Erster Saisonsiegt für Robinson / Kristensen
- Hauptkategorie: DTM Paket
- ADAC GT4 Germany
- 10. September 2025
- Cornelia Simon
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Vom 12. bis 14. September wird im Rahmen der DTM der einzige Auslandsauftritt der Saison absolviert - und der Kampf um den Titel ist im vollen Gange. Der 4,318 km lange Red Bull Ring mit seinen langen Geraden und Highspeed-Passagen verspricht viele Überholmöglichkeiten. Enrico Förderer / Jay Mo Härtling (SR Motorsport by Schnitzelalm) reisen als Tabellenführer mit 136 Zähler nach Österreich. Von der Theorie her könnte das Mercedes-AMG GT4-Duo auf dem Red Bull Ring bereits vorzeitig den Titel klarmachen. Doch da haben die zweitplatzierten Gabriele Piana / Berkay Besler (FK Performance Motorsport) mit 126 Zähler noch ein Wörtchen mitzureden. Zuletzt auf dem Nürburgring und Sachsenring erzielten Gabriele Piana / Berkay Besler jeweils einen Laufsieg. Daran möchten sie auf dem Red Bull Ring anknüpfen.
Neben dem spannenden Titelkampf gilt es auch auf drei Lokalmatadore zu achten. Raphael Rennhofer, der sich das Cockpit mit Emil Heyerdahl (Wimmer Werk Motorport) teilt gibt auf dem Red Bull Ring sein Heimspiel und hat somit einiges vor. Er liegt in der Meisterschaft mit 96 Punkten auf Rang drei. Für seinen Landsmann und Markenkollege Daniel Drexel hat der Red Bull Ring ebenfalls einen hohen Stellenwert. Neben zwei Porsche setzt die Mannschaft von Dominik Olbert auch wieder zwei BMW unter der Nennung Razoon - xAutomotive Racing ein. Mit Luis Moser hat das Team einen weiteren Lokalmatadoren im Aufgebot. Im zweiten BMW feiert der Kanadier Damon Surzyshyn auf dem Red Bull Ring sein Serien-Comeback. Ebenfalls zurück in die ADAC GT4 Germany kommt der Brite Alex Connor, der sich bei BWT Mücke Motorsport einen Mercedes-AMG mit Julien Apothéloz teilt.
Raphael Rennhofer (Wimmer Werk Motorsport): „Es wird sicherlich ein tolles Wochenende. Die Anreise ist kurz und viele Freunde sowie die Familie wollen mich besuchen. Unserem Auto liegt das Streckenlayout, da es relativ viel Stop&Go gibt. Somit sollten wir gute Chancen haben, vorne dabei zu sein. Der Fahrer-Titel ist weiterhin das Ziel, aber wir gehen ohne Druck ins Wochenende und hoffen, im Idealfall zweimal auf dem Podium zu stehen.“
Daniel Drexel (razoon – more than racing): „Ich freue mich riesig auf das Heimwochenende. Die Fans haben uns österreichische Fahrer stets ganz besonders im Blick und schenken uns viel Aufmerksamkeit. Das freut mich natürlich sehr. Insbesondere die letzten beiden Kurven finde ich klasse. Zunächst geht es mit sehr viel Speed über die Kuppe – und dann fließend in die Zielkurve. Als sportliches Ziel haben wir uns die Top Zehn vorgenommen.“
22 Fahrzeuge begaben sich am Freitagmorgen um 8.10 Uhr bei trockener Strecke hinaus um das erste freie Training über 45 Minuten hinter sich zu bringen. Zunächst wechselten die Positionen immer wieder. Am Schluss hatten dann Jay Mo Härtling / Enrico Förderer (SR Motorsport by Schnitzelalm) mit ihrem Mercedes AMG GT4 nach vierzehn gefahrenen Runden mit einer Zeit von 1:36,877 Minuten das Sagen. Platz zwei ging an die Porsche Fahrer Hendrik Still / Philipp Gogollok (AVIA W&S Motorsport) mit einem Rückstand von 0,127 Sekunden, gefolgt von Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson (AVIA W&S Motorsport) ebenfalls mit einem Porsche 718 Cayman GT4 RS CS unterwegs. Gabriele Piana / Berkay Besler (FK Performance Motorsport) konnten sich mit ihrem BMW M4 GT4 Evo auf Platz zehn fahren. Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl (Wimmer Werk Motorsport), Porsche 718 Cayman GT4 RS CS) hatten sich auf Rang fünf gefahren.
