Doppel-Sieg für Schubert Motorsport
- Hauptkategorie: DTM Paket
- DTM
- 07. August 2025
- Cornelia Simon
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Die Läufe neun und zehn werden auf der Sprintstrecke des Nürburgrings mit einer Streckenlänge von 3,629 Kilometer vom 08. bis 10. August absolviert. An diesem Wochenende sitzen die Verfolger dem Spitzenreiter Lucas Auer (Mercedes-AMG Team Landgraf) im Nacken. Der Österreicher liegt im Mercedes-AMG seit dem dritten Saisonrennen ununterbrochen in Führung, doch die Konkurrenz holte zuletzt deutlich auf. Vor den beiden Rennen auf der actionreichen Sprintstrecke des Nürburgrings liegen die Top-Fünf in der Meisterschaft nur durch acht Punkte getrennt. Der Tabellenführer reist mit 109 Punkten in die Eifel vor seinem Landsmann Thomas Preining (Manthey EMA) mit 102, gefolgt von Jordan Pepper (GTI Team Lamborghini by GRT) mit ebenfalls 102 Punkte.
An der Spitze hat sich unterdessen ein Fünfkampf entwickelt. Zu den ersten Dreiplatzierten gesellen sich noch Jack Aitken (Emil Frey Racing) und Maro Engel (Mercedes AMG Team Winward) mit jeweils 101 Zähler. Mercedes-AMG-Pilot Lucas Auer glänzte vor allem zu Saisonbeginn mit zwei Siegen in den ersten drei Rennen. Danach sammelte der 30-Jährige zwar fleißig Punkte, doch Top-Platzierungen blieben allerdings aus. Sein Landsmann Thomas Preining (Manthey EMA) ist der Mann der Stunde. Der 27-Jährige holte im Porsche 911 GT3 R starke 61 Zähler aus den letzten drei Rennen. Thomas Preining begeisterte mit spektakulären Überholmanövern auf der Strecke und möchte seinen Höhenflug beim „Grello“-Heimspiel fortsetzen.
HRT Ford Performance kommt in der Comeback-Saison von Ford mit Rückenwind zum Heimrennen. Der Rennstall vom Nürburgring setzt zwei Ford Mustang GT3 ein. Der eine wird von dem Inder Arjun Maini pilotiert. Sein Teamkollege ist Fabio Scherer. Arjun Maini gelang zuletzt am Norisring mit Platz fünf das beste DTM-Ergebnis im neuen US-Rennwagen.
Lucas Auer (Mercedes AMG Team Landgraf): „Die DTM ist sehr ausgeglichen, an der Spitze geht es eng zu. Das Wichtigste bei unseren Sprintrennen ist es, sich im Qualifying vorne zu platzieren. Entscheidend ist, den maximalen Speed aus dem Fahrzeug herauszuholen. Dazu gehört auch am Nürburgring.
Arjun Maini (HRT Performance): „Der Norisring war ein echtes Highlight. Diesen Aufwärtstrend wollen wir in der zweiten Saisonhälfte fortsetzen. Der Nürburgring ist fürs Team und für mich ein Heimspiel. Wir wollen den Fans eine tolle Show bieten.“
Um 10.40 Uhr begaben sich die Protagonisten am Freitagvormittag zum ersten Mal hinaus auf die 3,629 Kilometer lange Strecke um das erste freie Training hinter sich zu bringen. In diesen 55 Minuten kam es immer wieder zu Positionsverschiebungen. Am Ende war dann niemand schneller als Jack Aitken (Emil Frey Racing). Er hatte nach sieben Runden eine Zeit von 1:26,555 Minuten gefahren. Hinter ihm lagen Ben Dörr (Dörr Motorsport) und Jules Gounon (Mercedes AMG Team MANN-FILTER). Lucas Auer musste sich zunächst mit Platz acht zufrieden geben. Thomas Preining und Jordan Pepper nahmen die Ränge sieben und zwölf ein. Der amtierende Meister Mirko Bortolotti kam über Rang 18 nicht hinaus.
