Finale der NLS auf dem Nürburgring bei Lauf neun

Der Nürburgring Langstrecken-Serie steht am 7. Oktober ein großartiges Saisonfinale bevor. Nicht nur fällt erst beim neunten und letzten Rennen des Jahres die Entscheidung in der Meisterschaft, das Teilnehmerfeld präsentiert sich beim 47. PAGID Racing DMV Münsterlandpokal, ausgerichtet vom MSC Münster e.V. DMV, zudem bärenstark. Eine Reihe spektakulärer GT3-Boliden gibt sich beim Abschlussrennen noch einmal die Ehre in dem traditionsreichen Nordschleifen-Championat. Mehr als 120 Rennfahrzeuge – vom seriennahen Tourenwagen bis hin zum ausgewachsenen Supersportler – werden das 4h-Rennen in Angriff nehmen. Mit von der Partie sind dann auch die beiden Ex-Formel-1-Piloten Timo Glock und Jack Aitken. Tickets sind ab 20 Euro (Kinder unter 14 Jahren frei) unter VLN.de/tickets zu haben.

 
Erfahrungsgemäß starten für viele Teams die Vorbereitungen für das kommende Jahr bereits beim Saisonfinale. In diesem Zuge kehren einige spektakuläre GT3-Fahrzeuge in die Grüne Hölle zurück. Eine Armada an Porsche 911 GT3 R ist mit von der Partie. In Diensten von Falken Motorsports greifen Sven Müller, Alessio Picariello, Tim Heinemann und Nico Menzel mit zwei Elfern an. Für Dinamic GT starten Adrien De Leener und Dennis Olsen, im Cockpit von Rutronik Racing wechseln sich Julien Andlauer und Patric Niederhauser ab. Die Fahnen von Mercedes-AMG halten das Haupt Racing Team und das Mercedes-AMG Team GetSpeed hoch. Im HRT-Fahrzeug wechseln sich Arjun Maini, Frank Bird und Ralf Aron ab, im GetSpeed-AMG Lucas Auer und Fabian Schiller. Ebenfalls stark vertreten ist die Aston Martin-Fraktion mit zwei Vantage GT3 von PROsport Racing und einem von Dörr Motorsport. Neben dem Audi R8 LMS GT3 EVO II von Scherer Sport PHX – hier startet Ricardo Feller an der Seite von Frank Stippler – bringt Car Collection Motorsport ein Fahrzeug für Florian Spengler und Markus Winkelhock in die Eifel. Im Ferrari 296 GT3 des Frikadelli Racing Team lässt es sich Teamchef Klaus Abbelen nicht nehmen, persönlich das Finale an der Seite von David Pittard zu bestreiten.

Hauptgegner sind die beiden BMW M4 GT3 von Walkenhorst Motorsport. Der Rennstall aus Melle fuhr 2023 bereits fünf Rennsiege ein. Zuletzt standen Jakub ‚Kuba‘ Giermaziak und Christian Krognes dreimal in Folge ganz oben auf dem Siegerpodest. Und auch Dylan Pereira, der im Schwesterfahrzeug zusammen mit Sami-Matti Trogen an den Start geht, hat mit Platz zwei beim siebten Lauf bereits seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Walkenhorst ist jedoch nicht nur in der Spitzengruppe präsent.


Prominente Starter bei NLS9

Im Jahr 2020 erfüllte sich der britische Rennfahrer Jack Aitken bereits einen Traum, als er in Bahrain für Williams Racing in der Königsklasse des Motorsports startete. In diesem Jahr ist er mit Emil Frey Racing in der DTM unterwegs und trug sich auf dem Lausitzring in die Siegerliste ein. Beim NLS-Finale hakt er nun den nächsten Punkt auf seiner Bucketlist ab. „Ich bin wirklich gespannt darauf, an diesem Wochenende mein erstes NLS-Rennen mit Walkenhorst Motorsport zu bestreiten. Das stand schon lange auf meiner Wunschliste“, sagt der 28-Jährige, der sich das Cockpit des Hyundai i30N mit Manuel Maldonado und Bailey Voisin teilt. „Es ist eine dieser ikonischen Strecken, die jeder ausprobieren muss. Ich will in erster Linie ankommen und Spaß haben!“