Jay Mo Härtling (SR Motorsport by Schnitzelalm): „Es ist natürlich klasse, so ins Wochenende zu starten. Das Auto war sehr gut. Auf die eine Runde hat einfach alles gepasst. Wir möchten am Wochenende so viele Punkte wie möglich mitnehmen, am besten mit zwei Podiumsplatzierungen. Der Red Bull Ring gefällt mir richtig gut. Ich war hier vor zwei Jahren als Mechaniker, als Pilot ist es hingegen meine Premiere.“
Am Nachmittag stand dann das zweite Zeittraining auf dem Programm. Gegenüber morgens konnten keine Zeitverbesserungen erreicht werden. Nach nur drei Runden mit einer Zeit von 1:37,386 Minuten hatten Jan Philipp Springob / Storm Gjerdrum das Zepter übernommen. Direkt in Schlagdistanz lagen Jay Mo Härtling / Enrico Förderer mit einem Rückstand von 0,069 Sekunden auf Platz zwei. Dahinter folgten Emil Heyerdahl / Raphael Rennhofer. Philipp Gogollok / Hendrik Still und Lachlan Robinson / Oskar Lind Kristensen mussten sich nun mit den Rängen elf und sechs zufrieden geben. Hingegen hatten sich Berkay Besler / Gabriele Piana verbessern können und wurden auf Rang vier gewertet.
Jan Philipp Springob (COSY Racing by ESM): „Wir sind super glücklich darüber, vorne zu stehen. Fairerweise müssen wir aber auch sagen, dass wir einen Reifensatz montiert hatten, der bei einem vorherigen Rennwochenende kaum gefahren wurde - und somit fast neu war. Deswegen ist es schwierig einzuschätzen, wo wir tatsächlich stehen, da die Konkurrenz vermeintlich ältere Reifen benutzt hatte. Dennoch freuen wir uns auf die Rennen. Die Top Fünf sind das Ziel.“
Das erste Zeittraining stand am Samstagmorgen um 9.40 Uhr auf dem Plan. Hier wurden die Startpositionen für das Rennen am Samstag ausgefahren. Die Session fand bei trockenem und sonnigem Wetter statt. Nach vier gefahrenen Runden hatten sich Jan Philipp Springob / Storm Gjerdrum mit einer Zeit von 1:35,714 Minuten die Pole Position gesichert. Mit einem Rückstand von 0,034 Sekunden starten Thomas Gore / Alon Gabbay von Rang zwei, gefolgt von Hendrik Still / Philipp Gogollok. Die Tabellenführer mussten sich mit Startposition fünf zufrieden geben. Berkay Besler / Gabriele Piana und Emil Heyerdahl / Raphael Rennhofer stehen in der siebten bzw. dritten Startreihe.
Jan Philipp Springob (COSY Racing by ESM): „Wir freuen uns sehr über das Ergebnis und die super Ausgangslage für das Rennen. Das Team hat wieder ein top Auto hingestellt. Ich denke nicht, dass wir im Rennen einfach vorne weg fahren können, denn dafür ist die Konkurrenz in der ADAC GT4 Germany zu stark. Es wäre auf jeden Fall schön, wenn wir mit einem Podium nach Hause fahren."
