Doppelsieg für das Scherer Sport Team Phoenix

Zwei Fahrzeuge, ein Team: Die beiden Audi R8 LMS GT3 EVO II des Scherer Sport Team Phoenix machten den Sieg beim 54. ZEWOTHERM ADAC Barbarossapreis unter sich aus. Jakub „Kuba“ Giermaziak, Kim Luis Schramm und Luca Engstler gewannen Rennen sechs der Nürburgring Langstrecken-Serie nach vierstündiger Renndistanz mit einem Vorsprung von 21,649 Sekunden vor den Teamkollegen Frank Stippler und Vincent Kolb. Einen fantastischen Einstand feierten Julien Andlauer und Frédéric Makowiecki bei der Weltpremiere des neuen Porsche 911 GT3 R: Sie belegten beim ersten Renneinsatz des neuen 911er Platz drei.

Bild: Yvonne Bohrer

Die Witterungsbedingungen machten Rennen sechs der NLS gleich mehrfach zu einer großen Herausforderung. Nach tiefen Temperaturen im Zeittraining folgte leichter Regen in der Startaufstellung und noch ehe das Rennen begonnen hatte, wurde es zur Pokerpartie. Die meisten Teams gingen auf Nummer sicher und setzten in der Startphase auf Regenreifen. Nach fünf Runden war die Strecke genug abgetrocknet, um auf Slicks zu wechseln. Dies taten auch die beiden Scherer-Audi, die so den ‚kurzen‘ Stint vorzogen. Nach zweieinhalb Stunden setzte stellweise erneut Regen ein. Auch davon ließen sich die beiden Audi-Teams nicht beeindrucken und fuhren den Sieg im spektakulären Paarflug souverän nach Hause. Am Ende jubelte das Team im grünen Audi R8 – Giermaziak, Schramm und Engstler – bei der Siegerehrung ganz oben auf dem Podest. Giermaziak bereits zum zweiten Mal in dieser Saison als Gesamtsieger.

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Groß war die Freude auch bei Engstler, der sein erstes Nordschleifen-Rennen mit einem GT3-Fahrzeug mit dem Sieg krönte. „Wenn mir heute morgen jemand erzählt hätte, dass ich am Ende des Tages ganz oben stehe, hätte ich ihn für verrückt erklärt“, sagte Engstler. „Mein Ziel war es, auf der Nordschleife Kilometer zu sammeln, das Auto ganz zu lassen und kein Risiko zu gehen. Als ich im Regen mit Slicks unterwegs war, hat mir das Team sehr geholfen. Wir wussten immer, wo es nass ist und wo trocken. So konnte ich mich immer auf die Gegebenheiten einstellen.“ Auch Kolb war mit seinem dritten Podestrang in Folge zufrieden: „Im dritten Stint war ich im Regen unterwegs. Hier galt es, vor allem keine Fehler zu machen. Insgesamt hatte ich heute erneut viel Spaß und der Doppelsieg für Phoenix ist ein fantastisches Ergebnis.“

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Dass der neue Porsche 911 GT3 R bei seiner Rennpremiere gleich einen Podestplatz erringen würde, damit war nicht zu rechnen. Da der Elfer noch nicht über eine finale Homologation für die GT3-Klasse verfügt, startete er in der extra dafür vorgesehenen Klasse SP-X. Unabhängig von der erzielten Trainingszeit musste die #911 von Manthey hinter dem letzten GT3-Fahrzeug der ersten Startgruppe das Rennen aufnehmen und zusätzlich bei jedem Boxenstopp 30 Sekunden länger stehen. Dass es am Ende trotzdem zu einem Podestplatz reichte – mit 2:07,450 Minuten Rückstand – war unter anderem der Rennverlauf und der perfekten Taktik des erfahrenen Manthey-Teams zu verdanken. „Wenn du die 90 Sekunden, die wir an der Box verloren haben, abziehst, siehst Du die Realität“, sagte Makowiecki. „Das Auto lief gut – ganz wie erwartet. Wir wissen jetzt, wo wir noch Dinge verbessern können.“ Der direkte Rundenvergleich untermauert die Aussage des Franzosen: Stippler fuhr in seiner schnellsten Runde 7:57,319 Minuten, der Manthey-Porsche 7:58,942 Minuten.

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Hinter dem Spitzentrio wurde der Mercedes-AMG GT3 von Landgraf Motorsport auf Platz vier abgewinkt. Da die Fahrzeughöhe jedoch nicht dem Reglement entsprach, wurde die Startnummer #55 nach dem Rennen disqualifiziert. Mit Schnitzelalm Racing rückten die Markenkollegen Carrie Schreiner und Peter Terting auf Platz vier vor. Auf Rang fünf feierten Christoph Breuer und Nico Verdonck im Aston Martin Vantage GT3 von PROsport-Racing den Sieg in der Pro-Am-Kategorie. Schnellste in der Am-Kategorie waren Michael Heimrich und Arno Klasen im Audi R8 LMS GT3 EVO II von Twin Busch by équipe vitesse.

