Das Duell lautet Rene Rast (Audi) gegen Marco Wittmann (BMW)

Die mit 100 Tagen kompakteste DTM-Saison aller Zeiten beginnt ihre Saison vom 01. bis 02. August auf einer ganz besonderen Rennstrecke. Zum ersten Mal startet der Audi RS 5 DTM im belgischen Spa-Francorchamps. Streckenabschnitte mit klingenden Namen wie La Source, Eau Rouge, Blanchimont oder Pumont lassen die Herzen von Motorsport-Fans und Rennfahrern höherschlagen. „Spa ist gleich zu Saisonbeginn DAS Highlight im diesjährigen DTM-Kalender“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Es ist eine der klassischen Fahrerstrecken, die alle lieben. Ich gehe davon aus, dass wir auf den Geraden tolle Windschattenschlachten und zwei sehr spannende Rennen erleben werden. Zudem muss man wettertechnisch in den Ardennen immer mit allem rechnen.“

Mit dem DTM-Start geht auch das Duell der beiden Premium-Hersteller Audi und BMW in die nächste Runde. Dabei haben die Münchner noch eine Rechnung offen: 2019, der ersten Saison nach Class-1-Reglement und mit hocheffizienten Zweiliter-Turbomotoren, haben die Ingolstädter klar den Ton angegeben. Audi feierte einen Dreifach-Triumph mit Titelgewinnen in der Fahrer-, Team- und Herstellerwertung. Jetzt setzt BMW zum Überholen an – mit dem Top-Piloten Marco Wittmann in einem BMW M4 DTM. Der 30-jährige Fürther konnte bereits zwei DTM Titel einfahren, jetzt hat er den dritten DTM Gesamtsieg im Visier. Ex-Fomel-1-Pilot Timo Glock, Philipp Eng (AUT), Sheldon van der Linde (RSA) sowie die beiden Neuzugänge Jonathan Aberdein (RSA) und Lucas Auer (AUT) komplettieren den hochkarätigen Werkskader von BMW.

Die Zahl derer, die das Feld den beiden arriviertesten der Stars nicht einfach so überlassen wollen, ist groß. Der Schweizer Nico Müller, Audi-Mann seit 2014, gehörte bereits 2019 zu den ärgsten Verfolgern, aber auch seine Markenkollegen Mike Rockenfeller, Robin Frijns, Loïc Duval und Jamie Green kennen Hersteller und Einsatzteam aus dem Effeff und wie man zu Erfolgen kommt. Audi setzt damit auf den gleichen Sixpack an Top-Fahrern wie im Jahr zuvor. BMW hat seinen Werkskader dagegen umgebaut: Neu im Team ist Jonathan Aberdein, der mit Markenkollege Sheldon van der Linde das „National Team of South Africa“ der DTM formt. Der Österreicher Lucas Auer kehr in die DTM zurück, ist zweiter Österreicher neben dem 2019 stark auftrumpfendem Philipp Eng. Timo Glock bildet die zweite deutsche Speerspitze neben Wittmann.

Auch bei den Teams gibt es DTM-Rückkehrer: ART Grand Prix, die sich mit dem schillerndsten DTM-Neuzugang der vergangenen Jahre und einem BMW M4 DTM zurückmelden – mit Robert Kubica, Grand-Prix-Sieger der Formel 1, der auch in der Rallye-WM beeindruckte. Gleich drei Audi RS 5 DTM setzt WRT ein – für Umsteiger Ferdinand Habsburg sowie die Neuzugänge Harrison Newey und Fabio Scherer.

Gerhard Berger (1. Vorsitzender ITR e. V.): „Endlich kann die DTM trotz der Corona-Pandemie in die Saison starten, wofür in den vergangenen Wochen alle Teams hart gearbeitet haben. Wir danken allen für diesen außergewöhnlichen Einsatz. Die aktuelle Rennserie verspricht spannende Höhepunkte, denn ich erwarte ein packendes Duell zwischen Audi und BMW auf Augenhöhe. Die neun geplanten Läufe und 18 Rennen in gut drei Monaten bedeuten für uns alle eine echte Kraftanstrengung, vor allem für die Teams. Enttäuschend für uns ist allerdings, dass die Fans die Rennen noch nicht live an der Strecke miterleben können. Wir setzen deshalb alles daran, dass wir die Tribünen wieder öffnen können, sobald dies die Corona-Situation sicher zulässt. Unseren Fans wollen wir mit der neuen Online-Plattform DTM Grid nun die Action und Spannung der DTM mit einer hochkarätigen Berichterstattung direkt ins Wohnzimmer liefern und für ein packendes Hautnah-Feeling zuhause sorgen.“