Jack Aitken (Emil Frey Racing): „Wir waren hier vor einigen Wochen testen und sind dadurch möglicherweise mit einem kleinen Vorteil ins Wochenende gestartet. Ich freue mich immer ganz besonders auf die DTM-Rennen am Nürburgring. Die Strecke hat eine unglaubliche Tradition, wir haben hier aber noch kein Rennen gewinnen können – das wollen wir ändern. Ich habe auch schon einige britische Fans gesehen, die geben mir natürlich eine Extraportion an Motivation.“
Das zweite freie Training begann am Freitagnachmittag um 15.35 Uhr. Bereits nach zehn Minuten wurde Full Course Yellow angezeigt, weil Ricardo Feller plötzlich neben der Strecke stand und sein Fahrzeug zunächst nicht zum Laufen bekam. Nach einer Weile konnte das Training im Renntempo wieder aufgenommen werden. Im nachhinein wurden die Zeiten gegenüber vormittags dann auch schneller. Timo Glock hatte sich nach 21 Runden mit einer Zeit von1:26,209 Minuten in Szene gesetzt. Doch er stand unter Beobachtung, weil er angeblich unter Full Course Yellow zu schnell gewesen sein sollte. Dies wird nach dem Training von den Sportkommissaren bearbeitet. Platz zwei und drei gingen an Ben Dörr und Thierry Vermeulen (Emil Frey Racing): Jack Aitken lag diesmal auf Platz sechs. Lucas Auer hatte sich nicht verbessern können. Er wurde nur auf Rang elf gewertet. Thomas Preining und Jordan Pepper konnten ihre Platzierungen behaupten. Mirko Bortolotti lag auf Rang 21. Um 18.06 Uhr kam die Entscheidung von der Rennleitung bezüglich Timo Glock: no further action.
Timo Glock (Dörr Motorsport): „Natürlich war es nur das Freie Training, aber so ein Ergebnis tut einfach gut. Für uns als Team ist die Herausforderung DTM ein kontinuierlicher Prozess und es geht in die richtige Richtung. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass Dörr Motorsport erst das zweite Jahr dabei ist. Ich freue mich auf ein mega DTM-Wochenende am Nürburgring.“
Ernst wurde es am Samstagmorgen für die Protagonisten, denn nun wurde die Startaufstellung für den neunten Lauf ausgefahren. In dieser Session kam es immer wieder zu Positionsverschiebungen. Bei strahlendem Sonnenschein konnten sich zwei Ferrari Piloten gegenüber allen anderen behaupten und stehen in der ersten Startreihe. Die Pole Position holte sich Jack Aitken nach sieben Runden mit einer Zeit von 1:25,155 Minuten. Sein Teamkollege Thierry Vermeulen steht mit einem Rückstand von 0,046 Sekunden direkt neben ihm. Startplatz drei nahm Luca Engstler ein. Lucas Auer wird von Rang fünf aus starten Thomas Preining und Jordan Pepper mussten sich mit der fünften bzw. vierten Startreihe zufrieden geben. Beim amtierenden Meister Mirko Bortolotti lief es nicht optimal. Er steht nur in der zehnten Startreihe.
Jack Aitken (Emil Frey Racing): „Ich bin überglücklich! Das Team hat mein Fahrzeug perfekt auf die Strecke abgestimmt. In den letzten Jahren war ich am Nürburgring oft nah dran am Podium, bisher es hat nie ganz gereicht. Umso schöner ist die Pole-Position für mich. Ich liebe diesen Ort, die Atmosphäre am Nürburgring ist immer großartig.“
Thierry Vermeulen (Emil Rey Racing): „Nach dem Norisring auch am Nürburgring mit zwei Autos in der ersten Startreihe zu stehen, ist das Ergebnis einer überragenden Teamleistung. Bei so einem knappen Abstand ärgert man sich natürlich ein bisschen, dass es nicht für die Pole-Position gereicht hat. Aber am Sonntag gibt es ja noch ein zweites Qualifying.“
Bei strahlendem Sonnenschein nahmen die Protagonisten ihren neunten Lauf am Samstagmittag unter die Räder. Nach der fliegenden Runde funktionierte der Start ohne weiteres und der Pole Setter führte die Meute in die erste Kurve. Wenig später waren schon mehrere Fahrzeuge auf Abwegen unterwegs. Thierry Vermeulen hatte etliche Plätze verloren. Thomas Preining war in der Veedol Schikane auf Abwegen. Nach der ersten Runde führte weiterhin Jack Aitken vor Luca Engstler und Ben Green. Ein Vorfall zwischen Mirko Bortolotti und Fabio Scherer lag unter Beobachtung. Im Verlauf der zweiten Runde musste das Safety Car herauskommen, weil viele Teile auf und neben der Strecke lagen.
