Eine Wagenlänge fehlten zum Podestplatz nach vier Rennstunden

Die Lokalmatadore von Phoenix Racing (Meuspath) drückten dem ersten VLN-Rennen der Saison 2016 den Stempel auf. Frank Stippler und Anders Fjordbach feierten bei der 62. ADAC Westfalenfahrt im Audi R8 LMS auf der 24,358 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife nach 4:04:25,984 Stunden den Gesamtsieg vor den Teamkollegen Laurens Vanthoor und Christopher Haase. Für Stippler ist es der zwölfte VLN-Sieg, für den Dänen Fjordbach der erste. Auf dem dritten Rang überquerte der Mercedes AMG GT3 von Black Falcon die Ziellinie: Bernd Schneider, Adam Christodoulou, Maro Engel und Manuel Metzger setzten sich kurz vor Schluss gegen die Markenkollegen von Haribo Racing (Uwe Alzen / Maximilian Götz / Lance David Arnold / Jan Seyffarth) durch.

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So hart umkämpft das Ende des Rennens war, so eng ging es bereits beim Start zu. Land Motorsport (Marc Basseng / Connor De Phillippi / Timo Scheider / Mike Rockenfeller) feierte mit der Pole-Position ein gelungenes Comeback in der VLN. Marc Basseng konnte im Audi R8 LMS den besten Startplatz gleich in die Führung ummünzen, bekam jedoch schnell Druck vom Ford GT (Jürgen Alzen / Philipp Wlazik) und dem späteren Sieger Frank Stippler. Kurz vor Ende der fünften Runde setzte sich Stippler gegen Basseng durch und ging in Führung. Basseng gab sich jedoch nicht so schnell geschlagen – eine Runde später überquerten beide zeitgleich die Ziellinie. Am Ende behielt Stippler bis ins Ziel die Oberhand.

„Mit unserem neuen Reifenpartner und Fahrwerkshersteller haben wir gut vorgearbeitet. Es war nicht ganz klar, wie das Paket auf der Nordschleife funktionieren würde, aber das Auto war aus dem Stand so gut, dass ich nicht wüsste, was man besser machen könnte“, sagte Stippler. Das Schwesterauto mit der Startnummer 15 überquerte die Ziellinie zwar als Erster, war jedoch zuvor mit einer 35-Sekunden-Strafe wegen eines Gelb-Vergehens belegt worden und wurde damit als Zweiter gewertet. „Ich bin zufrieden“, sagte der Belgier Laurens Vanthoor. „Das Auto war gut und unser Hauptziel war, dass Christopher und ich auf der Nordschleife wieder in einen Rhythmus finden.“

Mercedes-Benz behauptete sich hinter dem Audi-Doppelpack mit dem neuen AMG GT3, der erst seinen dritten Renneinsatz auf der Nordschleife absolvierte. Black Falcon und Haribo Racing schenkten sich allerdings nichts und kämpften noch bis kurz vor Schluss um den dritten Rang, der schließlich an Black Falcon ging. Land Motorsport beendete das Comeback-Rennen auf dem fünften Platz vor dem Bentley Continental GT3 von Christian Menzel, Guy Smith, Marco Holzer und Fabian Hamprecht. Den bestplatzierten BMW M6 GT3, der seine Rennpremiere auf der Nordschleife gab, stellte Walkenhorst Motorsport auf Rang sieben mit Michele di Martino und dem Finnen Matias Henkola am Steuer. ROWE RACING und Schubert Motorsport konnten noch nicht um Top-Ten-Platzierung kämpfen. Die beiden von Manthey-Racing eingesetzten Porsche 911 GT3 konnten ihr Potenzial im Auftaktrennen nur andeuten. Beide wurden jeweils von einem Reifenschaden zurückgeworfen und schlossen das Rennen auf den Positionen zehn und elf ab.

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Daneben gab es einige Neuerungen zum Saisonauftakt. Dazu gehörte die überarbeitete Code-60-Regel. Die Fahrer werden nun mit einer doppelt gelb geschwenkten Flagge, bei der Tempo 120 gilt, vorgewarnt. „Die zweistufige Tempo-Reduzierung ist besser und verhindert Notbremsungen. Die Umstellung ist gewöhnungsbedürftig, aber der richtige Weg. Auch die neue Asphaltierung am Flugplatz halte ich für sinnvoll“, lobte Frank Stippler.

