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Turbuletes Macau-Rennen macht die WM noch spannender

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Der spektakuläre vorletzte Lauf der Saison in Macau beschert der FIA-Tourenwagen-Weltmeisterschaft ein Traumfinale. Zwar konnte Volvo-Pilot Thed Björk seinen Vorsprung auf dem Straßenkurs des Spielerparadieses behaupten. Doch der Ungar Norbert Michelisz machte mit einer starken Vorstellung Boden gut und liegt vor der zehnten und letzten WM-Runde nur noch 6,5 Punkte hinter dem Schweden. Bei noch bis zu 60 zu vergebenden Punkten also eine denkbar knappe Führung, bei der es zudem noch weitere Verfolger gibt: Rein rechnerisch haben noch sieben WTCC-Piloten beim Rennen in Katar (30. November bis 1. Dezember) die Chance auf den WM-Titel. Und davon, dass die Spitzenreiter die Erfolge unter sich ausmachen, war auch diesmal in der Weltmeisterschaft keine Rede. Denn in Macau gingen die Rennsiege an zwei Citroën-Piloten. Mehdi Bennani stand im Eröffnungsrennen auf der obersten Stufe des Podests, das Hauptrennen konnte ein Fahrer gewinnen, der auch beim 24h-Rennen auf der Nordschleife ein „alter Bekannter“ für die deutschen Fans ist: Rob Huff, der Tourenwagen-Weltmeister von 2012, der für das einzige deutsche WM-Team All-Inkl.com antritt.

Bild: WTCC

Auf dem engen Stadtkurs von Macau erwies sich einmal mehr, dass Erfahrung hier durch nichts zu ersetzen ist. WM-Spitzenreiter Thed Björk hatte also einen denkbar schwierigen Job, denn es war der erste Start für ihn. Er wählte deshalb eine defensive Strategie und absolvierte zwei fehlerfreie Rennen. Die vierte Positon im Zeittraining setzte er in einen vierten und einen fünften Platz in den beiden Rennläufen um. Damit beendete er das Wochenende als erfolgreichster Rookie und behielt die WM-Führung. „Das war das schwierigste Rennwochenende meines Lebens“, atmete der Schwede anschließend auf. „Ich durfte keine Fehler machen und musste mein Tempo strategisch ausrichten. Auch wenn wir immer gewinnen wollen, ging es hier doch darum, die Führung in der Meisterschaft vor dem Saisonfinale zu verteidigen. Das ist uns gelungen. Nun freuen wir uns sehr auf das letzte Rennwochenende des Jahres 2017.“

 

Bild: WTCC

Auch Verfolger Norbert Michelisz dürfte aber zufrieden abgereist sein. Seine Aufholjagd begann bereits während des Qualifyings, als er mit dem zweiten Rang die ersten vier Meisterschaftszähler des Rennwochenendes gutschreiben ließ. Die große Schrecksekunde kam dann aber im Eröffnungsrennen am Samstag, als er in einen Unfall verwickelt wurde. „Mir ist ein Fehler unterlaufen. Ich crashte, und mein Auto blockierte die Strecke“, beschreibt der WM-Zweite. Nicht nur sein Civic wurde dabei stark beschädigt, auch Michelisz’ Teamkollege Esteban Gutierrez konnte dem gestrandeten Auto ebenso nicht mehr ausweichen wie Tom Chilton und Rob Huff. Anschließend hatten die Mechaniker also jede Menge zu tun, konnten die Fahrzeuge aber bis zum Hauptrennen am Sonntag wieder einsatzbereit auf die Räder stellen.

Bild: WTCC

 Glück im Unglück: Das Rennen wurde gleich im Anschluss abgebrochen, sodass Michelisz dennoch als Fünfter gewertet wurde. „Ein Riesen-Dankeschön an das Team – die Jungs haben nicht geschlafen. In der Nacht hatte ich echte Zweifel, dass ich in der Startaufstellung stehen würde. Aber am Ende hat es geklappt“, so Michelisz. „Im Rennen habe ich versucht, Druck zu machen und gehofft, auf der nassen Strecke stärker zu sein. Aber mit dem Unfall im Eröffnungsrennen im Hinterkopf war ich vielleicht nicht selbstbewusst genug, das umzusetzen.“

 

Bild: WTCC

Immerhin konnten beim Hauptrennen am Sonntag alle Betroffenen des Samstags-Unfalls wieder ins Rennen gehen – und aufs Podium fahren. „Auch bei uns sah es gegen Mitternacht nicht nach einem Start im Hauptrennen aus“, lächelte Rob Huff nach seinem Macau-Sieg. „Die Jungs von All-Inkl.com haben aber einen tollen Job und den Civic wieder flott gemacht.“ Und dabei waren sie so erfolgreich, dass dem Briten ein überlegener Sieg gelang: Der neunte seiner Karriere in Macao, womit Huff auch einen Rekord aufstellte. Bei schwierigen Bedingungen behielt er einen kühlen Kopf, holte auf dem 6,12-km-Kurs seinen ersten WM-Sieg seit April 2016. Damit war er außerdem der zehnte verschiedene Rennsieger in der WTCC-Saison 2017.

 

Bild: WTCC

Das Rennen wurde nach nächtlichen Regenfällen am Sonntagmorgen hinter dem Safety-Car gestartet. Nach der Freigabe in Runde drei ging der als Pole-Sitter gestartete Huff vorsichtig zu Werke, und Michelisz konnte zunächst aufschließen. Doch einmal in Fahrt gekommen, zeigte der Brite sein Potenzial und fuhr dem Meisterschaftszweiten davon. Am Ende gewann er mit beeindruckenden 8,142 Sekunden Vorsprung. Es war sein 29. WTCC-Sieg, mit dem er mit dem dreimaligen Weltmeister José María López gleichzog. Es war zudem der erste Sieg des deutschen Teams ALL-INKL.COM Münnich Motorsport seit Mai 2014.

 

Bild: WTCC

Hinter dem siegreichen Huff und Norbert Michelisz wurde mit Tom Chilton auch der dritte Podiumsplatz im Hauptrennen von einem der Betroffenen des Crashs im Eröffnungsrennen eingenommen. Den Eröffnungslauf am Samstag gewann der Marokkaner Mehdi Bennani (Citroën C-Elysee) vor Tom Coronel (NED / Chevrolet Cruze) und Ryo Michigami (JPN / Honda Civic).

 

Bild: WTCC

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