Dopelsieg für Piana/Schrey

Die ADAC GT4 Germany ist bereit für ihre sechste Saison. Beim Auftakt-Event im Rahmen der DTM vom 26. bis 28. April in der Motorsport Arena Oschersleben bei Magdeburg bietet die Sportwagen-Serie spektakuläre Fahrzeuge der fünf Hersteller Aston Martin, Audi, BMW Mercedes-AMG und Porsche auf. Für die teilnehmenden Piloten gibt es 2024 einen ganz besonderes Bonus. Über das neu installierte Programm 'Road to DTM' winkt den Champions der Fahrer-Wertung eine Förderung für das ADAC GT Masters 2025. In Oschersleben werden dafür die ersten Grundlagen gelegt. Aber nicht nur das verspricht hochkarätigen Motorsport, denn die ADAC GT4 Germany bot bereits in der Vergangenheit stets unterhaltsame Rennen in Oschersleben.

Als große Favoriten reisen Michael Schrey/Gabriele Piana (Hofor Racing by Bonk Motorsport) in die Magdeburger Börde. Das BMW M4 GT4-Duo hatte bereits bei den offiziellen Testfahrten Mitte April auf dem Hockenheimring die Bestzeit aufgestellt. Michael Schrey/Gabriele Piana sind Champions der Saison 2021 und konnten in Oschersleben bislang bereits drei Laufsiege erzielen. 2023 gewannen sie den GT4-Europameister-Titel. Nun treten sie wieder gemeinsam in der ADAC GT4 Germany an. Als einer der größten Herausforderer geht an Philipp Springob (Performance Group) in die Saison. Der Mercedes-AMG GT4-Pilot bestreitet bereits seine fünfte Saison in der ADAC GT4 Germany. Er pilotiert den Mercedes–AMG zusammen mit Alex Connor. Oschersleben ist auch für ihn ein gutes Omen, da er dort 2023 den Saisonauftakt gewann.

Insgesamt besteht das Feld in Oschersleben aus 24 Fahrzeugen von zehn Teams, darunter acht Porsche. Razoon - more than Racing setzt drei 718 Cayman GT4 ein, deren österreichische Landsleute Wimmer Werk zwei. Auch AVIA W&S Motorsport ist 2024 wieder mit drei Porsche in der ADAC GT4 Germany vertreten. Das Team aus Süddeutschland hat nun auch sein Fahreraufgebot komplettiert. Im Porsche mit der Startnummer 30 teilen sich wieder Max Kronberg und Hendrik Still (AVIA W&S Motorsport) die Lenkrad-Arbeit. Dieses Fahrer-Duo kommt mit viel Rückenwind in die Saison. 2023 gewannen sie das Finale in Hockenheim.

Ebenfalls acht Exemplare stark ist das Aufgebot des BMW M4 GT4. Neben Schrey/Piana fahren auch Tim Reiter/Leon Wassertheurer für Hofor Racing by Bonk Motorsport). FK Performance Motorsport bringt vier BMW an den Start. ME Motorsport setzt zwei M4 GT4 ein. Das Mercedes-AMG-Kontingent besteht aus sechs Fahrzeugen – vier von der CV Performance Group und zwei von BWT Mücke Motorsport. Dazu kommt noch ein brandneuer Aston Martin Vantage GT4 von Zakspeed ESM. Für Aufsehen wollen auch David Summerbell und Thomas Gore sorgen. Die beiden Jamaikaner fahren einen Audi R8 LMS GT4 von SAPE Motorsport aus Tschechien.

Michael Schrey (Hofor Racing by Bonk Motorsport): „Nach einem Jahr Pause freue ich mich unheimlich auf das Comeback in der ADAC GT4 Germany. Denn die Serie fühlt sich für mich einfach etwas heimischer an, als die Europameisterschaft. Oschersleben lag uns schon immer, insofern streben wir natürlich eine Top-Platzierung an. Das Ziel 2024 ist auf jeden Fall der Titel am Saisonende – alles Andere wäre vermessen, zu verneinen. Somit müssen wir aber auch die ganze Saison über beständig punkten. Oschersleben ist auch mein diesjähriges Heimrennen. Somit werden meine Frau, meine Tochter und auch viele Bekannte mich vor Ort anfeuern.“

Philipp Springob (Performance Group): „Nicht nur durch den Sieg im Vorjahr gehe ich mit einem guten Gefühl nach Oschersleben. Den Triumph möchte ich natürlich wiederholen. Dem Mercedes-AMG sollte das Streckenlayout liegen, insbesondere die schnellen Kurven kommen uns entgegen. Wir wollen dieses Jahr mit um die Meisterschaft kämpfen. Ich denke, wir sind gut vorbereitet. Mit meinem neuen Teamkollegen habe ich mich auf Anhieb extrem gut verstanden. Wir haben eine ähnliche Arbeitsweise.“


Am Freitagmorgen um 8.30 Uhr machten sich die 23 Fahrerpaarungen der ADAC GT4 Germany als Erste breit, ihr freies Training zu absolvieren. Im nach hinein setzten Jan Marschalkowski/Philipp Gogollok (Zakspeed ESM) sich gegenüber ihrer Konkurrenz durch und konnten sich nach acht Runden mit einer Zeit von 1:30,963 Minuten mit ihrem Aston Martin Vantage GT4 sich auf Rang eins platzieren. Mit nur 0,042 Sekunden Rückstand nahmen Leon Wassertheurer/Tim Reiter (Hofor Racing by Bonk Motorsport) mit ihrem BMW M4 GT4 G82 Platz zwei ein, gefolgt von einem weiteren BMW-Duo und zwar Andreas Jochimsen/Thomas Rackl (ME Motorsport). Die Meister aus dem Jahre 2021 Michael Schrey/Gabriele Piana (Hofor Racing by Bonk Motorsport) mussten sich zunächst mit Rang acht zufrieden geben.

Jan Marschalkowski (Zakspeed ESM): „Es ist natürlich immer schön, so die Saison zu beginnen. Aber letzten Endes war es auch nur ein freies Training. Wir sind mit den neuen Reifen ganz spät auf die Strecke gegangen. Da war das Grip-Niveau besser, als zum Anfang der Session. Mit meiner Runde bin ich richtig zufrieden. Ich denke, dass wir in der Qualifikation ganz gut aussehen werden. Im Rennen werden wir eventuell etwas Federn lassen müssen. Es ist recht schwierig, das Auto über die Distanz zu bringen. Das Ziel ist natürlich immer zu gewinnen. Aber auch Podiumsplätze wären sehr schön.“


Das zweite freie Training fand mit gut eineinhalb Stunden Verspätung statt. Zuerst musste am frühen Morgen eine Ölspur beseitigt werden und dann konnte das freie Training der DTM nicht pünktlich gestartet werden, weil die Leitplanken in Turn 1 ersetzt werden mussten. Um 16.20 Uhr war dann das zweit freie Training zu Ende und die Zeiten waren auch schneller geworden. Diesmal hatten nach sieben absolvierten Runden mit einer Zeit von 1:30,684 Minuten Gabriele Piana/Michael Schrey das Sagen. Finn Zulauf/Josef Knopp (AVIA W&S Motorsport) konnten mit ihrem Porsche 718 Cayman GT4 RS CS mit einem Rückstand vom 0,567 Minuten Rang zwei einnehmen. Enzo Joulie/Marc de Fulgencio (BWT Mücke Motorsport) stellten den Mercedes-AMG GT4 auf Platz drei. Die ersten drei Platzierten von Freitagmorgen lagen nun auf den Rängen sechs, vier und neun.

Gabriele Piana (Hofor Racing by Bonk Motorsport): „Das Auto fühlt sich gut an und ist einfach zu fahren. Wir waren heute morgen nicht viel unterwegs und hatten deswegen vielleicht auch etwas frischere Reifen in der zweiten Session. Grundsätzlich war das zweite freie Training für uns aber eher ein Funktionscheck als eine Jagd auf die Bestzeit. Die Pole-Position ist natürlich das große Ziel - doch es wird nicht leicht. Denn auch die starke Konkurrenz in der ADAC GT4 Germany will vorne stehen.“


Das erste Zeittraining nahmen die Fahrer erneut mit Verspätung am Samstagnachmittag unter die Räder. Es fand nach dem Lauf der DTM um 15.00 Uhr bis 15.20 Uhr statt. In diesen zwanzig Minuten wechselten die Positionen des öfteren. Die Pole-Position hatten dann Gabriele Piana/Michael Schrey nach fünf Runden mit einer Zeit 1:29,811 Minuten eingefahren. Hinter ihnen werden Marc de Fulgencio/Enzo Joulie und Leon Wassertheurer/Tim Reiter starten. Josef Knopp/Finn Zulauf mussten sich mit der fünften Startreihe begnügen.

Gabriele Piana (Hofor Racing by Bonk Motorsport): „Der Kurs hier liegt mir einfach und gefällt mir richtig gut. Das Team hat mich zum idealen Zeitpunkt auf die Strecke geschickt. In meiner ersten schnellen Runde habe ich mich erst einmal auf die Bedingungen eingestellt. Dennoch war das schon eine starke Zeit. Im nächsten Umlauf habe ich mich dann noch einmal verbessert. Grundsätzlich war ich mit der Runde aber auch nicht komplett zufrieden. Wir starten von der ersten Position, somit ist der Sieg natürlich das ganz klare Ziel. Mein Teamkollege Michael Schrey ist ebenfalls sehr erfahren. Somit gehen wir zuversichtlich ins Rennen.“


Michael Schrey/Gabriele Piana sind die großen Triumphatoren im Samstagsrennen beim Saisonauftakt der ADAC GT4 Germany in der Motorsport Arena Oschersleben bei Magdeburg. Die Champions der Saison 2021 dominierten das rund einstündige Rennen vor großer Kulisse im Rahmenprogramm der DTM und gewannen letztendlich mit einem Vorsprung von knapp 13 Sekunden. Rang zwei ging an Enzo Joulié/Marc de Fulgencio. Tim Reiter/Leon Wassertheurer im zweiten BMW von Hofor Racing by Bonk Motorsport komplettierten das Podium.

Sein Teamkollege Gabriele Piana hatte das Rennen schon von der Pole-Position aus begonnen und die gute Ausgangslage direkt in die Rennführung umgewandelt. Danach sah der Rest des 24 Wagen starken Feldes nur noch die Rücklichter des BMW. Bis zum Fahrerwechsel zur Rennmitte hatte der Italiener bereits einen Vorsprung von rund zwölf Sekunden herausgefahren. Auch der zweitplatzierte Mercedes-AMG, den Marc de Fulgencio in der ersten Rennhälfte steuerte, hatte ein einsames Rennen und einen Respektabstand auf die weiteren Verfolger. Im Kampf um Platz drei ging es hingegen zur Sache. Leon Wassertheurer kämpfte rundenlang gegen Markenkollege Leyton Fourie und konnte sich erst kurz vor dem Fahrerwechsel durchsetzen.

Die zweite Rennhälfte sah ein ähnliches Bild. Michael Schrey konnte es ruhig angehen lassen und die Führung letztendlich souverän nach Hause fahren. Auch Enzo Joulié, der von Marc de Fulgencio übernommen hatte, hatte freie Bahn und machte mit Platz zwei auch den Sieg in der Junior-Wertung perfekt. Im Kampf um Platz drei zeichnete sich ein Duell zwischen Leon Wassertheurers Partner Tim Reiter und Leyton Fouries Teamkollegen Max Rosam ab. Doch wenige Minuten nachdem Max Rosam in seinen BMW stieg, musste er das Rennen mit einem Reifenschaden vorzeitig beenden.

Hinter den führenden Drei setzte sich in der zweiten Rennhälfte Finn Zulauf in Szene und sicherte sich gemeinsam mit Josef Knopp die vierte Position. Rang fünf ging an Alex Connor/Jan Philipp Springob vor Ferdinand Winter/Ivan Ekelchik und dem Mercedes-AMG-Duo Mattis Pluschkell/Luca Bosco. Das Debüt des brandneuen Aston Martin Vantage GT4 endete für Jan Marschalkowski/Philipp Gogollok auf Rang acht. Neunte wurden ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Thomas Rackl/Andreas Jochimsen. Die Top Ten komplettierten die Porsche-Fahrer Simon Birch/Denny Bernd. Den Sieg in der Trophy-Wertung errang Max Kronberg.

Gabriele Piana (Hofor Racing by Bonk Motorsport): „Vielleicht sah es von außen einfach aus, aber man muss im Rennen immer alles richtig machen. Ich hatte einen gute Start und danach einen relativ einfachen Weg. Das war uns aber schon klar, da wir bereits am Freitag und in der Qualifikation eine starke Pace hatten. Nachdem ich einen Abstand aufgebaut hatte, begann ich meine Reifen für Michael zu managen und entschied, nicht voll am Limit zu fahren. Michael hat dann alles perfekt zu Ende gefahren. Wir sind zufrieden.“

Michael Schrey (Hofor Racing by Bonk Motorsport): „Dies war sicherlich nicht das schwierigste Rennen meiner Karriere. Aber nichtsdestotrotz musste ich die Konzentration aufrecht halten, denn es kam zu Rennende auch zu Überrundungsmanövern. Das Team hat eine perfekte Arbeit gemacht. Das Auto war einfach zu fahren und deswegen ist es super, des Sieg eingefahren zu haben.“

Marc de Fulgencio (BWT Mücke Motorsport): „Ich freue mich immer in Oschersleben zu fahren. Es ist mein drittes Podium hier. Hoffentlich können wir morgen in Richtung des Sieges schauen. Mein Stint war schwieriger als er aussah. Gerade von Platz zwei loszufahren, birgt stets Gefahren. Denn die Konkurrenz in der ADAC GT4 Germany ist stark. Aber nachdem ich einen Abstand nach hinten herausgefahren hatte, konnte ich meine Pace managen.“

Enzo Joulié (BWT Mücke Motorsport): „Wir konnten heute nichts Besseres als Platz zwei erreichen. Gabriele und Michael waren einfach zu stark. Es war nicht möglich, sie zu schlagen. Aber hoffentlich sieht es morgen anders aus und wir können vor ihnen landen. Dafür werden wir alles geben.“

Leon Wassertheurer (Hofor Racing by Bonk Motorsport): „Das ist natürlich ein mega Saisonstart, mit dem wir in dieser Form nicht gerechnet haben. Wir haben aber schon in den freien Trainings erkannt, dass wir ziemlich schnell hier sind – und auch gut in der Longrun-Pace. Mein Zweikampf mit dem anderen BMW war wirklich nervenaufreibend. Es ging richtig fair zur Sache und hat einfach nur Spaß gemacht. Morgen wollen wir wieder auf das Podium fahren.“

Tim Reiter (Hofor Racing by Bonk Motorsport): „Es ist ein sehr schöner Start für uns als Team. Glückwunsch an dieser Stelle auch an Gabi und Michi zum Sieg. Es hätte eigentlich fast nicht besser für uns laufen können. Leon hat einen super Job gemacht und den BMW vor dem Boxenstopp überholt. Das war sehr wichtig. Ich konnte das Rennen dann nach Hause fahren. Das hat perfekt funktioniert.“


Pünktlich am Sonntagmorgen hatte die Startampel um 10.30 Uhr für das zweite Zeittraining auf „Grün“ geschaltet. Sieben Fahrzeuge verließen als Erste die Boxengasse. Unter ihnen waren Thomas Rackl/Andreas Jochimsen. Sie konnten sich auch direkt mit einer Zeit von 1:47,343 Minuten auf Rang eins fahren, gefolgt von Philip Wiskirchen/Markus Eichele und Philipp Dietrich/David Lackner. Als noch zwölf Minuten auf der Uhr standen wurde die Session mit der roten Flagge unterbrochen. Gianni van de Craats/Mohan Ritson waren wild über die Curbs geräubert und hatten dann mit Übersteuern zu kämpfen. Am Ende hatten sie sich tief ins Kiesbett eingegraben. Zu dieser Zeit hatten Philipp Dietrich/David Lackner sich mit einer Zeit von 1:35,219 Minuten auf Platz eins gefahren. Dahinter lagen William Tregurtha/Emil Gjerdrum und Philip Wiskirchen/Markus Eichele.

15 Fahrerpaarungen hatten noch keine gezeitete Runde gefahren. Als man die Havaristen geborgen hatten konnte die Zeitenjagd wieder von vorne los gehen. Wenig später musste erneut mit „Rot“ unterbrochen werden da sich Denny Berndt/Simon Birch nach einem Schlag von einem anderen Kontrahenten im Kiesbett eingegraben hatten. David Summerbell/Thomas Gore waren auch mit Problemen unterwegs, denn ihr Audi stand plötzlich neben der Strecke. Man konnte aber im nach hinein das Zeittraining wieder aufnehmen. Für achteinhalb Minuten wurde das zweite Qualifying wieder frei gegeben. Nachdem die gestrigen Sieger die Zeitenjagd aufgenommen hatten, konnten sie sich auch direkt auf Rang eins mit einer Zeit von 1:30,596 Minuten katapultieren.

In den letzten drei Minuten wurden sie dann von Finn Zulauf/Josef Knopp und Hendrik Still/Max Kronberg auf Rang drei verwiesen. Dabei sollte es aber nicht bleiben, denn Tim Reiter/Leon Wassertheurer konnten noch einiges zulegen und sich auf Platz eins fahren mit einer Zeit von 1:30,014 Minuten. Michael Schrey/Gabriele Piana waren zwischenzeitlich auf Platz vier zurückgefallen. Als die Zeit abgelaufen war hatten Tim Reiter/Leon Wassertheurer sich mit einer Zeit von 1:30,014 Minuten die Pole-Position gesichert. Startplatz zwei und drei gingen an Finn Zulauf/Josef Knopp und Enzo Joulie/Marc de Fulgencio. Michael Schrey/Gabriele Piana werden aus der zweiten Startreihe aus ins Rennen gehen.

Tim Reiter (Hofor Racing by Bonk Motorsport): „Darüber freue ich mich wirklich sehr. Es ist unfassbar und ein richtig schönes Gefühl. Ich habe schon immer davon geträumt, hier einmal auf der Pole zu stehen. Jetzt ist das endlich in Erfüllung gegangen. Meine Runde war ziemlich gut. Ganz zufrieden bin ich nicht. Deswegen wäre auf der Uhr sogar noch etwas mehr gegangen. Das Ziel wäre natürlich, die Pole-Position direkt in einen Sieg umzuwandeln. Ich will versuchen, nach dem Start vorne zu bleiben und Leon dann einen Vorsprung mitzugeben. Aber das Rennen ist lang - mal sehen, was passiert.“


Das zweite Rennen stand am Sonntagnachmittag auf dem Zeitplan. Nach der Einführungsrunde konnten die Pole-Setter ihre Position behaupten und führten die Meute in die erste Kurve. Dort ging es mit viel Disziplin hindurch. Nach der ersten Runde führten weiterhin Tim Reiter/Leon Wassertheurer mit einem Vorsprung von 0,648 Sekunden gefolgt von Finn Zulauf/Josef Knopp und Michael Schrey/Gabriele Piana. Enzo Joulie/Marc de Fulgencio waren auf Platz sechs zurückgefallen. Im gesamten Feld waren harte aber faire Zweikämpfe im Gange. Im hinteren Feld waren Matias Salonen/Lachlan Robinson mit einer herunter hängenden Heckschürze auf Rang 21 unterwegs.

Um Platz fünf war ein harter Kampf entstanden zwischen Max Rosam/Leyton Fourie und Enzo Joulie/Marc de Fulgencio. Zwischenzeitlich waren die Pole-Setter mit einem Reifenschaden vorne rechts unterwegs. Sie suchten nun die Box auf. Damit führten jetzt Finn Zulauf/Josef Knopp das Feld an, gefolgt von Michael Schrey/Gabriele Piana und Hendrik Still/Max Kronberg. Im nach hinein wurden Tim Reiter/Leon Wassertheurer nicht mehr hinaus auf die Strecke geschickt. Damit war das Rennen nach fünf Runden in der Box für die Piloten zu Ende. Die Führenden konnten sich nun mit 1,442 Sekunden vom übrigen Feld absetzen. Hendrik Still/Max Kronberg mussten sich gleich mit Max Rosam/Leyton Fourie und Enzo Joulie/Marc de Fulgencio auseinander setzen.

Überall im Feld hatten sich Grüppchen gebildet in den hart um jede Position gekämpft wurde. Auf der Start und Zielgeraden hatten sich Max Rosam/Leyton Fourie sich neben den Porsche-Piloten gesetzt und am Ende der Zielgeraden hatten sie Rang drei eingenommen. Die BMW-Fahrer konnten sich auch direkt etwas absetzen. Hendrik Still/Max Kronberg konnten sich aber nicht ausruhen, denn der Druck von Enzo Joulie/Marc de Fulgencio wurde immer größer. Da die beiden sich rundenlang behackten konnten Alex Connor/Jan Philipp Springob aufschließen. Zwischenzeitlich hatten Michael Schrey/Gabriele Piana den Anschluss an Finn Zulauf/Josef Knopp gefunden.

Auf Rang neun fahrend wurden Luca Bosco/Mattis Pluschkell gleich von Philip Wiskirchen/Markus Eichele und Joseph Warhurst/Tom Edgar niedergerungen. Kurz bevor das Boxenzeitfenster öffnete hatten die Führenden wieder einen Vorsprung von 1,298 Sekunden herausgefahren. Michal Makes/Max Huber waren von der Strecke abgekommen, schossen in den Reifenstapel und dort stieg man hoch und blieb dann auf dem Dach liegen. Der Fahrer konnte alleine aus dem Fahrzeug steigen. Sofort wurde Full Course Yellow angezeigt. Zwischenzeitlich hatte das Boxenfenster geöffnet und nun kamen die meisten zum Fahrerwechsel herein. Bei noch 24 Minuten zu fahrender Zeit kam dann doch das Safety Car zum Einsatz. Zwei Minuten später wurde das Rennen mit der roten Flagge unterbrochen.

Die Fahrer stellen sich nun auf der Start und Zielgeraden auf. Auf den Plätzen eins bis drei lagen Josef Knopp/Finn Zulauf, Gabriele Piana/Michael Schrey und Leyton Fourie/Max Rosam. Der Re-Start erfolgte um 17.35 Uhr für 22 Minuten hinter dem Safety Car. Dieser Start konnten Josef Knopp/Finn Zulauf zunächst für sich verbuchen. Es dauerte aber nicht lange und Gabriele Piana/Michael Schrey gingen vorbei. Leyton Fourie/Max Rosam und auch Lachlan Robinson/Matias Salonen erhielten eine Penalty-Lap wegen zu kurzer Standzeit beim Boxenstopp. Das Hauen und Stechen ging nun wieder von vorne los. Die Sieger von gestern hatten sich unterdessen bereits mit über drei Sekunden vom übrigen Feld abgesetzt.

Jan Philipp Springob/Alex Connor erhielten ebenfalls eine Penalty-Lap wegen Unsafe Relaese. Josef Knopp/Finn Zulauf auf Rang zwei hatten gleich fünf Fahrzeuge im Schlepptau. Um Rang neun lieferten sich Mohan Ritson/Gianni van de Craats und Jan Marschalkowski/Philipp Gogollok einen harten Zweikampf. In der Schlussphase stellten Marc de Fulgencio/Enzo Joulie ihr Fahrzeug neben der Strecke ab. Von alledem bekamen die Führenden nichts mit, denn sie waren mit über elf Sekunden auf und davon gefahren. Um den zwölften Rang ging es mächtig zwischen Jan Marschalkowsk/Philipp Gogollok und Andreas Jochimsen/Thomas Rackl zur Sache.

Zwei Runden vor Schluss drehten sich Thomas Gore/David Summerbell auf Rang 15 liegend von der Strecke. Danach mussten sie sich auf Platz 19 wieder einreihen. Josef Knopp/Finn Zulauf hatten auch noch alle Hände voll zu tun sich Max Kronberg/Hendrik Still vom Hals zu halten. Dahinter lauerten noch sechs weitere Fahrerpaarungen noch um auf Rang drei zu kommen. Am Ende standen Gabriele Piana/Michael Schrey nach 37 Runden ganz oben auf dem Siegerpodest. Rang zwei und drei gingen an Josef Knopp/Finn Zulauf und Max Kronberg/Hendrick Still. Die Piloten von ME Motorsport Philip Wiskirchen/Markus Eichele und Thomas Rackl/Andres Jochimsen beendeten das Rennen auf den Rängen sieben und zwölf.

