Thomas Westarp am Sonntag ganz oben auf dem Treppchen
- Hauptkategorie: ADAC Racing Weekend
- STT Spezial Tourenwagen Trophy
- 29. Juli 2025
- Cornelia Simon
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Mit dem vierten Saisonlauf in der Magdeburger Börde in der Motorsport Arena Oschersleben startet die Spezial Tourenwagen Trophy in ihre zweite Saisonhälfte. Als Halbzeitmeister reist Kenneth Heyer (equipe vitesse) auf seinem Mercedes AMG mit 130,75 Punkten hierher an, gefolgt von Stefan Wieninger (Land Motorsport) auf einem Audi R8 LMS GT3 Evo II mit 121,25 Punkten und dem Lubner Motorsport-Pilot Roger Vögeli (Opel Astra TCR)mit 110,25 Punkten.
Hier trifft der Tabellenführer Kenneth Heyer erneut auf seinen stärksten Rivalen. Stefan Wieninger. Dieser wird auch in der Magdeburger Börde versuchen K Kenneth Heyer ein Schnippchen zu schlagen. Gleich vier weitere Audi R8 LMS GT3 Evo II werden neben Stefan Wieninger am Start stehen. So pilotiert Jürgen Bender erneut den Audi von der èquipe vitesse statt der bekannten Corvette. Pierre Lemmerz/Alexander Kroker (Land Motorsport), Berthold Gruhn (Gruhn Stahlbau) sowie Gaststarter Thomas Westarp (CCS Racing Team) setzten ebenfalls auf GT3 Power. Für Josef Klüber (Mercedes AMG GT3) ist Oschersleben ein besonders gutes Pflaster. Zweimal siegte der Mercedes-Pilot hier und ist auch in diesem Jahr wieder mit dabei.
Nach seiner STT Premiere auf dem Nürburgring ist zudem Tim Hütter wieder auf einem Lamborghini Huracan GT3 Evo 2 von LIQUI MOLY Team Engstler mit von der Partie. Oschersleben-Intimus Michael Golz wird mit seinem Huracan zum zweiten Mal in dieser Saison antreten, Dazu ist Henk Thuis mit seinem spektakulären Pumaxs RT immer für eine Podiumsplatzierung gut. Auf Punkte hofft auch Johannes Kreuer, der mit seinem Donkervoort D8R zu den Publikumslieblingen der Serie zählt. In der Division II wird neben den eingeschriebenen Teilnehmern Jürgen Hemker (Audi R8 GT4 LMS) und „Hammer Down Amigo/Michael Crossley-Wright (Aston Martin Vantage GT4) noch Michael Maniszewski auf einem Audi R8 GT4 LMS von Land Motorsport seine STT Premiere feiern.
Wieder stark besetzt ist die Division III, wo derzeit Roger Vögeli die meisten Punkte sammeln konnte. In Oschersleben trifft der Eidgenosse auf Teamkollege Elias Funke (Opel Astra TCR), Urs Burri (Audi RS3 LMS TCR), David Stein (Hyundai Veloster TCR), Dominik Gruhn (Audi TT RS) und Jürgen Gerspacher (Seat Leon Mk II). Außerdem wird Roland Hertner auf einem Hyundai TCR des LIQUI MOLY Team Engstler erstmals in der Division III an den Start gehen. In der Division IV treffen zudem Yannik Bohmann (Ford Fiesta ST) und Kira Gerspacher (Mini Cooper S) aufeinander.
Das Ausfahren Startpositionen für den siebten Saisonlauf am Samstagnachmittag nahmen die 21 Pilotinnen und Piloten am Samstagmorgen um 10.20 Uhr in Angriff. Mit einem Vorsprung von 0,633 Sekunden holte sich der Tabellenführer Kenneth Heyer mit seinen Mercedes AMG GT3 nach elf gefahrenen Runden die Position vor seinem stärksten Widersacher Stefan Wieninger (Audi R8 LMS GT3 Evo II), gefolgt von Thomas Westarp (CCS Racing Team) ebenfalls auf einem Audi R8 LMS GT3 Evo II unterwegs. Aus der siebten Startreihe werden „Hammer Down Amigo“ / Michael Crossley-Wright mit ihrem Aston Martin Vantage GT4 als schnellste Fahrer aus der Division 2 ins Rennen gehen. Der Opel Astra Pilot Elias Funke aus der Division 3 startet von Rang acht. Die zehnte Startreihe teilen sich Yannik Bohmann (Ford Fiesta ST) und seine Teamkollegin Kira Gerspacher (Mini R53 Cooper S) vom Team H&R Spezialfedern aus der Division 4. Direkt vor diesen beiden nimmt Johannes Kreuer mit seinem „gelben Donkervoort D8 R“ das Rennen auf.
Das Rennen fand am Samstagnachmittag bei trockener Strecke über 19 Runden statt. Der fliegende Start verlief zunächst ohne Probleme und am besten kam der Pole Setter weg. Er führte das Feld weiterhin an. Kira Gerspacher, die einzig Dame im Feld hatte nur sechs Runden absolviert, als sie plötzlich von der Strecke abkam und in die Streckenbegrenzung einschlug. Bei ihr war die Hinterachse gebrochen. Um die Havaristin in aller Ruhe bergen zu können wurde das Rennen zunächst unterbrochen und alle Piloten stellten sich zum Re-Start auf der Start und Zielgeraden wieder auf. Die Unterbrechung dauere ungefähr eine halbe Stunde. Dort fing es dann an zu regnen. Johannes Kreuer war nicht zum Reifenwechsel in die Box gekommen. Er blieb weiterhin auf Slicks draußen und beendete das Rennen dann auf Platz 16.
Die anderen Fahrer waren zwischenzeitlich in die Box gekommen und holten sich ihre Regenreifen ab. Kenneth Heyer fuhr souverän sein Rennen zu Ende und überquerte mit einem Vorsprung von 0,983 Sekunden die Ziellinie als Erster vor Pierre Lemmerz / Alexander Kroker. Spannend war der Kampf um die dritte Gesamtposition. Hier war Michael Golz (Lamborghini Huracan GT3 Evo) nach dem Reifenwechsel an Stefan Wieninger vorbei und auf Platz zwei vorgekommen. Ein Ausritt ins Kiesbett warf den Lambo-Piloten hinter Alexander Kroker / Pierre Lemmerz und Stefan Wieninger zurück.
Doch Michael Golz kämpfte sich wieder ran und überholte kurz vor Schluss Stefan Wieninger, was Michael Golz den dritten Platz auf dem Gesamttreppchen einbrachte. Stefan Wieninger musste sich mit dem vierten Platz zufrieden geben. Elias Funke hatte sich um einen Rang nach vorne gearbeitet und war damit auf Platz sieben der schnellste Pilot aus der Division 3. Sieger der Division 2 wurde Jürgen Hemker auf dem elften Gesamtrang. Er hatte das Rennen von Platz 15 aus aufgenommen. Hinter ihm überquerten „Hammer Down Amigo“ / Michael Crossley-Wright die Ziellinie. Yannik Bohmann kam auf Platz 15 ins Ziel und war damit Sieger der Division 4.
Kenneth Heyer (equipe vietesse): „Es war ein sehr turbulentes Rennen durch die Unterbrechung. Am Anfang konnte ich gleich etwas Distanz herausfahren. Es haben vorne alle die Räder gewechselt, wodurch es sehr eng wurde und auch viel Chaos entstand. Bei uns hat es aber gut geklappt. Danach konnte ich mein Rennen kontrolliert nach Hause fahren.“
Alexander Kroker (Land Motorsport): „Zum Schluss war es so, dass ein großer Teil der Strecke abgetrocknet hat. Da musste man die Linie gut verändern, um die Reifen nicht zu überhitzen. Kenneth ist mit geschnittenen Slicks gefahren und nicht mit Regenreifen. Dadurch hatte ich am Anfang einen Vorteil, hinten heraus eher einen Nachteil.“
Michael Golz: „Mit dem dritten Platz habe ich etwas geliebäugelt. Wir hatten einen sehr schnellen Reifenwechsel und kamen dadurch auf P2. Ich war da aber etwas zu schnell und musste gleich in der ersten Runde in den Kies. Da haben mich die beiden Audis überholt. Stefan Wieninger konnte ich dann noch zurückholen.“
Die Zeiten im zweiten Zeittraining, welches die Protagonisten am Sonntagmorgen um 8.45 Uhr absolvierten wurden gegenüber dem Samstag schneller. Erneut kam wieder niemand an Kenneth Heyer vorbei. Er hatte nach 15 Runden für alle eine Zeit von 1:23,227 Minuten in den Asphalt gebrannt und hatte damit die zweite Pole Position an diesem Wochenende eingefahren. Hinter ihm wird erneut Stefan Wieninger ins Rennen gehen, gefolgt von Pierre Lemmerz / Alexander Kroker. Aus der fünften Startreihe wird Elias Funke (Division 3) starten. „Hammer Down Amigo“ / Michael Crossley-Wright (Division 2) werden das Rennen von der dreizehnten Startposition aus angehen. Johannes Kreuer steht in der neunten Startreihe und eine Position hinter ihm geht Yannik Bohmann (Division 4) ins Rennen.
