Schnitzelalm Piloten dominierten das ganze Wochenende

Die ADAC GT4 Germany steht vor ihrem ganz großen Saisonhighlight 2025. Vom 04.07. bis 06.07 bestreiten die Protagonisten ihr zweites Rennwochenende in diesem Jahr auf dem legendären Norisring in Nürnberg auch das „Deutschen Monaco“ genannt, dem einzigen Stadtkurs im Rennkalender. Mit seinen langen Geraden und nur fünf Kurven verfügt der Norisring über ein ganz spezielles Layout. Neben den Fahrzeugen von Mercedes-AMG, Aston Martin und BMW muss auf dem Norisring vor allem mit Porsche gerechnet werden. Das hat bereits das Event 2024 gezeigt, als die 718 Cayman GT4 drei Podestplätze und eine Pole-Position erzielten. In diesem Jahr sind insgesamt acht Porsche im Feld vertreten.

Nach dem Doppelsieg beim Saisonauftakt in Oschersleben kommen Enrico Förderer / Jay Mo Härtling (SR Motorsport by Schnitzelalm) im Mercedes-AMG GT4 als Tabellenführer mit 50 Zähler zum Norisring. Größte Herausforderer sind die zweitplatzierten Hugo Sasse / Roman Fellner-Feldegg (Prosport Racing) im Aston Martin Vantage AMR GT4 mit 36 Punkten. Fellner-Feldegg war die große Überraschung in Oschersleben. Bei seinem ersten Rennwochenende im GT4-Sport fuhr er in beiden Rennen auf das Podium und gewann zudem zweimal die Rookie-Wertung. Rang drei in der Meisterschaft nehmen Hendrik Still / Philipp Gogollok (AVIA W&S Motorsport) mit 22 Zähler ein.

Insbesondere die zweitplatzierten Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl (Wimmer Werk Motorsport), sie haben ebenfalls 36 Punkte auf ihrem Konto sowie die drittplatzierten Hendrik Still / Philipp Gogollok wollen zur Tabellenspitze aufschließen. Ihre aktuell auf Rang vier liegenden Porsche-Markenkollegen Denny Berndt / Max Rosam (Razoon - more than Racing) standen bereits 2024 auf dem Norisring-Podium und haben sich ebenfalls einiges vorgenommen. Die kürzeste Anreise an den Norisring hat Lokalmatador Thomas Rackl. Der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot teilt sich einen BMW M4 GT4 mit Linus Hahne (ME Motorsport). Thomas Rackl war bereits 2024 auf dem Kurs in Nürnberg unterwegs. Für Linus Hahne ist es das erste Rennen am Norisring.

Roman Feller-Feldegg (Prosport Racing): „Ich freue mich riesig auf das zweite Rennwochenende. Ich habe mir nach Oschersleben fast alle Rennen der ADAC GT4 Germany nochmal im Internet angeschaut, um mich noch mehr mit der Serie vertraut zu machen. Den Norisring kenne ich noch nicht, habe ihn aber im Simulator ausprobiert. Somit weiß ich noch nicht wirklich, was mich dort erwartet. Das Layout wirkt spannend - die Schikane ist vergleichbar mit Oschersleben und sollte unserem Aston Martin liegen. Grundsätzlich ist der Norisring aber auf jeden Fall eine Fahrer-Strecke. Mein Traum ist es, erneut auf das Podium zu fahren. Am Wochenende werden mich einige internationale Freunde aus Italien, Tschechien und Spanien besuchen. Denen möchte ich natürlich eine tolle Show bieten.“

Thomas Rackl (ME Motorsport): „Nach zwei Monaten Pause nun direkt das Heimspiel zu erleben, ist gigantisch. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir ein erfolgreiches Rennwochenende haben werden. Wenn alles passt, sind die Top Fünf das Ziel. Die Strecke macht riesig Spaß und man kann gute Zweikämpfe haben. Es gilt jedoch, stets die Betonmauern im Auge zu behalten. Es werden rund 45 Leute aus meinem Umfeld an den Norisring kommen. Darauf freue ich mich sehr.“