Nach zehn Minuten ging die Sache wieder von vorne los. Jetzt fuhren die Protagonisten ihre Startpositionen für das sonntägige Rennen aus. Die Zeiten wurden nochmals schneller. Diesmal waren Jay Mo Härtling / Enrico Förderer das Maß der Dinge. Sie hatten nach sechs Runden mit einer Zeit von 1:35,618 Minuten die Pole Position eingefahren. Startplatz zwei und drei gingen an Alon Gabbay / Thomas Gore und Joel Mesch / Cedric Fuchs. Storm Gjerdrum / Jan Philipp Springob und Philipp Gogollok / Hendrik Still werden von den Rängen sieben und zehn aus ins Rennen gehen. Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl konnten ihren sechsten Startplatz behaupten. Zwei Startplätze gut gemacht hatten Gabriele Piana / Berkay Besler.
Jay Mo Härtling (SR Motorsport by Schnitzelalm): „Das ist unfassbar, denn wir hätten nicht mit diesen Ergebnis gerechnet. Da Enrico in der ersten Qualifikation auf Platz fünf kam, wussten wir nicht genau, wie der Abstand zur Konkurrenz ist. Doch es hat auf die eine Runde einfach alles gepasst und es ist die Pole-Position geworden. Im Rennen wollen wir die Position natürlich halten.“
Nach den zwei Einführungsrunden funktionierte der Start zum neunten Lauf ohne weiteres. Die Pole Setter konnten sich gegenüber ihrer Konkurrenz durchsetzen und führten die Meute in die erste Kurve. Überall im Feld waren schon harte aber faire Zweikämpfe im Gange. Die Pole Setter bekamen es bereits in der ersten Runde mit Thomas Gore / Alon Gabbay zu tun. Nach der ersten Runde führten weiterhin Jan Philipp Springob / Storm Gjerdrum vor Thomas Gore / Alon Gabbay und Hendrik Still / Philipp Gogollok. Zu dieser Zeit waren Niels Tröger / Andreas Jochimsen mit einem Reifenschaden vorne links in die Box gekommen. Sie konnten nach dem Reifenwechsel aber wieder am Rennen teilnehmen. Enrico Förderer / Jay Mo Hörtling waren bis auf Rang 16 zurückgefallen.
Drei Ränge gut gemacht hatten Berkay Besler / Gabriele Piana. Emil Heyerdahl / Raphael Rennhofer hatten sich auf Platz vier gefahren. Unterdessen hatten die Pole Setter sich schon mit 1,970 Sekunden auf und davon gemacht. Einen harten Kampf lieferten sich Cedric Fuchs / Joel Mesch und Luis Moser / Luca Link. Hier konnten sich die Mercedes Piloten behaupten und Platz 16 einnehmen. Hendrik Still / Philipp Gogollok versuchten Thomas Gore / Alon Gabbay niederzuringen. Nach sechs Runden hatten sich die Porsche Piloten auf Platz zwei gefahren. Zwischenzeitlich hatten die Tabellenzweite sich auf Rang neun gefahren. In der achten Runde hatten Enrico Förderer / Jay Mo Härtling sich Alex Connor / Julien Apothèloz zu recht gelegt und waren vorbeigegangen. Jetzt versuchte man sich Egor Litvinenko / Oskar Dix zu schnappen um dann auf Platz dreizehn zu fahren.
Runde um Runde bauten die Führenden ihren Vorsprung immer weiter aus. Dieser war schon auf 4,665 Sekunden angewachsen. Thoamas Rackl / Linus Hahne waren mit Berkay Besler / Gabriele Piana aneinander geraten, mit der Folge das sie sich hinaus drehten und bis auf Platz 21 zurück fielen. In der vierzehnten Runde kam der Angriff von Anton Paul Abee / Marek Böckmann auf Philip Wiskirchen / Tim Reiter. Hier ging es um den zehnten Platz. Nach vierzehn Runden hatte das Boxenzeitfenster geöffnet. Es kamen auch direkt drei Fahrzeuge zum Stopp herein. Es waren Anton Paul Abee / Marek Böckmann, Cedric Fuchs / Joel Mesch und Joseph Ellerine / Benjamin Sylvestersson.