 Ebenfalls ein Novum: Die ‚Cayman GT4-Trophy by Manthey-Racing’. Die neu geschaffene Cup-3-Klasse wartete mit zehn Startern auf. Als Erstes durften sich Marc Hennerici und Moritz Oberheim in die Siegerliste eintragen. „Ich bin sehr happy mit dem Ergebnis“, sagte Marc Hennerici. „Es macht Spaß, die Leistungsdichte ist extrem hoch, das ist richtiges Racing.“ Hennerici und der erst 19-jährige Oberheim sahen die Zielflagge mit 21,491 Sekunden Vorsprung vor den Zweitplatzierten. Noch enger ging es im mit 19 Teilnehmern hart umkämpften BMW 235i Racing Cup zu. Michael Schrey und Alexander Mies (Bonk Motorsport) trennten 10,216 Sekunden von Einzelkämpfer Stefan van Campenhoudt (Team Schirmer).

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Im Zeittraining umrundete der AMC-Pilot Maximilian Götz und Lance David Arnold im Mercedes GT3 die Nordschleife mit einer Zeit von 8:09,640 Minuten und belegten den sechsten Startplatz in der Gesamtwertung. Der Start erfolgte ohne Probleme und die Haribo-Piloten konnten sich nach vorne fahren bis auf Rang drei. Wenige Runden vor Schluss nach planmäßigen Boxenstopps lagen sie erneut auf dem dritten Rang. Doch im Ziel wurde die geschlossene Mannschaftsleistung nicht belohnt: Schließlich fehlten nach vier Rennstunden gerade einmal 0,39 Sekunden für den angestrebten Sprung auf das Siegerpodium also rund eine Wagenlänge.
„Ich bin heute mit dem neuen Mercedes-AMG GT3 unter Rennbedingungen meine ersten Runden auf der Nordschleife gefahren. Das war eine schöne Premiere, denn ich hatte zugleich die Ehre, den Start zu fahren“, sagte Mercedes-AMG DTM Fahrer Maximilian Götz (AMC Duisburg). „Wir haben – so wie die anderen Teams auch – die Gelegenheit genutzt und ein paar Dinge ausprobiert. Ich bin absolut happy, dass alles gut funktioniert hat. Ich selbst konnte die Pace vorne gut mitgehen und weiß nun das nächste Mal wenn ich einsteige, was zu tun ist.“

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Nicht gut lief es für das Team aufkleben.de mit Michael Bohrer vom AMC Duisburg. Zusammen mit Björn Katthage und Michael Uelwer pilotieren sie einen Renault Clio RS 2.0 in der Klasse V3. In der Klasse belegten sie Startplatz zwei. Michael Bohrer fuhr den Start und fuhr einen fehlerfreien Stint und konnte den Clio auf Platz eins an seinen Teamkollegen Björn Katthage. Diese zeigte einen tolle Zweikampf mit dem Toyota, musste aber nach elf Runden den Clio mit Kupplungsschaden abstellen.

Besser erging es seinen Clubkollegen Benjamin Leuchter im Team racing.one GmbH. Zusammen mit Dennis Wüsthoff und Fabian Danz pilotieren sie ein BMW M 235i Racing Cup in der mit 19 Fahrzeugen stark besetzten Klasse. Von Startplatz vier aus ins Rennen gegangen, fuhr sich Benjamin Leuchter nach vorne, übergab den BMW auf Platz eins in der Klasse und hatte wieder mit 9:10.093 Minuten die schnellste Rennrunde in der Cup 5 gefahren. Am Schluss überquerten sie auf Platz fünf die Ziellinie wurden aber auf Grund eines Gaststarter, der nicht in der Meisterschaft gewertet wurde, mit Rang vier belohnt.

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„Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen und es hat tierisch Spaß gemacht, um die Führung zu kämpfen. Auch wenn es noch nicht zu einem Podiumsplatz gereicht hat, es kommen noch einige Rennen und man muss berücksichtigen, dass Fabian noch nicht so viel Erfahrung auf der Nordschleife hat. Er lernt sehr schnell und ich bin mir sicher, dass er bei den kommenden Läufen zulegt“, so Benjamin Leuchter.

 

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