Linus Hahne (ME Motorsport): „Obwohl wir eine schlechte BOP (Balance of Performance) Einstufung seitens der Serienorganisation für den BMW bekommen haben, konnte ich bei meinen ersten Rennen zweimal Platz 7 erreichen und war bester BMW im Feld. Darauf kann man aufbauen. Ich kann es gar nicht erwarten, dass es endlich weiter geht. Ich war letztes Jahr mit dem Team hier, konnte aber nur Gäste in VIP-Taxifahrten um die Strecke fahren und freue mich jetzt auf meine ersten echten Rennen hier.“


Am Freitagmorgen um 8.30 Uhr begaben sich insgesamt 21 Fahrzeuge auf die 2,162 Kilometer lange Strecke bei sommerlichen Temperaturen und da lag Porsche an der Spitze des Feldes. Mit 53,860 Sekunden ging die Bestzeit an Alon Gabbay / Thomas Gore (AVIA W&S Motorsport). Mit einem Rückstand von lediglich 0,071 Sekunden ging Platz zwei der Session an die Teamkollegen Hendrik Still / Philipp Gogollok. Auch auf Platz drei lag ein Porsche von AVIA W&S Motorsport und zwar der von Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson hatten 0,080 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Vierte wurden Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl (Wimmer Werk Motorsport), denen in einem weiteren Porsche 0,177 Sekunden auf die Führenden fehlten. Die Top Fünf komplettierten Cedric Fuchs / Joel Mesch (SR Motorsport by Schnitzelalm) im besten Mercedes-AMG GT4. Die Tabellenführer Enrico Förderer /Jay Mo Härtling mussten sich mit Platz elf zufrieden geben. Hugo Sasse / Roman Fellner-Feldegg wurden auf Platz 16 gewertet.

Alon Gabbay (AVIA W&S Motorsport): „Ich bin natürlich super zufrieden über das Resultat. Es ist klasse wieder auf dem Norisring zu fahren, denn ich mag die Strecke sehr. Letztes Jahr habe ich hier mein erstes Top-Drei-Ergebnis in der Qualifikation geholt. Hoffentlich gelingt uns das dieses Jahr wieder. Meine schnellste Runde lief ganz gut. Ich hatte keinen Verkehr und somit freie Bahn. Das Grip-Niveau auf der Strecke war aber noch recht gering. Somit wird es im Laufe des Rennwochenendes sicherlich noch Zeitverbesserungen geben.“

Thomas Gore (AVIA W&S Motorsport): „Ich bin das erste Mal auf dem Norisring, da wir das Event aufgrund eines Team-Wechsel im letzten Jahr ausgelassen hatten. Die Strecke ist absolut cool. AVIA W&S Motorsport hat hier 2024 schon gut ausgesehen. Das Ziel für das Wochenende ist ein Podium oder sogar ein Laufsieg.“


Im zweiten freien Training am Freitagmittag ging es richtig eng zur Sache. In einer spannenden Session lagen am Ende Gabriele Piana / Berkay Besler (FK Performance Motorsport) an der Spitze. Sie hatten eine Zeit von 53,521 Sekunden gefahren. Die Zeiten waren gegenüber morgens schneller geworden. Mit einem Rückstand von 0,019 Sekunden ging Platz zwei an Enrico Förderer / Jay Mo Härtling. Dieses Duo hatte beim Saisonauftakt in Oschersleben bereits einen Doppelsieg gefeiert. Rang drei sicherten sich Denny Berndt / Max Rosam (Razoon - more than Racing), die im Porsche 718 Cayman GT4 0,064 Sekunden zurücklagen. Vierte wurden Linus Hahne / Thomas Rackl (ME Motorsport), denen im BMW 0,067 Sekunden auf die Spitze fehlten. Die Top Fünf komplettierten Maximilian Tarillion / Victor Nielsen (Razoon - xAutomotive Racing) in einem weiteren BMW. Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl hatten sich nicht verbessern können. Sie nahmen nun Platz neun ein. Drei Ränge eingebüßt hatten auch Hugo Sasse / Roman Fellner-Feldegg. Die Schnellsten drei aus dem ersten freien Training mussten sich mit den Plätzen vierzehn, dreizehn und 15 zufrieden geben.