Nach der nächsten Umrundung kamen die nächsten drei herein. Es waren alle aus dem hinteren Feld. Nun wurde das Feld wild durcheinander gewirbelt. Die Führenden vollzogen nach 18 Runden ihren Stopp. Auch Emil Heyerdahl / Raphael Rennhofer und Enrico Förderer / Jay Mo Härtling kamen zum Pflichtboxenstopp. Bei der nächsten Umrundung wurde es voll in der Boxengasse, denn nun kamen die letzten sieben Fahrzeuge herein. Storm Gjerdrum / Jan Philipp Springob lagen weiterhin vor den letzten sieben Piloten, die so langsam aus der Boxengasse kamen. Der erst 16jährige Norweger führte das Feld mit einem Vorsprung von 2,925 Sekunden an vor Philipp Gogollok / Hendrik Still und Alon Gabbay / Thomas Gore. Gabriele Pina / Berkay Besler und Jay Mo Härtling / Enrico Förderer waren unterdessen auf den Plätzen sieben und acht unterwegs.
Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson versuchten in den letzen 18 Minuten Alon Gabbay / Thomas Gore unter Druck zu setzen. Luca Link / Luis Moser auf Platz vierzehn hatten nichts zu lachen, denn Joel Mesch / Cedric Fuchs drückten mächtig von hinten. Dazu gesellten sich auch noch Benjamin Sylvestersson / Joseph Ellerine. An der Spitze war der Vorsprung auf 0,840 Sekunden geschrumpft. In der letzten viertel Stunde waren Philipp Gogollok / Hendrik Still mit aufgeblendeten Scheinwerfern unterwegs. Hinter diesen beiden hatten Alon Gabbay / Thomas Gore nichts zu lachen, denn ihre Teamkollegen Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson erhöhten Runde um Runde den Druck. Nach 27 Runden hatte es einen Führungswechsel gegeben.
Hier war jetzt ein Vierkampf um den Sieg entstanden. Wenig später verloren Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson ihren dritten Platz, nachdem man im Kiesbett auf Abwegen unterwegs war. Philipp Gogollok / Hendrik Still hatten sich mit 1,377 Sekunden an der Spitze abgesetzt, gefolgt von Storm Gjerdrum / Jan Philipp Springob und Alon Gabbay / Thomas Gore. In den letzten vier Minuten griffen Gabriele Piana / Berkay Besler Roman Fellner-Feldegg / Hugo Sasse an. Hier ging es um Rang fünf. Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson hatten sich zu dieses Duo gesellt und waren im nach hinein die lachenden Dritten. Sie waren gleich an beiden vorbei und hatten sich somit auf Platz fünf gefahren. Der junge Norweger behielt zu dieser Zeit absolut die Nerven und hielt seine Verfolger weiterhin in Schach.
In der letzten Runde hatten die Führenden einen Vorsprung von 4,942 Sekunden. Absolute Kampflinie mussten die Aston Martin Piloten fahren. Dann passierte ihnen ein kleiner Fehler und Alon Gabbay / Thomas Gore konnten vorbei gehen. Storm Gjerdrum / Jan Philipp Springob versuchten noch einmal einen Angriff, doch die Porsche Piloten verteidigten ihren zweiten Rang. Philipp Gogollok / Hendrik Still holten sich nach 36 Runden den Sieg, gefolgt von Alon Gabbay / Thomas Gore und Storm Gjerdrum / Jan Philipp Springob. Die Tabellenführer beendeten das Rennen auf Rang acht. Gabriele Piana / Berkay Besler und Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl sahen das Ziel auf den Plätzen sieben und vier.