Das zweite Rennen am Sonntag war auf einer zunächst erneut nassen Strecke vom Zweikampf zwischen Kenneth Heyer und Thomas Westarp geprägt. Bis zu seinem Stopp folgte Thomas Westarp dem Mercedes im Windschatten. Nachdem Kenneth Heyer etwas später stoppte, kam der Routinier erst wieder hinter Thomas Westarp auf die Strecke zurück. Der Audi-Pilot verteidigte seinen ersten Platz bis zum Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge und schnappte sich vor Kenneth Heyer seinen Premierensieg in der STT. Für Kenneth Heyer stand vor allem die Meisterschaft im Vordergrund. Ein, zwei Runden mehr und an der Spitze hätte es womöglich noch einen Führungswechsel gegeben. Nach der Boxenstoppphase waren sowohl Alexander Kroker / Pierre Lemmerz, als auch Michael Golz klar die schnellsten Piloten auf der Strecke. Durch einen Dreher waren Alexander Kroker / Pierre Lemmerz jedoch aus dem Rennen um den Sieg. Dafür spielte Michael Golz seine Streckenkenntnis voll aus und robbte sich immer näher an das Führungsduo heran, dem er teils vier Sekunden pro Runde abnahm. Am Ende betrug der Rückstand noch 4,8 Sekunden auf Rang.
Jürgen Hemker und „Hammer Down Amigo“ / Michael Crossley-Wright lieferten sich einen rundenlangen Positionskampf, den zumindest Jürgen Hemker auf der Strecke gewinnen konnte. Da der Audi-Pilot allerdings eine 5-Sekunden Strafe erhielt, ging der Sieg an die Aston Martin Besatzung. Michael Maniszewski wurde Dritter in der Division 2. Auch im zweiten Durchgang sah es zunächst nach einem Sieg für Elias Funke aus, wobei sich das Feld stark präsentierte und auch teilweise die schnelleren GT3 Boliden hinter sich ließen. Am Ende siegte allerdings ein Routinier und TCR Rückkehrer. Roland Hertner, am Vortag noch Vierter wurde, trat erstmals mit einem Hyundai i30 TCR vom Liqui Moly Team Engstler an. Nach den Pflichtstopps holte sich Roland Hertner Rang eins und gab diesen nicht mehr her. Mit 0,795 Sekunden Unterschied überquerten die beiden TCR-Fahrzeuge auf den Plätzen fünf und sechs die Ziellinie. Dritter wurde Roger Vögeli. In der Division IV gingen beide Siege an Yannik Bohmann.
Kenneth Heyer führt weiterhin mit 174,25 Punken die Meisterschaft an vor Stefan Wieninger mit 155,25 und Roger Vögeli mit 145,25 Punkten.
Thomas Westarp (CCS Racing Team): „Es war das ganze Rennen über eine spannende Angelegenheit. Nach dem Boxenstopp haben wir die Positionen immer getauscht. Es war ein schöner Zweikampf auf Augenhöhe und hat Spaß gemacht. An zwei Stellen hatte ich mal kleine Fehler. Es ist schwierig mit den Regenreifen. Da rutscht man auch mal einen halben Meter neben die Linie.“
Kenneth Heyer (equipe vitesse): „Am Ende des Rennens wollte ich nicht zu viel riskieren und habe eher nach dem Ziel Meisterschaft und den Punkten geschaut.“
Michael Golz: „Nach dem Wechsel habe ich gemerkt, dass es ganz gut zu fahren ist. Ich habe immer stärker und später gebremst. Das ging auch. Dann habe ich relativ laufen lassen. Am Schluss bin ich glaube ich vier Sekunden schneller als die Spitze gewesen. Ich hätte etwas früher zum Wechseln reinkommen müssen. Wieder habe ich etwas gelernt.“
Alexander Kroker (Land Motorsport): „Ich habe diesmal die falsche Entscheidung getroffen. Weil wir völlig neue Slicks hatten, bin ich auf Regenreifen gegangen. Ich hatte Sorge die neuen Slicks bei den Verhältnissen nicht gut angefahren zu bekommen. Es war durch die falsche Entscheidung. Dann hatte ich dazu noch den Dreher.“
Jürgen Hemker (Up2race): „Beim Einsetzenden Regen war es mit den Slicks sehr tricky. Die Start- und Zielgerade mit dem vielen Wasser und gerade in der Anbremszone war es fast wie auf Eis zu fahren. Wir haben aber die letzten Minuten überlebt und sind gut durchgekommen.“
Roland Hertner (Liqui Moly Team Engstler): „Am Anfang mit Regenreifen war eine Fehlentscheidung. Ich bin aber gleich in die Box und wir haben in der Einführungsrunde Slicks drauf gemacht. Das war die richtige Entscheidung. Elias kam früher als ich in die Box, was meiner Meinung nach für ihn eine Fehlentscheidung war. Wir haben länger gewartet, denn es hätte nochmals regnen können. Dann war es eng, aber es hat gereicht.“