Gabriele Piana (FK Performance Motorsport): „Der erste Platz ist natürlich klasse. Wir haben uns im Vergleich zum ersten Training gut verbessert. Das spricht für die Arbeit des Teams. Letztes Jahr hatte ich ebenfalls den ersten Platz im zweiten freien Training eingefahren - und dann gewannen wir das Samstagsrennen. Vielleicht ist das ein gutes Omen. Das Grip-Niveau auf der Strecke hat sich im Vergleich zum ersten Training stark verbessert - und insgesamt fühlt sich die Strecke schneller an als 2024. An diesem Wochenende geht es extrem eng zu. Ich sehe Mercedes-AMG als leichten Favoriten und auch Porsche wird gut unterwegs sein. Doch auch das BMW-Lager ist schnell unterwegs. Es werden interessante Rennen. Natürlich ist die Pole-Position das Ziel. Doch sollte es etwas kühler sein, wird es sicherlich schwer, die Porsche zu schlagen. Aber wir geben alles.“


Das Ausfahren der Startpositionen für den Lauf am Sonntag mussten die Protagonisten am Freitag um 17.12 Uhr für 15 Minuten unter die Räder nehmen. Mit einem Vorsprung von 0,044 Sekunden holten sich Jay Mo Härtling / Enico Förderer nach zwölf Runden mit einer Zeit von 53,131 Sekunden die Pole Position. Hinter ihnen werden Victor Nielsen / Maximilian Tarillion (razoon – xAutomotive racing) mit ihrem BMW M4 GT4 ins Rennen gehen, gefolgt von Gabriele Piana / Berkay Besler. Die Zeit bzw. Drittplatzierten in der Meisterschaft stehen in der neunten und vierten Startreihe. Philipp Gogollok / Hendrik Still starten von Rang sieben. Linus Hahne / Thomas Rackl und die Teamkollegen Tim Reiter / Philip Wiskirchen stehen auf den Startpositionen zehn und elf.

Jay Mo Härtling (SR Motorsport by Schnitzelalm): „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Grundsätzlich war es aber eine mega Teamleistung, denn das Auto steht perfekt da. Wir hatten zunächst eigentlich nur drei schnelle Runden für die Session eingeplant. Dann bekam ich aber vom Team gesagt, dass nur noch knapp eine Zehntelsekunde auf die Spitze fehlen würde. Somit habe ich eine weitere schnelle Runde angefügt und bin dabei mit einhundert Prozent Konzentration komplett ans Limit gegangen. Das war dann die Pole-Runde. Es gilt zunächst, den Start zu überleben. Wenn das gelingt, heißt es, den Platz zu verwalten und im besten Fall zum Sieg zu fahren. Das ist das Ziel.“

Markus Eichele (Teamchef, ME Motorsport): „Mit dem Norisring steht das absolute Saisonhighlight der ADAC GT4 Germany auf dem Programm. Selbst der kleinste Fehler kann enorme Konsequenzen haben, weshalb es wichtig ist, dass wir an diesem Rennwochenende einen 0-Fehler-Job machen. Mit unserer Leistung in den Trainings bin ich durchaus zufrieden – wir konnten wichtige Runden drehen und dabei viele Daten sammeln. Darauf können wir das restliche Wochenende aufbauen!“