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Einen sehenswerten Kampf um den Sieg in der Klasse V4 lieferten sich bis zum Schluss Philipp Leisen (Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive) und Malte Tack (Manheller Racing). Stoßstange an Stoßstange jagten die beiden BMW 325i durch die Grüne Hölle – mit dem besseren Ende für den dreifachen Champion Leisen. Im Ziel betrug sein Vorsprung 5,104 Sekunden. Eng ging es auch in der VT2-FWD zu. mathilda racing – Team LAVO Carwash setzte sich mit im VW Scirocco R mit 5,546 Sekunden Vorsprung auf den BMW 128ti von Sorg Rennsport durch. Ebenfalls knapp war der Zieleinlauf in der SP3: Der Toyota GT86 Cup von Car Competiton Racing Team wurde mit dem 6,069 Sekunden vor dem Renault Clio Cup von X85racing als Klassensieger abgewinkt.

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Eine kleine Vorentscheidung ist in Sachen Meisterschaft gefallen. Während Daniel Zils, Oskar Sandberg und Sindre Setsaas im BMW 330i des Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive ihren sechsten Klassensieg im sechsten Rennen feierten, patzten die Verfolger. Mauro Calamia, Ivan Jacoma und Kai Riemer, die für Schmickler Performance powered by Ravenol einen Porsche 718 Cayman GT4 CS (982) pilotieren, errangen in der CUP3 nur Rang drei. Daniel Blickle und Tim Scheerbarth wurden im Porsche 911 GT3 Cup von AVIA W&S Motorsport Zweite in der CUP2. Die Klassensiege gingen an Smyrlis Racing mit Christopher Rink, Philipp Stahlschmidt und Francesco Merlini in der CUP3. Erneut triumphieren durften Karsten Krämer, Christopher Brück und Moritz Kranz von KKrämer Racing in der CUP2.

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Für Michael Bohrer vom AMC Duisburg war ein Doppelstart geplant. Im Audi TRC RS3 LMS vom Team Scherer Sport, drehte er am Freitag ein paar Runden. Im Rennen, wo er den dritten Teil des Rennens fahren sollte, kam es nicht. Mathias Schläppi blieb mit defekter Antriebswelle am Audi liegen und musste das Rennen aufgeben.

Dennoch kam der AMC-Pilot zum fahren. Der Renault Clio vom Team x85 Racing wurde am Freitagabend nach dem schweren Unfall, auf den letzten Drücker fertig. „Unser Dank geht an Louis, der hart und gut gearbeitet hat und wir somit das Rennen doch noch bestreiten können. Schade nur, dass wir keine Titelchancen mehr haben,“ so Bohrer in der Startaufstellung.

 Bild: Yvonne Bohrer

Obwohl viele Teams auf Regenreifen setzten, ging Michael Bohrer auf den profillosen Slick in das Rennen, konnte in der ersten Runde 27 Sekunden raus fahren und führte die dritte Startgruppe an. Mit Vorsprung übergab Bohrer dann den Clio an Gerrit Holthaus und Marc Wylach. Gelbphasen und Code 60 Phasen kosteten dann den ersten Platz. „Wir waren wohl immer an der falschen Stelle und so verloren wir Platz eins. Dennoch sind wir zufrieden mit P2. Das Auto lief problemlos und in der Gesamtwertung belegten wir Platz 54,“ resümierte Bohrer nach dem Rennen.

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Das Team Max Kruse Racing mit Benjamin Leuchter vom AMC Duisburg fuhren mit den VW Golf GTI TCR in der Gesamtwertung weit nach vorne. Im weißen Golf mit der Fahrerbesatzung Lars Nielsen und Peter Hansen überquerten sie nach vier Stunden auf Gesamtplatz 26 die Ziellinie. Das zweite Auto mit der # 10 belegten Platz 29. Pilotiert wurde der Falken Golf von Emit Asari, Andrew Engelmann und Frédéric Yerly. Neben der guten Gesamtplatzierung sprang für das Hochfelder Team noch der Doppelsieg in der Klasse SP3T raus.

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Benny Leuchter: „Ein tolles Rennen! Wir konnten die gute Pace aus dem Qualifying auch im Rennen halten. Mit der Pole Position im Qualifying war die #10 das schnellste TCR-Fahrzeug. Im Rennen gelang das dann Peter Hansen und Lars Nielsen in der #333. Zudem fuhren die beiden mit 8:47 min noch die schnellste Rennrunde, Kompliment an ALLE Piloten! Ein großer Dank an mein Team, das wieder einmal einen fantastischen Job gemacht und von A bis Z super gearbeitet hat. Ich freue mich jetzt schon auf die neuen Herausforderungen im nächsten Jahr mit dieser Mannschaft.“

 Bild: Yvonne Bohrer

Am 22. Oktober geht es für die Piloten der NLS beim PAGID Racing 46. DMV Münsterlandpokal wieder raus auf die Nordschleife. Am ersten Novemberwochenende wird dann noch der ausgefallene Lauf vom 9. April nachgeholt. Die Renngemeinschaft Düren e. V. DMV veranstaltet das 46. NIMEX DMV 4h Rennen. Tickets sind online unter vln.de/tickets erhältlich.

 Bild: Yvonne Bohrer

NLS / YB