Über weitaus mehr Erfahrung in der Formel 1 verfügt Timo Glock. 91 Grand Prix bestritt der 41-Jährige zwischen 2004 und 2012. Mit deutlich weniger Leistung geht es nun in die Grüne Hölle. Im BMW M240i Racing Cup startet Glock zusammen mit Anton Abee und Michel Albers für Up2Race. Glocks Ziel ist es, die Voraussetzungen für die DMSB-Permit Nordschleife der Stufe A zu erlangen. „Ich war noch nie mit einem Rennwagen in der Grünen Hölle unterwegs, dementsprechend bin ich sehr gespannt, was auf mich zukommt“, sagt er. „Die Strecke ist immer eine Challenge, selbst mit einem verhältnismäßig kleinen Fahrzeug. Ich bin aber auch schon in diesem Jahr im BMW 318ti Cup am Start gewesen, weiß also grob, was auf mich zukommt. Natürlich freue ich mich auch, viele meiner Kollegen wiederzusehen.“ Mit einem Grinsen fügt er hinzu: „Wenn die im GT3-Boliden dann an mir vorbeirauschen, werde ich winken.“ Für Teamchef Patrick Schneider ist es eine große Ehre, einen Hochkaräter wie Glock auf seinem Fahrzeug zu wissen: „Wir freue uns sehr, dass Timo uns das Vertrauen schenkt, ihn auf seinem Weg zur Permit zu begleiten. Ich war im vergangenen Jahr selbst in der BMW-Cup-Klasse am Start und bin sehr gespannt, wie sich ein ausgemachter Profi in dem Feld schlagen wird.“

In der NIMEX Team-Trophäe sind noch nicht in allen Klassen die Würfel gefallen. So kann beispielsweise PROsport Racing mit dem Aston Martin Vantage GT3 in der SP9 Pro-Am-Wertung noch CP Racing (Mercedes-AMG GT3) an der Spitze abfangen. Auch In der Ladies-Trophäe fällt die Entscheidung erst beim Finale. Flavia Pellegrino Fernandes (Keeevin Sports and Racing) führt aktuell mit einem Punkt vor Desiree Müller (Eifelkind Racing). Beide Damen sind in der Klasse V4 am Start. Die zwei Streichergebnisse mit eingerechnet, kann Müller mit einem guten Ergebnis das Blatt noch zu ihren Gunsten wenden. Auch in der Klassensieger-Trophäe sind vor dem Finale noch Titel offen. Die Teamgefährten von Pellegrino Fernandes – Dan Berghult und Juha Miettinen – kämpfen in der V4 noch um den Sieg gegen das Trio von QTQ-Raceperformance. Und auch in der VT2-FWD könnten Felix Schumann, Joachim und Jürgen Nett (mathilda racing - Team LAVO Carwash) noch die führenden Daniel Mertens und Christian Alexander Dannesberger (Zierau Hochvolt by Mertens Motorsport) abfangen.


 

Kenneth Heyer vom AMC Duisburg wird beim Finale nicht an den Start gehen, da der verunfallte AMG Mercedes GT3 vom Team Schnitzelalm nicht fertig wird. „Der Schaden war größer als gedacht und das Auto wird nicht bis Freitag fertig. Heißt also nur zuschauen“ so Kenneth Heyer.

Das Duisburger Team Max Kruse Racing reist ebenfalls in die Eifel und wird am Rennen teilnehmen. Wie die Zusammensetzung der Fahrerpaarungen sein wird entscheidet das Team erst am Nürburgring. Auf Grund des schwebenden Verfahrens dürfte Benjamin Leuchter ebenfalls am Rennen teilnehmen.

Auch beim Teamkollegen des AMC Duisburg, Michael Bohrer, steht nach dem Rückzug von Hyundai noch nicht fest mit welchem Fahrzeug des Teams er starten wird. Nur eins steht fest, er wird den Finallauf bestreiten.  

Nach dem der Gaststart für das mathilda racing - Team LAVO Carwash auf dem Sicoorco R und Platz drei in der Klasse VT2 –FWD beim letzten Rennen laufen die Planungen zu einem erneuten Start. Die Finale Besetzung der Autos, da es um die Meisterschaft geht, fällt am Freitag vor Ort.


Zeitplan

08:30 – 10:00 Uhr Qualifying
10:20 – 11:00 Uhr Pitwalk
11:10 – 11:30 Uhr Gridwalk
11:00 – 11:40 Uhr Startaufstellung
12:00 – 16:00 Uhr Rennen (4 Stunden)

Text: Nls + YB