Das Zeittraining für das Rennen am Samstagnachmittag nahmen die Fahrer am Samstagmorgen um 10.15 Uhr unter die Räder. 15 Minuten hatten sie Zeit für das Ausfahren der Pole Position. Am Ende konnte niemand Enrico Förderer / Jay Mo Härtling das Wasser reichen. Sie holten sich nach neun Runden mit einer Zeit von 53,053 Sekunden die Pole Position. Hinter ihnen werden Marek Böckmann / Anton Abèe ins Rennen gehen, gefolgt von Denny Berndt / Max Rosam. Die Zweit und Drittplatzierten in der Meisterschaft stehen in der siebten bzw. vierten Startreihe. Die Piloten von ME Motorsport Tim Reiter / Philip Wiskirchen und Linus Hahne / Thomas Rackl nehmen das Rennen von den Positionen vierzehn und 18 aus auf.

Enrico Förderer (SR Motorsport by Schnitzealm): „Ich bin an diesem Wochenende das erste Mal überhaupt auf einem Stadtkurs unterwegs - und dass es gleich so gut läuft, hätte ich nicht gedacht. Meine Runde war perfekt. Doch es galt auch den Verkehr im Auge zu behalten. Denn der Norisring ist extrem kurz und in der ADAC GT4 Germany sind viele Autos auf der Strecke unterwegs. Der Norisring ist eine beeindruckende Strecke. Man fährt sehr eng an die Mauern heran. Das macht richtig Spaß - umso schöner, dass es bei uns auch sportlich gerade sehr gut läuft.“


Enrico Förderer / Jay Mo Härtling hatten das Rennen bereits von der Pole-Position aus begonnen. Nachdem es beim Start an der Spitze noch recht eng zuging, bauten die Mercedes-AMG-Piloten ihren Vorsprung im Laufe der ersten Rennhälfte auf über vier Sekunden aus. Berkay Besler / Gabriele Piana hatten sich von Rang fünf schnell auf die zweite Position gefahren. Insbesondere zur Rennhälfte bekamen sie ordentlich Druck von Denny Berndt / Max Rosam. Diese drei Fahrzeuge sollten das Renngeschehen an der Spitze über das gesamte Rennen prägen. Berkay Besler ging gleich nach dem Öffnen des Boxenstopp-Fensters zum Fahrerwechsel auf seinen erfahrenen Teamkollegen Gabriele Piana über.

Enrico Förderer / Jay Mo Härtling und Denny Berndt / Max Rosam wechselten erst zum Schluss des Fensters. Jay Mo Härtling / Enrico Förderer behielten souveräne die Führung. Gabriele Piana / Bekay Besler mussten sich zunächst hinter Max Rosam / Denny Berndt einsortieren. Der Champion von 2021 konnte die vorherige Reihung jedoch schnell wieder herstellen und die zweite Position zurückerobern. An der Spitze fuhren Jay Mo Härtling / Enrico Förderer mit knapp 16 Sekunden Vorsprung letztendlich zu einem lockeren Sieg, der auch den Triumph in der Junior-Wertung bedeutete. Hinter Gabriele Piana / Berkay Besler und Denny Berndt / Max Rosam belegten Linus Hahne / Thomas Rackl in einem weiteren BMW Rang vier vor dem Porsche-Duo Hendrik Hendrik Still / Philipp Gogollok sowie Niels Tröger / Andreas Jochimsen im BMW.

Der zweite BMW von ME Motorsport mit den Piloten Tim Reiter / Philip Wiskirchen überquerten die Ziellinie auf Rang acht. Hugo Sasse / Roman Fellner-Feldegg, die in der Tabelle auf Platz zwei liegen wurden als Dreizehnte gewertet. Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl die Zweitplatzierten in der Meisterschaft kamen als Siebte ins Ziel.