Jamie Green (Audi Sport Team Rosberg): „Natürlich erinnere ich mich noch an das Rennen in Spa in der Saison 2005. Seitdem haben sich die Dinge allerdings dramatisch verändert. Die DTM Tourenwagen haben sich enorm verändert, wir haben heute deutlich mehr Leistung, mehr Grip, die Autos sind breiter und sicherer. Aber damals wie heute waren die DTM Autos die schnellsten Tourenwagen der Welt. Spa ist anders als die meisten Rennstrecken der DTM. Der Kurs ist mit sieben Kilometern außergewöhnlich lang und hat viele schnelle Kurven – und die Eau Rouge ist eine ganz besondere. In Spa eine perfekte Runde hinzubekommen, ist für jeden Fahrer eine echte Herausforderung.“

Philipp Eng (BMW Team RBM:) „Der Saisonstart der DTM in Spa-Francorchamps ist ein besonderes Highlight. Mit den aktuellen DTM-Autos und den 2-Liter-Turbo-Motoren wird es eine spannende Herausforderung. Keiner der aktuellen Fahrer durfte zuvor testen – umso intensiver habe ich mich mit Augusto Farfus ausgetauscht, der den kurzen Test für BMW bestritten hat. Durch das verkürzte 2-Tages-Format, ähnlich zu Brands Hatch im vergangenen Jahr, wird das Wochenende alles andere als einfach, denn vor dem Qualifying steht uns nur eine 45-minütige freie Trainingssitzung zur Verfügung.“

Harrison Newey (WRT Team Audi Sport): „Nach so einer langen Pause wieder an der Rennstrecke zu sein und Rennen zu bestreiten fühlt sich geradezu ungewohnt an. Deswegen kann ich den Start in Spa kaum erwarten. Teil der DTM zu sein, bedeutet mir wirklich viel. Es ist eine so bekannte und legendäre Rennserie in der die besten Fahrer der Welt gegen einander antreten. Das Feld hat eine unglaublich hohe Qualität – für mich ist das eine große Herausforderung, der ich mich gerne stelle.“


Insgesamt 16 Piloten begaben sich am Samstagmorgen von 9.00 Uhr bi 9.45 Uhr zu ihrem freien Training auf die Strecke. Zunächst gab es immer wieder Positionswechsel. Im nach hinein konnte sich dann der Schweizer Nico Müller (Audi Sport Team Abt Sportsline) nach 15 Runden mit einer Zeit von 2:23,272 Minuten gegenüber allen anderen durchsetzen. Hinter ihm lagen der Niederländer Robin Frijns (sein Teamkollege) und der Deutsche Marco Wittmann (BMW Team RMG). Der amtierende Meister Rene Rast (Audi Sport Team Rosberg) musste sich mit Rang sechs zufrieden geben. Der Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica (ART Grand Prix) belegte Platz vier.


Ernst wurde es für die Fahrer am Samstagvormittag von 10.55 Uhr bis 11.15 Uhr, denn da stand das Zeittraining auf dem Programm, in dem die Startaufstellung für das samstägige Rennen ausgefahren wird. Bei leichtem Regen war die Strecke teilweise immer noch feucht und stellenweise sogar noch nass. Zunächst wechselten die Positionen wie immer. Drei Piloten bekamen im nach hinein ihre Zeit gestrichen, weil sie das Tracklimit überschritten hatten. Davon betroffen waren Loic Duval, Fabio Scherer und Jamie Green.

Am Schluss hatte sich dann die erste Pole-Position in diesem Jahr Robin Frinjs (Audi Sport Team Abt Sportsline) nach sieben gefahrenen Runden mit einer Zeit von 2:05,625 Minuten geholt. Hinter ihm wird sei Teamkollege Nico Müller und Rene Rast (Audi Sport Team Rosberg) starten. Marco Wittmann (BMW Team RMG) musste sich mit Startposition acht zufrieden geben. Ferdinand Habsburg (WRT Team Audi Sport) hatte Probleme an der Bremsanlage und konnte sein Fahrzeug im nach hinein nicht mehr unter Kontrolle halten und war heftigst in die Leitplanken eingeschlagen. Das Fahrzeug konnte bis zum Start nicht mehr repariert werden.


Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturn von 30 Grad nahmen die Piloten am Samstagmittag ihren ersten Lauf in dieser Saison unter die Räder. Nach der Einführungsrunde funktionierte der Start ohne Probleme und der Pole-Setter konnte seine Position behaupten und führte die Meute in die erste Kurve. Rene Rast und Nico Müller fuhren Rad an Rad zur Eau Rouge. Dort hatte Nico Müller dann die Nase vorne und verteidigte seinen zweiten Platz. Rene Rast musst sich hingegen den Attacken von Mike Rockenfeller zur Wehr setzen. Im gesamten Feld wurde hart um jede Position gekämpft.

Die ersten drei konnten sich ein wenig vom übrigen Feld absetzen. Robin Frijns führte mit einem knappen Vorsprung von 0,7 Sekunden. Am Ende des Feldes war ein harter Vierkampf entstanden zwischen Jonathan Aberdein, Fabio Scherer, Robert Kubica und Harrison Newey. Unterdessen war Sheldon van der Linde in langsamer Fahrt unterwegs. Zwischenzeitlich hatte Mike Rockenfeller sich von seinem Verfolger Timo Glock befreien können. Jamie Green hatte zu dieser Zeit seinen Kontrahenten niedergerungen. Sheldon van der Linde war in die Box gefahren, konnte aber wenig später wieder auf die Reise geschickt werden. Bei noch 47 Minuten führten gleich vier Audis das Feld an.

Timo Glock auf Platz fünf fahrend hatte sich den Attacken von Marco Wittmann und Loic Duval zu erwehren. In der sechsten Runde verlor Timo Glock gleich zwei Plätze. An der Spitze hatte es einen Wechsel gegeben und zwar führte jetzt Nico Müller das Feld an. Jamie Green versuchte unterdessen sich Timo Glock zu recht zulegen. Unterdessen war der Südafrikaner erneut in die Box gekommen. Man schickte ihn nach einigen Minuten erneut auf die Strecke. Ein harter Kampf war auch um Rang fünf entstanden zwischen Marco Wittmann und Loic Duval.

Von alledem bekam Nico Müller an der Spitze nichts mit, denn er hatte sich mit 1,144 Sekunden auf und davon gemacht. Der amtierende Meister kam zwischenzeitlich näher an Robin Frijns heran. Marco Wittmann hatte nach neun Runden zwei Plätze eingebüßt. Loic Duval und Jamie Green hatten ihn niedergerungen. Der Franzose konnte sich danach auch sofort absetzen. Zu dieser Zeit hatte Rene Rast nichts zu lachen, denn Mike Rockenfeller saß ihm im Nacken und versuchte auf Start und Ziel an ihm vorbeizugehen. Zusammen ging es zunächst durch die erste Kurve. Danach musste Rene Rast Mike Rockenfeller ziehen lassen.

Rene Rast war nach elf Runden der erste Pilot der zum Reifenwechsel herein kam. Robert Kubica war auf Platz elf unterwegs. Als nächster kam Jonathan Aberdein herein. Da Robin Frijns auf Platz zwei von Mike Rockenfeller beschäftigt wurde, konnte der führende Nico Müller sich immer weiter absetzen. Der Niederländer wurde nach zwölf Runden in die Box zitiert. Marco Wittmann war unterdessen auch schon zum Pflichtboxenstopp bei seiner Crew gewesen. Bei noch 29 Minuten zu fahrender Zeit mussten noch zehn Fahrer ihren Pflichtboxenstopp absolvieren. Nico Müller nahm nach zwölf Runden seinen Stopp vor.

Damit führte Mike Rockenfeller jetzt das Feld an vor Jamie Green und Lucas Auer. Neue Reifen hatte sich Mike Rockenfeller nach dreizehn Runden geholt. Jamie Green, Philipp Eng, Fabio Scherer und Harrison Newey waren die letzten vier Piloten die noch ihre Reifen wechselten mussten. Mike Rockenfeller musste sich nach seinem Stopp durch das Feld quälen um nach vorne zu kommen. Nach seinem Reifenwechsel kam Jamie Green auf Rang neun wieder auf die Strecke zurück. Nico Müller hatte sich nach 15 Runden wieder an die Spitze gesetzt.