Mirko Bortolotti stand neben der Strecke. Ayhancan Güven hatte sich gedreht und stand ebenfalls neben der Strecke. Zuvor war er mit Morris Schuring aneinander geraten. Lucas Auer hatte sich auf Rang vier nach vorne gearbeitet. Thierry Vermeulen war nur noch auf Platz 20 unterwegs. Um 13.36 Uhr wurde das Rennen mit der roten Flagge unterbrochen, weil Karbonteile auf der Strecke und eine größere Ölspur vorhanden war. Die Fahrzeuge stellten sich nun auf der Start und Zielgeraden auf und warteten auf den Re-Start. An dem Fahrzeug von Arjun Maini wurde im Bereich der Frontpartie kräftig mit Tap gearbeitet. Der Re-Start sollte um 13,54 Uhr erfolgen. Auch am Fahrzeug von Jules Gounon wurde gearbeitet. Hier half der Pilot beim Kleben des Tap selbst mit.
Der Re-Start erfolgte hinter dem Safety car. Zunächst einmal ging es gesittet zur Sache. Maro Engel erhielt drei Penalty Laps wegen Verursachens einer Kollision mit Thierry Vermeulen. In der sechsten Runde lieferten sich Luca Engstler und Ben Green ein hartes Duell. Der Ferrari Pilot konnte sich dann auf Rang zwei fahren. An der Spitze war unterdessen der Pole Setter mit 1,782 Sekunden auf und davon gefahren. Thomas Preining befand sich auf Rang elf und wurde von Timo Glock attackiert. Lucas Auer und Jordan Pepper waren auf den Rängen vier und fünf unterwegs. Zwischenzeitlich war Nicki Thiim von der Strecke abgekommen und musste sich dann auf Platz vierzehn wieder einreihen. Fabio Scherer konnte an Tom Kalender vorbeiziehen und Rang 17 einnehmen. Lachender Dritte war Rene Rast, als Timo Glock und Thomas Preining sich behackten. Er zog dann an dem MC Laren Piloten vorbei und versuchte jetzt Thomas Preining unter Druck zu setzen.
Nachdem Maro Engel seine drei Penalty Laps abgesessen hatte, war er nur noch auf Rang 22 unterwegs. Um Platz sieben ging es zwischen Marco Wittmann und Ricardo Feller zur Sache. Nebeneinander ging es auf die Kurven zu. Im nachhinein konnte der Schweizer sich behaupten und den Fürther niederringen. Nach dreizehn Runden öffnete das Boxenzeitfenster. Zu dieser Zeit hatte Arjun Maini nichts zu lachen, denn er hatte Thomas Preining, Rene Rast und Timo Glock im Nacken sitzen. Ricardo Feller, der Inder, Tom Kalender, Maro Engel und Thierrry Vermeulen waren die Ersten die zum Pflichtboxenstopp herein kamen. Beim nächsten Umlauf vollzogen Nicolas Baert, Jules Gounon und Fabio Scherer ihren Stopp. Marco Wittmann hatte Ben Dörr niedergerungen und somit Platz sechs eingenommen.
Maro Engel war zu dieser Zeit in die Box gekommen und gab dort das Rennen frühzeitig auf. So nach und nach folgten dann auch die anderen Fahrer zum Reifenwechsel. Bei Gilles Magnus gab es Probleme beim Stopp. Die Mechaniker ließen das Auto schon wieder runter, bevor vorne links der Reifen drauf war. Das dauerte nun viel zu lange. Auch bei Lucas Auer dauerte der Stopp zu lange. Zwischenzeitlich hatte Marco Wittmann Ben Green auf der Strecke niedergerungen und sich Platz vier geholt. Nach 22 Runden kam der Führende herein. Als Jack Aitken wieder auf die Strecke zurück kam musste er sich mit Ricardo Feller auseinander setzen. Es dauerte nicht lange und der Schweizer machte kurzen Prozess und zog vorbei. In der Veedol Schikane hatte der Schweizer den Bremspunkt verpasst und somit konnte Jack Aitken wieder vorbei gehen. Zu diesen beiden gesellten sich nun Marco Wittmann und Ben Green.