Enrico Förderer (SR Motorsport by Schnitzelalm): „Am Start hatte ich leider zwei Berührungen mit einem Porsche, davon abgesehen lief das Rennen aber super. Ich konnte einen immer größeren Vorsprung herausfahren und den Abstand danach gut managen, um die Reifen für Jay Mo zu schonen. Drei Siege in drei Rennen sind einfach nur grandios.“

Jay Mo Härtling (SR Motorsport by Schnitzelalm): „Wir wussten, dass die Autos hinter uns sehr stark besetzt sind. Somit galt es in meinen Stint stets, den Fokus oben zu halten und immer konzentriert zu bleiben. Der ersten drei Saisonrennen fühlen sich wie ein in Erfüllung gegangener Traum an.“

Gabriele Piana (FK Performance Motorsport): „Wir kamen durch unseren frühen Stopp etwas in den Verkehr und haben dadurch drei bis vier Sekunden verloren. Doch ich habe den Porsche direkt überholen können, um so die zweite Position zurückzuholen. Danach war es ein eher ereignisloses Rennen. Wir sind mit dem zweiten Platz insofern zufrieden, dass wir das Maximum herausgeholt haben. Der Mercedes-AMG war aber in einer anderen Liga.“

Berkay Besler (FK Performance Motorsport): „Ich bin sehr glücklich über das Ergebnis. Wir haben unser Bestes gegeben. Mehr als Platz zwei war heute einfach nicht drin. Ich hatte einen sehr guten Start, das hatte ich in der Form so gar nicht erwartet. Danach hatte der Porsche hinter mir guten Druck aufgebaut. Gabriele hat das Rennen dann klasse zu Ende gefahren.“

Denny Berndt (Razoon - more than Racing): „Es war ein schönes Rennen. Wir konnten von Anfang an einen guten Rhythmus finden. Wir kamen gut mit dem Auto zurecht und konnten konstant unterwegs sein. Das war natürlich klasse. Mir scheint der Norisring zu liegen. Morgen wollen wir erneut auf dem Podium stehen.“

Max Rosam (Razoon - more than Racing): „Wir sind sehr zufrieden mit dem Podium. Denny hat zunächst einen tollen Job gemacht und gut vorgelegt. Ich habe dann, so denke ich, auch ganz gut weitergemacht. Am Ende konnte ich das Rennen konstant verwalten. Wir hatten insgesamt einen super Speed, da das Auto perfekt abgestimmt war. Da hat das Team wirklich einen herausragenden Job erledigt.“


Als die Fahrer sich in die Startaufstellung begaben zogen dunkle Wolken am Himmel auf. Es wurden zwei Einführungsrunden gefahren, bevor der fliegende Start dann von statten ging. Die Pole Setter gaben beim Ausscheren des Führungsfahrzeugs das Tempo vor. Weit gefächert ging es auf die Grundigkehre zu. Die Schnitzelalm Piloten führten das Feld an. Gabriele Piana /Berkay Besler hatten sich bereits auf Platz zwei gefahren. Nach zwei Runden fuhren sie zunächst wie an der Perlenschnur aufgezogen hintereinander her. Luciano Schneider und Maximilian Schreyer schossen auf der Innenbahn in eine Lücke wo eigentlich keine war. Sie trafen dort Philipp Gogollok / Hendrik Still. Diese drehten sich dort.

Zur gleichen Zeit waren Thomas Gore / Alon Gabbay in die Box gekommen. Zwischenzeitlich hatten Julien Apothèloz / Luca Bosco von Anton Abèe / Marek Böckmann einen Treffer bekommen, mit der Folge, dass der rote Mercedes mit abgeknicktem Rad neben der Strecke stand. Es wurde nun Full Course Yellow angezeigt. An der Spitze fuhren weiterhin die Pole Setter mit einigen Wagenlängen Vorsprung vor Gabriele Pina / Berkay Besler und Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson. Die Zweit und Drittplatzierten in der Meisterschaft befanden sich auf den Plätzen zwölf und neun. Gabriele Piana / Berkay Besler hatten gleich zwei Kontrahenten im Schlepptau. Thomas Rackl / Linus Hahne hatten unterdessen bereits zwei Plätze gut gemacht. Sie befanden sich auf Rang acht. Ihre Teamkollegen lagen auf Platz elf.

