Pott erweisen sich als kluge wie zuverlässige Punktesammler, sie sichern sich mit ihren weißen ENKE-BMW M3 E30 2.3 aus der Klasse 3 die Plätze eins und zwei in der Gesamtwertung. Erstmals zwei Klasse 1-Mercedes-Benz von BWT Mücke Motorsport bei den TOURENWAGEN LEGENDEN am Start, in 1:33.231 Minuten setzt Stefan Mücke einmal mehr eine für alle anderen Teilnehmer unerreichbare Rundenbestzeit. Serien-Neueinsteiger Matthias Nonn (Porsche 911 GT3 R Step 2013) setzte im zweiten Training in 1:43.409 Minuten die Rundenbestzeit, beteiligt sich an einem packenden Vierkampf und gewinnt am Freitag das erste Rennen.
Im Vierkampf um den Gesamtsieg schob Mike Torwesten mit dem grünen dp-Porsche 935 turbo den vorausfahrenden Benz von Altmeister Peter Mücke im Kurvengeschlängel nach der ersten, schnellen Rechtskurve ausgangs Start und Ziel im Eifer des Gefechts unbeabsichtigt an. Peter Mücke drehte sich mit dem 2006 von seinem Sohn Stefan in der DTM gefahrenen Original-Einsatzfahrzeug ins Infield und musste der davongeeilten Spitze hinterhereilen. Die Konsequenz: Die Rennleitung verhängte einen Zeitaufschlag zu Ungunsten von Mike Torwesten und sortierte das Klassement neu. Während sich Torwesten auf dem dritten Gesamtrang wiederfand und Benz-Debütant Thilo Goos auf dem zweiten Platz, überraschte Matthias Nonn mit dem ersten Rang im so sauber vorbereiteten wie gefahrenen
Ex-Mamerow-Porsche der GT3-Kategorie. Für DTM-Zeitzeuge Marc Hessel und seinen Teamchef Nikolai Stzuparits hingegen war es der Auftakt eines Wochenendes voller Hindernisse: Die Kardanwelle verweigerte den Dienst und führte zu Ausfall und kurzer Safetycar-Phase. Im zweiten Lauf am Samstag brach die Lenkrad-Schnellbefestigung, im abschließenden Durchgang am Sonntag machte der Elektrolüfter Probleme. Immer wieder stellte die Mannschaft von Sideways Motorsport ihre Moral unter Beweis und reparierte – leider ohne Erfolg, zumindest in Assen.
Matthias Nonn: “Wir vier an der Spitze sind heute alle mit 540 PS gefahren”, kommentierte der Routinier aus Fritzlar begeistert im Ziel, “mehr braucht es auch nicht, um marken- und typenübergreifend richtig großen Spaß zu erleben.”
Thorsten Stadler (Serienbetreiber): “Das war elektrisierend heute – unsere Neueinsteiger sind genau wie unsere Umsteiger eine riesengroße Bereicherung, auf die wir stolz sein können.”
Nachdem Matthias Nonn terminbedingt vorzeitig abreisen musste, lag es zunächst an DTM-Profi Stefan Mücke, mit dem 2005 zunächst von Rekordmeister Bernd Schneider und später von ihm selbst gefahrenen “TV Spielfilm”-Mercedes-Benz das Geschehen zu kontrollieren. Doch kurz vor dem Ablauf der 25-Minuten-Renndistanz ging ein Antriebswellenflansch entzwei: der späte Ausfall mit der Zielflagge vor Augen. So lag es an Mike Torwesten, dank neu montiertem Fahrwerk im dp-Porsche 935 II, der auf einem 1989 produzierten Typ 964 basiert, den Sieg einzufahren. Thilo Goos wiederholte den zweiten Platz vom Vortag,
Die Niederländer Tim Kuijl (Porsche, Gesamtdritter) und Ko Koppejan (Mercedes-Benz 190E 2.5-16) erfreuten mit ihren Leistungen das heimische Publikum. Gesamtfünfter: Gerd Grundmann mit dem ehemals von Langstrecken-Routinier Michael Menden pilotierten, bildschön präparierten BMW M3 E30. Als Gesamtzehnter kam in einer hochklassig besetzten Konkurrenz mit Dr. Sebastian Haas nicht nur der Sieger der Klasse 3 ins Ziel, sondern auch der Titelaspirant Nummer eins.
Thilo Goos drehte im abschließenden 25-Minuten-Sprint am Sonntag kurz vor der Mittagszeit den Spieß noch einmal um und siegte souverän vor Mike Torwesten, der den Rückstand auf 18.112 Sekunden beschränken konnte. Gesamtdritter: abermals Tim Kuijl, diesmal allerdings vor Samuel Verheggen, wie sein niederländischer Markenkollege Ko Koppejan am Vortag auf einem weiteren Mercedes-Benz 190E 2.5-16 mit von der Partie. Einen besonderen Akzent setzte auf dem siebten Gesamtrang der wie Tim Kuijl in der Cup-Klasse 5 startende Düsseldorfer Max Kainzinger, der zu Beginn des Wochenendes zunächst mit dem Porsche 964 Cup antrat und am Sonntag in das Vorgängermodell, den 944 turbo Cup des Modelljahrgangs 1989, wechselte.
Mit dem einst von Jörg van Ommen gefahrenen Frontmotor-Coupé hielt er gut mit und belegte hinter Tim Kuijl, seinem Vater Uli Kainzinger (Porsche 993 Supercup) und Thomas Stelberg (997 GT3 Cup Generation MK1) den guten vierten Rang in der Cup-Klasse 5. Der neue Meister, Dr. Sebastian Haas, kam diesmal hinter seinem Teamchef Heinz F. Pott über die Distanz und schloss an neunter Gesamtposition seinen diesjährigen Auftritt ab. Thorsten Stadler konstatierte nach der letzten Zieldurchfahrt.
Thorsten Stadler (Serienbetreiber): : “Über den neuen Champion können wir uns von Herzen freuen, zumal er aus der neu formatierten Klasse 3 für Renntourenwagen der Homologationsjahre bis 1988 einschließlich kommt und den klassischen Motorsport-Enthusiasten repräsentiert, der sich mit vergleichsweise überschaubaren Mitteln an unserer Serie beteiligt, und das mit nachhaltigem Erfolg. Auf der anderen Seite hat insbesondere der TABAC Classic GP gezeigt, wie hochklassig unser Bekenntnis zur Supercar Formula vorne an der Spitze sein kann – und diese Tendenz ist noch durchaus ausbaufähig!”
Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome