Mit einem Wimpernschlag gewann Mike Müller am Sonntag

Nach zwei heimischen Rennen geht es nun zum ersten Auslandsrennen in dieser Saison und zwar nach Österreich in die Steiermark. Die Läufe fünf und sechs werden auf dem Red Bull Ring ausgetragen. Der Red Bull Ring ist eine moderne Motorsport-Rennstrecke in Spielberg. Die 4,318 km lange Strecke wurde 2011 auf dem Gelände des ehemaligen Österreichrings wiedereröffnet und bietet eine schnelle, flüssige Streckenführung mit zehn Kurven und markanten Höhenunterschieden. Mit 97 Punkten kommt Julian Konrad (Konrad Motorsport) als Führender in der Meisterschaft hier in die Steiermark, gefolgt von dem Schweizer Mike Müller (TOPCARsport) mit 73 und Finn Niklas Wollnik (Georg Motorsport) mit 51 Punkten.

Im ADAC Tourenwagen Junior Cup 2025 bringt der Sommer neue Herausforderungen: Zwei Rennen auf Hochgeschwindigkeitskursen stehen an, die die 150 PS starken, mit eFuel Racing 98 betriebenen VW up! GTI noch nie befahren haben. Den Auftakt bildet an diesem Wochenende der Red Bull Ring – im September folgt mit dem Salzburgring die zweite Österreich-Premiere im Kalender. Die Formel-1-Strecke in der Steiermark ist für alle Teams Neuland. Entsprechend starten die Rookies ohne Nachteil in Sachen Streckenkenntnis. Die Streckencharakteristik des Red Bull Rings verspricht ein enges und spannendes Wochenende. Bereits im Qualifying wird es entscheidend sein, den Windschatten optimal zu nutzen und im Teamwork zu agieren – im Rennen gilt das umso mehr. Wer den Anschluss verliert, gerät ohne Windschatten schnell ins Hintertreffen. Fahren mit Gasfuß und Köpfchen sind gleichermaßen gefordert – eine ideale Vorbereitung für die Juniorinnen und Junioren auf allen Ebenen.


Vierzehn Pilotinnen und Piloten machten sich am Samstagmorgen um 9.40 Uhr bereit, ihr freies Training über 30 Minuten hinter sich zu bringen. Nach dieser Session hatte sich Finn Niklas Wollnik (Georg Motosport) gegenüber seiner Konkurrenz in Szene gesetzt. Er hatte nach acht Runden mit 1:55,626 Minuten die schnellste Zeit gefahren. Mike Müller (TOPCAR sport) nahm mit einem Rückstand von 0,026 Sekunden Platz zwei ein, gefolgt von Storm Gjerdrum. Der Tabellenführer Julian Konrad (Konrad Motorsport) musste sich mit dem siebten Rang zufrieden geben. Die Schweizerin und Teamkollegin von Mike Müller Lynn Neuhaus war als Elfte die beste Dame im Feld. Kiana Naude (H&R Spezialfedern GmbH & Co KG) lag drei Ränge hinter ihr.


Für das Ausfahren ihrer Startpositionen hatten die Fahrerinnen und Fahrer am Samstagmittag zwanzig Minuten Zeit. Die Zeiten gegenüber dem freien Training am Morgen wurden schneller. Erneut hatte Finn Niklas Wollnik hier das Sagen. Er holte sich nach vier Runden mit einer Zeit von 1:55,560 Minuten die Pole Position. Mit nur 0,005 Sekunden Rückstand war Mike Müller knapp an der Pole Position vorbei geschrappt. Startplatz drei ging an Julian Konrad. Storm Gjerdrum wird das Rennen aus der zweiten Startreihe aus aufnehmen. Die beiden Damen im Feld Lynn Neuhaus und Kiana Naude starten von den Rängen zwölf und vierzehn.


Mike Müller legte den Grundstein für seinen Erfolg direkt beim Start, als er Polesetter Finn Niklas Wollnik spektakulär außen in Kurve 1 überholte. Noch bevor Finn Niklas Wollnik zu einem Konter ansetzen konnte, musste das Safety-Car auf die Strecke hinauskommen. Eine Kollision beendete das Rennen für Lars René Hennig, Moritz Heischkel und Lynn Neuhaus die bereits in der Startphase aneinander geraten waren. Nach vier Runden hinter dem Safety-Car erfolgte der Re-Start. Schnell setzte sich an der Spitze ein Quartett aus Mike Müller, Finn Niklas Wollnik, Storm Gjerdrum und Julian Konrad ab. Die Rennentscheidung fiel in der sechsten Runde, als Storm Gjerdrum in der Spitzkehre Finn Niklas Wollnik berührte, der sich dadurch drehte und etliche Plätze verlor.

Dadurch konnte Mike Müller an der Spitze sich mit einigen Wagenlängen von Julian Konrad absetzen. Die nachfolgende Gruppe fiel dann über den ausgebremsten Storm Gjerdrum und Finn Niklas Wollnik her. Für den Polesetter kam es noch schlimmer: Im weiteren Verlauf der Runde geriet er im Duell mit Alex Mohr ins Kiesbett und verlor weitere Positionen. Mike Müller wurde nach zehn Runden als Sieger abgewunken vor Julian Konrad. Storm Gjerdrum überquerte die Ziellinie als Dritter, wurde jedoch für sein Manöver gegen Finn Niklas Wollnik mit einer Zeitstrafe von fünf Sekunden belegt. Auch Alex Mohr und Paul Hahn, die die Ziellinie als Vierter und Fünfter überfuhren, erhielten je fünf Sekunden Strafe wegen inkorrekter Startpositionen beim fliegenden Start.

So rückte Moritz Groneck auf Platz drei vor. Der jüngste Fahrer im Feld musste nach einem durchwachsenen Start viel Boden gutmachen und wurde für seine Aufholjagd belohnt. Dahinter landeten Bruno Görtz und Ben Bendler, die mit den Plätzen vier und fünf ihre jeweils besten Ergebnisse im ADAC Tourenwagen Junior Cup feierten beziehungsweise einstellten. Storm Gjerdrum, Alex Mohr und Paul Hahn wurden auf den Plätzen sechs bis acht gewertet, Finn Niklas Wollnik rettete zwei Punkte als Neunter, den letzten Punkt ergatterte Matti Klasen mit Rang zehn. Direkt hinter ihm wurde Kiana Naude abgewunken.


Im zweiten Zeittraining am Sonntagmorgen wurden die Zeiten gegenüber dem ersten Qualifying schneller. Erneut konnte sich Finn Niklas Wollnik gegenüber allen anderen behaupten. Er sicherte sich nach sechs Runden mit einer Zeit von 1:55,201 Sekunden wieder die Pole Position. Mehrere seiner Rundenzeiten hätten für die Pole gereicht – so konstant und schnell war der 16-Jährige am Sonntagvormittag in seinem mit eFuel Racing 98 betriebenen VW up! GTI auf der Formel-1-Strecke unterwegs. Mit einem Rückstand von 0,480 Sekunden nimmt Julian Konrad das Rennen von Rang zwei aus auf, gefolgt von Moritz Groneck. Der Tabellenführer kann am Nachmittag mit einem weiteren Podestplatz die längste Serie von Podestplatzierungen in der Geschichte des ADAC Tourenwagen Junior Cup einstellen.

Mike Müller musste sich mit der vierten Startposition zufrieden gebender Er war schnell genug für Platz drei, doch die Runde wurde ihm wegen Überfahren der Streckenbegrenzungen aberkannt. Bruno Görtz und Ben Bendler die am Vortag mit ihren jeweils besten Ergebnissen glänzten, bestätigten ihre Form mit den Positionen fünf und sechs. Komplettiert werden die Top 10 von Alex Mohr, Storm Gjerdrum, Paul Hahn und Matti Klasen. Aus der sechsten Startreihe wird Lynn Neuhaus als beste Dame das Rennen aufnehmen.


Polesetter Finn Niklas Wollnik verteidigte beim stehenden Start zunächst die Führung, wurde jedoch noch in der ersten Runde von Julian Konrad attackiert. Damit begann eine furiose Anfangsphase, in der die ersten sieben Fahrzeuge innerhalb weniger Sekunden um die Spitze kämpften. Immer wieder gingen drei Fahrer nebeneinander durch die Kurven, in fast jeder Kurve änderte sich mindestens eine Position. Zum Führungs-Septett gehörten neben Julian Konrad, Finn Niklas Wollnik und Mike Müller auch Moritz Groneck, Bruno Görtz, Alex Mohr und Storm Gjerdrum . In der vierten Runde reduzierte sich die Spitzengruppe auf sechs Fahrzeuge, als sich Mohr in der letzten Kurve drehte.

An der Spitze etablierten sich Julian Konrad und Mike Müller, die ihre Erfahrung nutzten und versuchten, den Kämpfen hinter sich zu entkommen. Doch das Feld rückte durch Windschatteneffekte immer wieder zusammen, wodurch der Kampf um den Sieg offen blieb. Besonders spektakulär waren die Duelle zwischen Moritz Groneck und Finn Niklas Wollnik – mehrfach ging es Seite an Seite durch die schnellsten Passagen, wobei Finn Niklas Wollnik nicht davor zurückschreckte, auch mit zwei Rädern im Gras zu überholen. Der Polesetter schreckte nicht davor zurück, notfalls auch mit zwei Rädern im Gras zu überholen. Trotz dieser Kämpfe gelang es beiden, Bruno Görtz und Storm Gjerdrum abzuschütteln. Somit standen sich vier Fahrer im Kampf um den Sieg gegenüber, als es in die letzte Runde ging.

In der letzten Runde ging es schließlich ums Ganze: Finn Niklas Wollnik setzte sich in einem harten Zweikampf gegen Moritz Groneck durch, der in der Folge eine 3-Sekunden-Zeitstrafe wegen mehrfachen Abdrängens erhielt. Durch den Zweikampf konnten sich Julian Konrad und Mike Müller vorn leicht absetzen. Nun ging es auch im Kampf um den Sieg rund. In der vorletzten Kurve der letzten Runde versuchte Julian Konrad ein hochambitioniertes Manöver, Mike Müller verteidigte innen. Beide sprinteten nebeneinander zur Ziellinie – mit dem minimal besseren Ende für Mike Müller. Es lagen nur 0,024 Sekunden zwischen den beiden Titelkontrahenten. Es war der zweitengste Zieleinlauf der Seriengeschichte hinter dem Oschersleben-Finale 2021.

Finn Niklas Wollnik komplettierte das Podium als Dritter. Moritz Gronecks Zeitstrafe blieb folgenlos, er wurde als Vierter gewertet. Dahinter erzielte Bruno Görtz als Fünfter ein weiteres Topresultat, gefolgt von Storm Gjerdrum auf Platz sechs. Um den siebten Platz gab es ein sehenswertes Duell zwischen Ben Bendler und Matti Klasen, die sich ebenfalls über weite Strecken des Rennens duellierten. Am Ende mischte sich auch noch Lars René Hennig in diesen Kampf ein. Alle drei Fahrzeuge kreuzten die Ziellinie innerhalb von 0,684 Sekunden in der Reihenfolge Matti Klasen – Ben Bendler – Lars Rene Hennig. Akex Mohr komplettierte als Zehnter die Punkteränge.

In der Meisterschaft führt Julian Konrad mit 133 Punkten vor Mike Müller mit 123 und Finn Niklas Wollnik mit 70 Punkten. Konrad Motorsport hat in de Team-Wertung mit 133 Zähler das Sagen, gefolgt von TOPCAR Sport mit 123 und Georg Motorsport mit 78 Zähler.