Eine Runde später vollzog Philipp Eng seinen Boxenstopp und hatte damit seinen zweiten Platz verloren. Dieser nahm jetzt wieder Rene Rast ein, gefolgt von Robin Frijns. Jamie Green hatte sich dieser Zeit Timo Glock zu Recht gelegt und war an ihm vorbeigezogen und hatte sich damit auf Platz sieben gefahren. An der Spitze hatte sich Nico Müller mit über acht Sekunden Vorsprung auf und davon gemacht. Lucas Auer auf Platz neun versuchte Runde um Runde immer näher an Timo Glock heranzukommen. Robert Kubica lag nach seinen Reifenwechsel auf Platz vierzehn und sammelte Erfahrung in seinem ersten DTM-Rennen.

In der letzten viertel Stunde kamen Robin Frijns und Mike Rockenfeller immer näher an Rene Rast auf Platz zwei fahrend heran. Mit einem Vorsprung von 18 Sekunden war Nico Müller dem Feld auf und davon geeilt. Rene Rast musste zum zweiten Mal in die Box kommen und holte sich erneut neue Reifen. Kurz zuvor war Robin Frijns bei einem harten Kampf mit Mike Rockenfeller kurz in den Dreck gekommen. Rene Rast musste wegen auflösender Reifen in die Box kommen. Danach konnte er sich auf Platz zehn wieder einreihen. Mike Rockenfeller hatte sich auf Platz zwei etabliert.

Robin Frijns konnte seine Pace nicht halten, denn er wurde von Jamie Green niedergerungen und lag damit nur noch auf Platz fünf. Marco Wittmann hatte sich zwischenzeitlich gegen Timo Glock nicht mehr durchsetzen können und musste diesen ziehen lassen. In den letzten fünf Minuten hatte Philipp Eng auch nichts zu lachen, denn der Druck von Lucas Auer wurde immer stärker. Jamie Green kam in den letzten drei Minuten immer näher an Loic Duval heran. Auch Mike Rockenfeller hatte Probleme bekommen und musste seinen zweiten Platz abgeben, denn Loic Duval und Jamie Green zogen an ihm vorbei. Beide konnten sich auch direkt absetzen. Als die Uhr abgelaufen war konnte sich Loic Duval zunächst gegenüber Jamie Green erwehren, doch in der letzten Runde musste der Franzose sich dem Briten geschlagen geben.

Rene Rast hatte sich in den letzten Minuten Runde um Runde nach vorne gearbeitet und konnte in der letzen Runde Philipp Eng niederringen und sich auf Platz fünf fahren. Nico Müller holte sich nach 26 Runden den Sieg mit einem Vorsprung von 19,5 Sekunden vor Jamie Green und Loic Duval. Mike Rockenfeller und Rene Rast beendeten das Rennen auf den Rängen vier und fünf. Marco Wittmann wurde als Elfter abgewunken.

In der Meisterschaft führt Nico Müller mit 27 Punkten vor Jamie Green mit 18 und Loic Duval mit 15 Punkten. Auf Platz eins in der Teamwertung liegt Audi Sport Team Abt Sportsline mit 32 Zähler, gefolgt von Audi Sport Team Rosberg mit 29 und Audi Sport Team Phoenix mit 27 Zähler. Audi hat in der Herstellerwertung mit 76 Punkten die Nase vorne. Dahinter liegt BMW mit 19 Punkten.

Nico Müller (Audi Sport Team Abt Sportsline): „Gleich zu Beginn des Rennens gab es eine packende Situation mit René Rast in ‚Eau Rouge‘ – etwas, das ich nicht wirklich geplant hatte, aber glücklicherweise ließ er mir genug Raum. Es ist mir gelungen, die Reifen für den ersten Stint am Leben zu erhalten. Der zweite Stint war sehr schwierig für mich, ich war so ziemlich auf mich allein gestellt. Hut ab vor den Jungs, das Auto war fantastisch, die Vorbereitung einfach mega! Es ist immer emotional, ein Rennen zu gewinnen, besonders am ersten August, dem Nationalfeiertag in der Schweiz.“

Jamie Green (Audi Sport Team Rosberg): „Mein Start war nicht wirklich gut, ich hätte den Motor beinahe abgewürgt. Danach ging es darum, Plätze gutzumachen. Das war eines der angenehmeren Rennen in meiner DTM-Karriere. Mein Auto zu fahren war ein Vergnügen, es hat großen Spaß gemacht. Normalerweise hilft es, schon früh in der Saison einige Punkte zu holen. Ich habe seit Oktober nicht mehr in einem Rennwagen gesessen. Daher ist es eine Erleichterung, wieder dort zu sein, wo ich denke, dass ich sein sollte.“