Hendrik Still (AVIA W&S Motorsport): „War für ein toller Tag. Platz zwei und drei am Red Bull Ring konnte ich in der Vergangenheit bereits einfahren – nun endlich der Sieg zusammen mit Philipp und AVIA W&S Motorsport, die uns ein super Auto hingestellt hatten. Durch dem Triumph am Nürburgring und Platz zwei am Sachsenring sieht man, wie gut in Form wir aktuell sind. Mein Vater hatte heute morgen gesagt, dass wir gewinnen müssten, falls wir nochmals in den Titelkampf eingreifen wollen. Das haben wir abgeliefert.“
Philipp Gogollok (AVIA W&S Motorsport): „Ein Sieg am Red Bull Ring kann nicht schöner sein. Nun ist mir das nach meinem Triumph im Vorjahr schon zum zweiten Mal gelungen. Hendrik hat einen super Job gemacht. Es war einfach nur ein klasse Rennen. Danke an das Team.“
Alon Gabbay (AVIA W&S Motorsport): „Ich bin sehr glücklich. Denn wir standen erneut auf dem Podium – und genau dort wollen wir sein. Der Zweikampf am Ende war wirklich schwierig. Doch ich konnte mich gegen den Aston Martin durchsetzen. Am Sonntag starten wir erneut aus der ersten Startreihe. Darauf freuen wir uns bereits.“
Thomas Gore (AVIA W&S Motorsport): „Nach zwei dritten Plätzen ist dies nun mein bestes Ergebnis überhaupt in der ADAC GT4 Germany. Jetzt wollen wir natürlich auch einmal einen Sieg holen. Dafür werden wir alles geben. Der ADAC macht einen tollen Job mit dieser Rennserie, an der ich durch die Unterstützung meiner Sponsoren teilnehmen kann. Wir hatten keinen guten Saisonstart, doch nun fahren wir vorne mit. Ich bin einfach nur sprachlos.“
Jan Philipp Springob (COSY Racing by ESM): „Ich freue mich riesig über die schöne Trophäe, die ich unbedingt mit nachhause nehmen wollte – somit Ziel erreicht. Ich hatte einen guten Start und in der ersten Runde einen engen Zweikampf mit Thomas Gore. Danach fuhr ich einen guten Vorsprung heraus. Doch auf die Distanz war der Porsche einfach stärker.“
Storm Gjerdrum (COSY Racing by ESM): „Das Podium ist natürlich klasse. Sicherlich hätten wir gerne noch etwas höher gestanden, ich hatte zum Rennende hin jedoch extremes Untersteuern. Morgen geben wir wieder alles und wollen erneut das Podium erklimmen.“
Bei trockenem aber kühlem Wetter nahmen die Protagonisten zunächst ihre zwei Einführungsrunden unter die Räder bevor dann fliegend gestartet wurde. Die Pole Setter konnten die Meute in die erste Kurve führen. Gabriele Piana / Berkay Besler hatten enorm Boden gut gemacht. Sie waren außen herum bis auf Rang vier nach vorne gefahren. Dann kam es in der ersten Runde zu einer Kettenreaktion mit mehreren Fahrzeugen. Davon betroffen waren Joel Mesch / Cedric Fuchs. Sie waren dann in langsamer Fahrt unterwegs. Marek Böckmann / Anton Paul Abee versuchten mit einem stark havarierten Fahrzeug zur Box zu gelangen. Das Safety Car wurde hinausgeschickt. Der Re-Start erfolgte dann aber nach zwei Runden und ging zu Gunsten der Pole Setter aus, gefolgt von Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson und Alon Gabbay / Thomas Gore. Gabriele Piana / Berkay Besler war unterdessen auf Platz fünf unterwegs.
Storm Gjerdrum / Jan Philipp Springob waren mit einem Kühlerschaden in die Box gekommen und mussten dort früh das Rennen beenden. Im Feld wurden harte aber faire Zweikämpfe absolviert. An der Spitze hatte es nach drei Runden einen Führungswechsel gegeben und zwar führten Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson das Feld mit 1,901 Sekunden an. Platz zwei und drei nahmen Alon Gabbay / Thomas Gore und Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl ein. Jay Mo Härtling / Enrico Förderer waren bis auf Rang fünf zurück gefallen. In der sechsten Runde hatten Gabriele Piana / Berkay Besler ihre Penalty Lap abgesessen und mussten sich dann auf Rang elf wieder einreihen. Die Führenden hatten sich weiter vom übrigen Feld abgesetzt.