Nebeneinander ging es mit Lackaustausch zwischen Marco Wittmann und Ben Green zur Sache. Der Brite behielt die Nerven und holte sich seinen dritten Rang wieder zurück. Ricardo Feller hatte einen Vorsprung von 1,046 Sekunden herausgefahren und führte das Feld an vor Jack Aitken und Ben Green. Timo Glock erhielte eine Verwarnung wegen Parallelfahren in der Boxengasse mit Maximilian Paul. Ebenfalls eine Verwarnung bekam Ben Green wegen Abdrängens von Marco Wittmann ausgangs der Schikane. In der letzten viertel Stunde musste Ricardo Feller Schwerstarbeit leisten, denn Jack Aitken war bis auf 0,255 Sekunden an ihm dran. Ben Green hatte sich Runde um Runde an das kämpfende Duell vor sich herangearbeitet. Ende Start und Ziel war Jack Aitken an den Schweizer vorbeigegangen und hatte die Führung übernommen.
Ben Green stach dann in der Mercedes Arena innen hinein und holte sich Platz zwei. Hiervon profitierte Jack Aitken. Er setzte sich ein wenig ab. Ricardo Feller hatte nun Marco Wittmann und Jordan Pepper im Nacken sitzen. Arjun Maini war nach 25 Runden auch nicht mehr mit von der Partie. In den letzten sechs Minuten musste Marco Wittmann absolute Kampfliste fahren, denn Jordan Pepper versuchte immer wieder den BMW Piloten niederzuringen. Nach 33 Runden hatte der Südafrikaner sich in der Veedol Schikane auf Rang vier gefahren. Luca Engstler hatte ebenfalls alle Hände voll zu tun sich Lucas Auer vom Hals zu halten. Dahinter kamen Rene Rast und Ben Dörr immer näher. In der vorletzten Runde musste Lucas Auer in der Veedol Schikane über die Wiese um eine Kollision zu vermeiden. Zur gleichen Zeit war Rene Rast an Luca Engster vorbeigegangen. Jack Aitken holte sich nach 39 Runden den Sieg vor Ben Green und Ricardo Feller. Damit ist er der Brite der neue Tabellenführer. Lucas Auer, Thomas Preining und Jordan Pepper kamen auf den Rängen sechs, neun und vier ins Ziel.
Nach dem Rennen wurde dann ein neues Rennergebnis herausgegeben und zwar hatte Rene Rast im nach hinein eine 15-Sekunden-Ersatzstrafe anstelle von drei Penaltylaps wegen Verursachens einer Kollision mit Mirko Bortolotti erhalten. Er wurde nur noch auf Rang vierzehn gewertet. Ben Green und Jordan Pepper erhielten eine Rückversetzung um fünf Startplätze in der Startaufstellung des Sonntagsrennens wegen Erreichens der 3. Verwarnung in der Saison.
Jack Aitken (Emil Frey Racing): „Das war ein mega Rennen! In der DTM kann sich alles schnell wieder ändern, aber für den Moment fühlt es sich super an, die Meisterschaft anzuführen. Dank unseres späten Boxenstopps hatte ich in der Schlussphase die frischeren Reifen und konnte an Ricardo Feller vorbeiziehen.“
Ben Green (Emil Frey Racing): „Auf genau diesen Moment habe ich lange hingearbeitet. Man hat im Qualifying schon gesehen, dass unser Auto richtig stark ist. Das haben wir auch im Rennen gezeigt. Spektakulär war mein Manöver gegen Marco Wittmann, als wir nebeneinander durch die Schikane sind. Unsere Fahrzeuge haben sich berührt, aber aus meiner Sicht gehört das in der DTM dazu.“
Ricardo Feller (Land Motorsport): „Ich habe nicht damit gerechnet, von Startplatz elf aus aufs Podium zu fahren. Wir haben früh den Boxenstopp absolviert und sind mit dieser Strategie ins Risiko gegangen. Auf freier Strecke habe ich viel Zeit gutgemacht. Leider konnte ich die Führung im Duell mit Jack Aitken nicht verteidigen, dafür hat mir hinten raus einfach der Speed gefehlt. Trotzdem ist Platz drei für uns ein super Ergebnis.“
Am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr machten sich die Fahrer bereit ihr zweites Zeittraining an diesem Wochenende hinter sich zu bringen. Die Zeiten gegenüber dem ersten Qualifying wurden nicht schneller. Ben dörr machte sich sein schönstes Geburtstagsgeschenk selber und zwar holte er sich nach zehn Runden mit einer Zeit von 1:25,620 Minuten die Pole Position. Lucas Auer konnte in der Schlussphase noch einiges zulegen und stellte seinen Mercedes auf Startposition zwei, gefolgt von Gilles Magnus. Der neue Tabellenführer Jack Aitken musste sich heute mit der achten Startreihe zufrieden geben. Jordan Pepper und Ben Green werden nach ihrer Zurückversetzung das Rennen von den Positionen neun und 22 aus aufnehmen.