Das Renntempo konnte bei noch 42 Minuten zu fahrender Zeit wieder aufgenommen werden. Emil Heyerdahl / Raphael Rennhofer wurden von einem anderen Kontrahenten angeschubst und drehten sich. Sie mussten sich auf Platz 15 wieder einreihen. Bei einem Überholvorgang von Victor Nielsen / Maximiian Tarillion in der Grundigkehre kamen sie leicht ins Driften und sofort konnten Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson ihren dritten Platz behaupten. Jetzt kamen ein paar Regentropfen vom Himmel. Die Pole Setter hatten einen Vorsprung von über zwei Sekunden. Das Boxenzeitfenster öffnete bei noch 35 Minuten zu fahrender Zeit. Philip Wiskirchen / Tim Reiter kamen als Erste zum Fahrerwechsel herein, gefolgt von Joseph Ellerine / Benjamin Sylvestersson.

Einige Runden später kam der zweite BMW von ME Motorsport herein. Jetzt übergab Thomas Rackl das Steuer an Linus Hahne. In der Grundigkehre erhielten Philipp Gogollok / Hendrik Still einen kleinen Schubser von Emil Heyerdahl / Raphael Rennhofer. Nachdem alle in der Box waren und die Reihenfolge wieder hergestellt war, führten wieder Enrico Förderer / Jay Mo Härtling vor Berkay Besler / Gabriele Piana und Lachlan Robinson / Oskar Lind Kristensen. Tim Reiter / Philip Wiskirchen konnten Niels Tröger / Andreas Jochimsen niederringen und damit Platz sieben einnehmen. Rundenlang mussten sich die Piloten von ME Motorsport weiterhin mit ihren Verfolgern auseinander setzen. Überall im Feld hatten sich Grüppchen gebildet, in denen hart gekämpft wurde.

Tobias Bille Clausen / Axel Bengtsson mussten sich harten Attacken gegenüber Hendrik Still / Philipp Gogollok erwehren. Hier ging es um die elfte Position. Vor diesem Duo versuchten Linus Hahne / Thomas Rackl Daniel Drexel / Luca Link niederzuringen. Es dauerte dann auch nicht lange und die BMW Fahrer gingen an den Porsche Piloten vorbei und hatten nun Platz neun eingenommen. In den letzten dreizehn Minuten hatten sich Tobias Bille Clausen / Axel Bengtsson beim Einlenken in die Grundigkehre gedreht, nachdem sie zuvor von Hendrik Still / Philipp Gogollok einen Schubser erhalten hatten. Danach war man nur noch auf Rang 16 unterwegs. Für diese Aktion erhielten Hendrik Still / Philipp Gogollok eine Strafe. Sie mussten drei Mal durch die Penaltyzone.

Von alledem bekamen die Pole Setter nichts mit, denn ihr Vorsprung war auf 6,365 Sekunden angewachsen. In der Schlussphase waren Berkay Besler / Gabriele Piana an Cedric Fuchs / Joel Mesch herangefahren, Hier ging es mächtig zur Sache. Nebeneinander ging es auf die Grundigkehre zu. Man sortierte sich aber wieder ein. Hinter diesen beiden lieferten sich Lachlan Robinson / Okar Lind Kristensen und Denny Berndt / Max Rosam einen weiteren harten Zweikampf. In der vorletzen Runde verloren die Mercedes Piloten gleich zwei Ränge. Sieger wurden Enrico Förderer / Jay Mo Härtling vor Gabriele Piana / Berkay Besler und Oskar Lind Kristensen / Lachlan Robinson. Tim Reiter / Philip Wiskirchen und Linus Hahne / Thomas Rackl wurden auf den Plätzen acht und neun gewertet.