Mit einem beschädigten Scheinwerfer vorne links waren Philipp Gogollok / Hendrik Still auf Rang fünf unterwegs. Wenig später als sie an einem Poller vorbeifuhren riss der Scheinwerfer endgültig ab. Tim Reiter / Philip Wiskirchen mussten in die Box weil bei ihnen die Türe defekt war. Die Rennleitung hatte dies angeordnet. Im nach hinein war man dann nicht mehr hinausgefahren. Einen harten Kampf lieferten sich Philipp Gogollok / Hendrik Still und Andreas Jochimsen / Niels Tröger. Letztere hatten noch zwei weitere Fahrzeuge im Schlepptau. Hier ging es um Platz fünf. In der elften Runde verloren die Porsche Piloten gleich zwei Ränge und befanden sich danach nur noch auf Rang sieben wieder. Jetzt bekamen sie es mit Luca Link / Luis Moser zu tun. Ihren siebten Platz konnten sie dann nicht verteidigen und mussten die BMW Fahrer ziehen lassen.
Von alledem bekamen Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson an der Spitze nichts mit, denn der Vorsprung war auf 3,098 Sekunden angewachsen. Nach vierzehn Runden öffnete das Boxenzeitfenster und es kamen als Erste Philipp Gogollok / Hendrik Still und Linus Hahne / Thomas Rackl in die Box zum Fahrerwechsel. Zwischenzeitlich waren Roman Fellner-Feldegg / Hugo Sasse in einer Seitentasche ausgerollt. Beim nächsten Umlauf vollzogen auch Oskar Dix / Egor Litvinenko und Laurenz Rühl / Damon Surzyshyn ihren Stopp. So nach und nach kamen dann auch die nächsten Fahrer zum Boxenstopp herein. Bei noch 26 Minuten zu fahrender Zeit mussten die ersten sechs Fahrzeuge noch herein kommen. Das Boxenzeitfenster war nur noch für eine Minute geöffnet.
Nachdem dann alle in der Box waren und die Reihenfolge wieder hergestellt war führten wieder Lachlan Robinson / Oskar Lind Kristensen. Unterdessen mussten Emil Heyerdahl / Raphael Rennhofer Enrico Förderer / Jay Mo Härtling ziehen lassen. Bei den Porsche Piloten waren die Reifen noch nicht auf Temperatur. Sie waren gerade aus der Boxengasse gekommen. Die Mercedes Piloten machten sich jetzt über Thomas Gore / Alon Gabbay auf Rang zwei fahrend her. Die Führenden waren schon wieder mit 5,898 Sekunden auf und davon gefahren. Niels Tröger / Andreas Jochimsen hatten alle Hände voll zu tun sich Maximilian Schreyer / Luciano Schneider vom Hals zu halten. Hier ging es um die siebte Position. Nach 22 Runden mussten die Porsche Fahrer die BMW Piloten dann ziehen lassen.
Thomas Gore / Alon Gabbay auf Rang zwei hatten auch nichts zu lachen, denn der Druck von Enrico Förderer / Jay Mo Härtling wurde Runde um Runde immer stärker. Berkay Besler / Gabriele Piana waren nur auf Platz dreizehn unterwegs. Man versuchte nun Max Rosam / Denny Berndt unter Druck zu setzen. Die BMW Fahrer mussten aber aufpassen, denn direkt in Schlagdistanz zu ihnen lagen Alex Connor / Julien Apothèloz. Auf Platz zehn liegend kamen Joseph Ellerine / Benjamin Sylvestersson zuerst in den Kies, danach auf die nasse Wiese und dann verlor man das Auto, drehte sich und landete gegenüber auf der anderen Seite der Strecke in der Wiese. Danach musste man sich auf Rang vierzehn wieder einreihen. In der Schlussphase setzten Berkay Besler / Gabriele Piana Alex Connor / Julien Apothèloz unter Druck. Immer wieder versuchten die BMW Fahrer an den Mercedes Piloten vorbeizugehen. Hier ging es um die elfte Position.