Ben Dörr (Dörr Motorsport): „Mir fehlen die Worte! Als ich per Funk von der Pole-Position erfahren habe, war ich überglücklich. Es ist einfach schön anzusehen, was wir als Team für Fortschritte machen. Mein Vater hat heute Geburtstag. Der erste Startplatz ist das perfekte Geschenk für ihn.“
Das zehnte Rennen wurde pünktlich um 13.30 Uhr in Angriff genommen. Ben Dörr konnte den fliegenden Start für sich verbuchen. Thomas Preining war wenig später weit hinaus gefahren. Luca Engstler stand unter Beobachtung wegen eines Fehlstarts. Überall wurde hart gefightet. Nach der ersten Runde führte weiterhin Ben Dörr vor Lucas Auer und Rene Rast. Lucas Engstler erhielt eine Penalty Lap. Mirko Bortolotti hatte sich bereits auf Platz 16 nach vorne gearbeitet. Gilles Magnus hatte einen Rang eingebüßt. Die ersten drei lagen eng beisammen. Rene Rast und Lucas Auer fuhren Seite an Seite. Der Österreicher machte in der Mercedes Arena einen kleinen Fehler und sofort konnte der BMW Fahrer auf Rang zwei vorfahren. Ben Dörr musste absolute Kampflinie fahren, denn der Druck wurde von Rene Rast erhöht.
Jack Atiken auf Rang 15 wurde vom amtierenden Meister attackiert. Im Verlauf der sechsten Runde kam es einen Führungswechsel und zwar hatte Rene Rast Ende Start und Ziel später gebremst und konnte an dem McLaren Piloten vorbeigehen. Er setzte sich auch direkt ein wenig ab. Jules Gounon räuberte einmal durch die Veedol Schikane. Nach sieben Runden öffnete das Boxenzeitfenster und es kamen direkt sieben Piloten früh zum Pflichtboxenstopp herein. Unter ihnen war auch Jules Gounon. Bei ihm gab es Probleme mit dem Schlagschrauber. An der Spitze hatte sich Rene Rast mit 1,808 Sekunden abgesetzt. Mirko Bortolotti erhielt eine Verwarnung wegen Parallelfahren mit Ricardo Feller in der Boxengasse.
Timo Glock war plötzlich mit technischen Problemen in langsamer Fahrt unterwegs. Er schaffte es noch sich bis zu seiner Box zu schleppen und gab dort das Rennen früher auf als geplant. Runde um Runde hatte der Schubert Motorsport-Pilot seinen Vorsprung auf 2,239 ‚Sekunden ausgebaut. Die ersten acht Fahrzeuge mussten alle noch in die Box kommen. Zwischenzeitlich hatte Ricardo Feller sich Flynt Schuring zu recht gelegt und war vorbeigezogen und nahm Rang 15 ein. Thomas Preining hatte sich nach dreizehn Runden neue Pneus geholt. Beim nächsten Umlauf folgten Arjun Maini und Ayhancan Güven. Die ersten vier an der Spitze mussten noch in die Box kommen. Das Fenster hatte noch drei Minuten geöffnet. Sie kamen dann auch alle nach 15 Runden herein.