Loic Duval (Audi Sport Team Phoenix): „Das Rennen war ziemlich gut. Ich hatte am Start Schwierigkeiten mit der Kupplung und musste mich dann wieder nach vorn kämpfen. Als andere anfingen, sich zu duellieren, konnte ich überholen und Plätze gutmachen. Nach dem Stopp versuchte ich, meine Reifen zu managen und darauf zu warten, dass andere sich in Zweikämpfen verlieren, was einige taten, wie Mike Rockenfeller, René Rast und Robin Frijns. In der Schlussphase hatte ich mit mir selbst zu kämpfen, was es Jamie ermöglichte, mich zu überholen. Platz drei ist ein gutes Ergebnis, auch für das Team!“


Das zweite Qualifying an diesem Wochenende mussten die Piloten am Sonntagmorgen um 10.45 Uhr hinter sich bringen. Gegenüber dem ersten Zeittraining wurden die Zeiten schneller. In den zwanzig Minuten wurde hart um die Pole-Position gekämpft. Am Ende war dann niemand schneller als der amtierende Meister Rene Rast. Er holte sich die Pole mit einer Zeit von 2:04,199 Minuten vor Robin Frijns und Nico Müller. Jamie Green und Loic Duval die in der Meiserschaft auf Rang zwei und drei liegen mussten sich mit den Startpositionen acht und dreizehn zufrieden geben. Auf den ersten drei Plätzen befanden sich gleich drei Audi-Piloten.


Bei nur noch 18 Grad Außentemperatur und wolkenverhangenem Himmel nahmen die Fahrer am Sonntagmittag ihren zweiten Lauf in dieser Saison in Angriff. Auch dieser Start funktionierte ohne weiteres nach der Einführungsrunde. Der Pole-Setter Rene Rast konnte seine Position behaupten und zog als Erster in die erste Kurve. Er setzte sich auch direkt vom übrigen Feld ab. Im gesamten Feld wurde hart um jede Position gekämpft. Nico Müller und Robin Frijns versuchten die Pace von Rene Rast mitzugehen. Zwischenzeitlich kam die Sonne zum Vorschein. Zwischen Robert Kubica und Harrison Newey kam es zu einem leichten Kontakt.

Im nach hinein lieferten sich Harrison Newey und Robert Kubica einen harten Kampf. Zuvor hatte der Südafrikaner Jonathan Aberdein einen Schlag aufs Heck bekommen und drehte sich von der Strecke. Danach musste er dem Feld hinterher eilen. Philipp Eng lag auf Platz sechs und hatte alle Hände voll zu tun sich Jamie Green und Lucas Auer vom Hals zu halten. Im Verlauf der vierten Runde konnte Jamie Green Philipp Eng niederringen. Harrison Newey erhielt eine Durchfahrtsstrafe wegen einer Kollision mit Jonathan Aberdein.

An der Spitze hatten sich die ersten drei mit über drei Sekunden vom Feld auf und davon gemacht. Mike Rockenfeller auf Platz vier hatte nach vorne und hinten genug Luft. Einen Wechsel hatte es an der Spitze gegeben und zwar hatte Nico Müller Rene Rast überholt. Sheldon van der Linde konnte seinen fünften Rang nicht behaupten, denn er musste den Briten Jamie Green ziehen lassen. Dieser konnte sich danach auch direkt von seinen Verfolgern absetzen. Robin Frijns auf Platz drei fahrend konnte den Speed an der Spitze nicht ganz mitgehen und fiel etwas zurück.

Ferdinand Habsburg war von ganz hinten gestartet und hatte sich Runde um Runde nach vorne gearbeitet und lag nach sechs gefahrenen Runden bereits auf Platz neun. Der Druck von Timo Glock auf Philipp Eng wurde Runde um Runde stärker. Hier ging es um Platz zehn. Nach acht Runden nahm Ferdinand von Habsburg als Erster seinen Reifenwechsel vor und lag danach nur noch auf Platz 16. Nico Müller hatten nur einen knappen Vorsprung von 0,7 Sekunden. Lucas Auer auf Platz sieben musste sich harten Attacken gegenüber Loic Duval erwehren.