In der Meisterschaft führen Gabriele Piana/Michael Schrey mit 50 Punkten vor Finn Zulauf/Josef Knopp mit 33 und Marc de Fulgencio/Enzo Joulie mit 20 Punkten. Die Rookie-Wertung führen Finn Zulauf/Josef Knopp mit 45 Zähler an, gefolgt von Simon Birch/Denny Berndt mit 29 und Joseph Warhurst/Tom Edgar mit 24 Zähler. Max Kronberg liegt in der Trophy-Wertung mit 75 Punkten auf Platz 1. Tano Neumann und Markus Eichele nehmen die Ränge zwei und drei mit 54 bzw. 30 Punkten ein. Hofor Racing by Bonk Motorsport hat in der Team-Wertung mit 50 Zähler die Nase vorne. Dahinter liegen AVIA W&S Motorsport mit 36 und BWT Mücke mit 29 Zähler.

Gabriele Piana (Hofor Racing by Bonk Motorsport): „Zwei Siege beim Saisonauftakt – besser geht es nicht. Wir sind natürlich sehr zufrieden. Wenn das Auto gut ist, dann pushe ich und spiele keine Spielchen. Denn ich denke, es wäre der Konkurrenz gegenüber respektlos, nicht Vollgas zu fahren. Ich gebe immer einhundert Prozent und dieses Wochenende hat einfach alles geklappt.“

Michael Schrey (Hofor Racing by Bonk Motorsport): „Das war ein perfekter Beginn in die Saison. Doch wie bereits mehrfach erwähnt, ist diese noch lang. Team und Fahrer haben alle einen super Job gemacht. Es war heute wieder ein perfektes Rennen für uns. Mein Start war gut. Ich hatte mich in meinem Stint etwas zurückgehalten, um für Gabriele die Reifen zu schonen.“

Finn Zulauf (AVIA W&S Motorsport): „Wir hatten bereits gestern eine sehr gute Pace und auch heute morgen eine starke Qualifikation. Als ich im Rennen die Führung übernommen hatte, kam ich gut zurecht. Doch auch Michael Schrey hinter mir war sehr schnell unterwegs. Somit konnte ich nicht wegfahren. Also habe ich die Reifen für meinen Teamkollegen Josef geschont. Er hat das Auto dann super nachhause gefahren. Es war ein tolles Einstandswochenende mit guter Punkteausbeute.“

Josef Knopp (AVIA W&S Motorsport): „Ich hatte mich heute etwas schwer getan und eventuell die Reifen etwas zu hart rangenommen. Aber mit Platz zwei hier auf diesem Niveau bin ich sehr zufrieden. Insgesamt gesehen fahren wir glücklich nachhause.“

Hendrik Still (AVIA W&S Motorsport): „Das Podium ist einfach unglaublich. Nach meinem Stint hatte ich damit nicht mehr gerechnet. Ich denke, ich habe das Auto auf Platz fünf übergeben. Aber unfassbar, was Max dann noch hinter dem Lenkrad gezaubert hat.“

Max Kronberg (AVIA W&S Motorsport): „Das Wochenende begann für uns eher schlecht. Somit hatte ich nicht erwartet, am Ende auf das Podium zu kommen. Ich bin jetzt einfach nur noch super glücklich. Das Ergebnis ist ein toller Abschluss des Wochenendes. An das Podium könnte mich wirklich gewöhnen. Doch das zu erreichen, ist hier in der ADAC GT4 Germany extrem hart.“

Markus Eichele (Teamchef ME Motorsport): „Mit dem Wochenende in Oschersleben bin ich zufrieden. Unsere beiden Fahrzeuge zeigten einen guten Speed und wir konnten in der Gesamtwertung sowie in der Junior- und Trophy-Wertung um gute Positionen kämpfen. Die ADAC GT4 Germany ist auch in diesem Jahr hochkarätig besetzt und für uns als junges Team ist es eine fantastische Leistung direkt im Vorderfeld mitzukämpfen. Wir hoffen natürlich, dass wir dies an den folgenden Rennwochenenden fortsetzen können.“