Ben Dörr verlor gleich zwei Positionen in der Boxengasse, denn vor ihm gingen Gilles Magnus und Lucas Auer hinaus. Rene Rast konnte die Box vor Lucas Auer verlassen. Dieser hatte seine Reifen aber schon auf Temperatur gebracht. Zu diesem Zeitpunkt lieferten sich Arjun Maini und Ben Dörr um Rang fünf einen harten Kampf. Rene Rast konnte sich aber wieder von seinen Verfolgern befreien und lag nach 17 Runden mit 2,256 Sekunden in Führung. Lucas Auer hinter ihm hatte alle Hände voll zu tun sich Marco Wittmann vom Hals zu halten. Ben Dörr war bis auf Platz sieben zurückgefallen. Jack Aitken war mit Ricardo Feller aneinander geraten, mit der Folge, dass er sich drehte und ein Reklameschild mitnahm. Er lag zu dieser Zeit auf Rang dreizehn. Danach musste er sich auf Platz 20 wieder einreihen.
Flynt Schuring hatte gleich sieben Fahrzeuge im Schlepptau. Hier ging es um die vierzehnte Position. Ricardo Feller hatte von der Rennleitung eine Strafe von drei Penalty Laps erhalten wegen Verursachens einer Kollision mit Jack Aitken. Von alledem bekam Rene Rast nichts mit, denn er hatte einen Vorsprung von 6,837 Sekunden herausgefahren. Jordan Pepper hatte rundenlang mit Jules Gounon zu kämpfen und dieser hatte Thomas Preining im Nacken sitzen. Tom Kalender räuberte durch die Veedol Schikane. Bei noch 15 Minuten zu fahrender Zeit öffnete das Boxenzeitfenster zum zweiten Mal. Ricardo Feller und Nicolas Baert waren die Ersten die hinein kamen. Danach folgten Maro Engel und der Pole Setter. Der Spitzenreiter kam nach 28 Runden herein.
Bei Maximilian Paul ging beim Boxenstopp etwas schief, denn er stand Ende der Boxengasse. Eine Runde später kam der Zweitplatzierte Lucas Auer herein. Zum zweiten Mal klappte der Stopp nicht wie geplant. Wieder hackte etwas vorne links. Bei Jules Gounon wollte auch vorne links der Reifen nicht runter gehen. Marco Wittmann konnte die Box verlassen, bevor Lucas Auer in der Nähe war. Nachdem die Reihenfolge wieder hergestellt war führte weiterhin Rene Rast mit 9,190 Sekunden vor Marco Wittmann und Lucas Auer. Thomas Preining und Jordan Pepper waren auf den Rängen zehn und neun unterwegs. Rene Rast holte sich nach 38 Runden seinen zweiten Saisonsieg vor seinem Teamkollegen Marco Wittmann und Lucas Auer. Der Österreicher hatte durch den dritten Rang wieder die Tabellenführung übernommen.
Lucas Auer führt weiterhin die Meisterschaft mit 137 Zähler an, gefolgt von Jack Aitken mit 129 und Jordan Pepper mit 122 Zähler. In der Team-Wertung hat Manthey mit 225 Punkten das Sagen vor Schubert Motorsport mit 213 und Winward Racing mit 202 Punkten. Auf Platz ein in der Manufacturer Classification liegt Mercedes mit 274 Zähler. Dahinter befindet sich Porsche mit 234 und BMW mit 221 Zähler.
Rene Rast (Schubert Motorsport): „So ein dominantes Rennen habe ich nicht erwartet. Ich konnte aber schon in der Einführungsrunde spüren, dass sich das Fahrzeug sehr gut anfühlt. Den 30. Sieg meiner Karriere in der DTM geholt zu haben, bedeutet mir unglaublich viel. Als ich 2017 meine DTM-Karriere begonnen habe, war so eine Zahl für mich unvorstellbar.“
Marco Wittmann (Schubert Motorsport): „Nach Platz fünf am Samstag ist das Podium für uns der perfekte Abschluss eines starken Wochenendes. Im ersten Stint war der nötige Speed leider nicht da, daher haben wir uns für einen frühen ersten Boxenstopp entschieden. Die Strategie hat sich ausgezahlt, denn dadurch konnte ich viele Positionen gut machen.“
Lucas Auer (Mercedes ANG Team Landgraf): „Die beiden BMW waren auf einem anderen Level unterwegs. Vielleicht wäre der zweite Platz drin gewesen, leider lief unser zweiter Boxenstopp nicht optimal. Insgesamt war es ein actionreiches Wochenende. Man merkt, dass die zweite Saisonhälfte begonnen hat und der Umgang auf der Strecke etwas rauer wird.“