Enrico Förderer / Jay Mo Härtling bauten die Meistershaft auf 100 Punkte aus, gefolgt von Gabriele Piana / Berkay Besler mit 58 und Raphael Rennhofer / Emil Heyerdahl mit 51 Punkten. Sie führen auch die Junior-Wertung mit ebenfalls 100 Zähler an vor Denny Berndt / Max Rosam mir 57 und Raphael Rennhofer / Emil Heyrdahl mit 53 Zähler. Cedric Fuchs liegt auf Platz eins in der Rookie-Wertung mit 86 Punkten. Victor Nielsen und Roman Fellner-Feldegg nehmen die Ränge zwei und drei mit 64 und 63 Punkten ein. In der Team-Wertung haben SR Motorsport by Schnitzelalm mit 135 Zähler das Sagen. Dahinter befinden sich FK Performance Motorsport mit 85 und razoon – more than racing mit 74 Zähler.

Enrico Förderer (SR Motorsport by Schnitzelalm): „Der vierte Sieg im vierten Rennen ist unglaublich. Es ist einfach nur grandios, was das gesamte Team leistet. Mein Stint lief recht ruhig. Ich habe das Auto auf Platz eins übernommen und es auf der ersten Position ins Ziel gebracht. Es gab keine Schwierigkeiten – also alles super!“

Jay Mo Härtling (SR Motorsport by Schnitzelalm): „Es hat einfach alles gepasst. Wir sind mehr als stolz, den vierten Sieg im vierten Rennen eingefahren zu haben. Am Start musste ich meine Position etwas verteidigen. Es galt, über die ganze Zeit zu einhundert Prozent konzentriert zu bleiben – was extrem wichtig war. Enrico hat das Rennen dann sauber nach Hause gefahren.“

Gabriele Piana (FK Performance Motorsport): „Ich hatte einen guten Start und konnte direkt von der dritten auf die zweite Position nach vorne fahren. Der Führende war heute aber außer Reichweite für uns, das ist frustrierend. Mal schauen, wie es am nächsten Wochenende auf dem Nürburgring läuft. Wir geben auf jeden Fall alles.“

Berkay Besler (FK Performance Motorsport): „Ich freue mich natürlich über das Podium und hoffe, dass wir beim nächsten Rennwochenende ganz oben stehen können. Wir pushen auf der Strecke so gut wir können. Ich danke dem Team, Gabriele und auch BMW für die Unterstützung. Ich freue mich schon auf den Nürburgring.“

Lachlan Robinson (AVIA W&S Motorsport): „Ich hatte in den letzten Runden einen tollen Zweikampf und es war sehr schwierig, die Position zu halten. Wir haben uns immer wieder überholt, doch ich konnte mich letztendlich durchsetzen. Ich bin sehr glücklich über das Podium. Oscar hat zu Rennbeginn eine klasse Vorarbeit geleistet.“

Oskar Lind Kristensen (AVIA W&S Motorsport): „Ich bin einfach nur unbeschreiblich glücklich über mein erstes Podium in der ADAC GT4 Germany. Wir hatten ein großartiges Rennen und wussten schon vorher, dass wir schnell unterwegs sein würden. Ich konnte bis auf die dritte Position vorfahren und Lachlan hat das Podium nach Hause gefahren.“

Thomas Rackl (ME Motorsport): „Es war ein super Wochenende und ein grandioses Erlebnis als Lokalmatador auf dem Podium zu stehen. Es hat einfach alles gepasst.“

Markus Eichele (Teamchef ME Motorsport): „Mit dem Wochenende auf dem Norisring bin ich zufrieden, beide Fahrzeuge konnten in beiden Rennen wichtige Punkte sammeln. Besonders die Aufholjagd von Linus und Thomas im ersten Rennen war großartig! Für Linus war dies in seinem dritten Rennen in der ADAC GT4 Germany eine tolle Leistung und für Thomas hat sich jeder bei seinem Heimrennen gefreut. Das erste Podium in der Junior-Wertung war der verdiente Lohn! Wir werden jetzt hart weiterarbeiten, dass wir am Nürburgring uns noch besser im Feld platzieren können.“