Enrico Förderer / Jay Mo Härtling hatten es immer noch nicht geschafft an Thomas Gore / Alon Gabbay auf Rang zwei vorzufahren. Hendrik Still / Philipp Gogollok konnten ihren fünften Rang gegenüber Maximilian Schreyer / Luciano Schneider verteidigen. Sieger nach 35 Runden wurden Lachlan Robinson / Oskar Lind Kristensen mit einem Vorsprung von 8,159 Sekunden, gefolgt von Thomas Gore / Alon Gabbay und Enrico Förderer / Jay Mo Härtling. Berkay Besler / Gabriele Piana und Emil Heyerdahl / Raphael Rennhofer sahen das Ziel auf den Rängen elf und vier.
Enrico Förderer / Jay Mo Härtling führen weiterhin die Meisterschaft mit 161 Punkten an vor Gabriele Piana / Berkay Besler mit 141 und Philipp Gogollok / Hendrik Still mit 127 Punkten. Auch in der Junior-Wertung liegen Jay Mo Härtling / Enrico Förderer mit 174 Zähler ebenfalls auf Platz eins, gefolgt von Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl mit 136 und Philipp Gogollok mit 132 Zähler. In der Rookie-Wertung hat Cedric Fuchs mit 155 Punkten das Sagen. Auf Platz zwei und drei befinden sich Luis Moser mit 132 und Victor Nielsen mit 129 Punkten. Laurenz Rühl / Daman Surzyshyn haben in der ProAm-Wertung 50 Zähler auf dem Konto. In der Team-Wertung haben AVIA W&S Motorsport mit 268 Punkten die Nase vorne. Dahinter befinden sich FK Performance mit 222 und SR Motorsport by Schnitzelalm mit 216 Punkten.
Lachlan Robinson (AVIA W&S Motorsport): „Wir sind unfassbar glücklich über unsere Performance. Oskar und ich haben über das gesamte Wochenende eine großartige Pace geboten. Ich kann AVIA W&S Motorsport gar nicht genug für die harte Arbeit danken. An diesem Wochenende ist irgendwie alles zusammengekommen. Oskar hatte im ersten Stint schon mal gut vorgelegt und mir den Porsche in Führung liegend übergeben. Ich musste das Auto dann nur noch nachhause bringen.“
Oskar Lind Kristensen (AVIA W&S Motorsport): „Ich hatte einen super Start und konnte schnell in Führung gehen. Wir hatten heute einfach ein unglaublich starkes Auto mit richtig viel Speed. Danke an das gesamte Team und alle im Hintergrund - genauso wie an Lachlan, der über das gesamte Wochenende eine grandiose Pace hatte.“
Alon Gabbay (AVIA W&A Motorsport): „Wir standen an diesem Wochenende zweimal auf dem Podium, worüber ich mich sehr freue. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, doch so ist es manchmal. Thomas hat im zweiten Stint gut verteidigt. In Hockenheim wollen wir an diese Leistung anknüpfen.“
Thomas Gore (AVIA W&A Motorsport): „Ich bin mit Platz zwei wirklich sehr zufrieden.Wir hatten einen recht großen Rückstand zum Führenden und ich wusste, dass der Mercedes-AMG in zweiten Rennabschnitt stark sein würde. Somit bin ich beständig gefahren, um Platz zwei abzusichern. Im Finale wurde es nochmals spannend, doch alles lief gut zu Ende. Danke an alle, die in Jamaika das Rennen angeschaut - und mich somit unterstützt haben.“
Jay Mo Härtling (SR Motorsport by Schnitzelalm): „Alles gut gelaufen – wir sind zufrieden. Zu Rennbeginn taten wir uns etwas schwer, da die Porsche richtig auftrumpfen, vor allem auf den Geraden. Letztendlich haben wir das Rennen auf der dritten Position beendet. Enrico ist einen super Stint gefahren und die Strategie vom Team war klasse. Mehr war nicht zu holen.“
Enrico Förderer (SR Motorsport by Schnitzelalm): „Ich bin erleichtert, dass wir gut punkten konnten. Platz drei ist aber nicht das Ergebnis, für welches ich hierher gefahren bin. Mehr ging aber einfach nicht. Wir fahren als Tabellenführer zum Finale nach Hockenheim. Dennoch entspannen wir nicht und werden noch härter und länger arbeiten, um den Titel einfahren zu können.“