Vor der Eau Rouge konnte der Franzose dann an den Österreicher vorbeigehen. Hinter diesen beiden war ein Dreikampf zwischen Philipp Eng, Timo Glock und Fabio Scherer entstanden. Ausgangs der Boxengasse wäre Robert Kubica plötzlich eingeschlagen. Er konnte aber das Fahrzeug noch rechtzeitig abfangen. In der Zwischenzeit hatte Fabio Scherer sich Timo Glock zu Recht gelegt und zog vorbei. Es dauerte auch nicht lange und auch Jonathan Aberdein zog an Timo Glock vorbei. Dieser lag nur noch auf Platz zwölf.

Mike Rockenfeller und Loic Duval kamen nach dreizehn Runden zum Pflichtboxenstopp herein. An der Spitze hatte Rene Rast wohl Probleme bekommen, denn Robin Frijns war an ihm dran und machte Druck. Für Harrison Newey war zu dieser Zeit das Rennen wegen technischer Probleme in der Box früher beendet als geplant. Rene Rast kam bei noch 26 Minuten zu fahrender Zeit in die Box und holte sich frische Reifen. Sieben Piloten hatten ihren Stopp noch nicht vollzogen. Nico Müller führte weiterhin das Feld an, gefolgt von Robin Frijns und Jamie Green.

In der vierzehnten Runde vollzog der Führende seinen Boxenstopp. Er kam vor Rene Rast wieder auf die Strecke. Zwischen diesen beiden lag jetzt Marco Wittmann. Dieser musste aber noch zum Reifenwechsel herein kommen. Auf der Start und Zielgeraden konnte Rene Rast Marco Wittmann niederringen und war jetzt wieder im Anflug auf Nico Müller. Robin Frijns und Marco Wittmann waren die einzigen Fahrer die bei noch zwanzig Minuten zu fahrender Zeit ihren Stopp noch nicht hinter sich gebracht hatten.

Robin Frijns hatte man in der 16, Runde dann in die Box zitiert. Er konnte sich auf Platz vier wieder einreihen. Marco Wittmann auf Platz drei liegend musste noch seine Reifen wechseln. Nico Müller an der Spitze hatte einen Vorsprung von 2,649 Sekunden herausgefahren. Um Platz elf war ein harter Kampf zwischen Jonathan Aberdein und Philipp Eng entstanden. Nachdem Marco Wittmann seinen Boxenstopp vollzogen hatte, reihte er sich auf Platz zwölf liegend wieder ein. Nico Müller und Rene Rast hatten sich unterdessen in den letzten zehn Minuten mit über zwölf Sekunden vom Feld abgesetzt.

Bei noch zehn Minuten zu fahrender Zeit ging Rene Rast volles Risiko und rang Nico Müller nieder und hatte damit die Führung übernommen. Er versuchte sich auch direkt von seinem Verfolger abzusetzen. Mike Rockenfeller auf Platz fünf fahrend hatte eine Zeit lang keinen Gegner vor sich oder hinter sich. Doch in der Schlussphase kam Sheldon van der Linde immer näher an den Deutschen heran. Fabio Scherer hatte in den letzten drei Minuten nichts zu lachen, denn er kämpfte hart um seinen zehnten Platz und damit um den letzten zu vergebenden Punkt. Philipp Eng und Marco Wittmann machten ihm das Leben schwer.

Nico Müller wartete bis zur letzten Runde um dann den entscheidenden Angriff auf Rene Rast zu wagen. Der Abstand betrug nur noch 0,544 Sekunden. In der letzen Runde musste Rene Rast alles geben um die sieben Kilometer als Führender zu beenden. Der amtierende Meister musste volles Risiko fahren um den Sieg für sich zu verbuchen. Rene Rast holte sich nach 26 Runden seinen ersten Saisonsieg. Nico Müller und Robin Frijns wurden auf den Rängen zwei und drei abgewunken.

In der Meisterschaft liegt Nico Müller weiterhin mit 46 Punkten auf Platz eins, gefolgt von Rene Rast mit 39 und Jamie Green mit 30 Punkten. Audi Sport Team Rosberg führt die Teamwertung mit 69 Zähler an. Platz zwei und drei nehmen Audi Sport Team Abt Sportsline mit 68 und Audi Sport Team Phoenix mit 43 Zähler ein. In der Herstellerwertung hat Audi mit 152 Punkten die Nase vorne vor BMW mit 34 Punkten.

Rene Rast (Audi Sport Team Rosberg): „Es war ein sehr anspruchsvolles Rennen. Ich hatte einen sehr guten Start, das Auto war viel besser als gestern. Nico war in seinem ersten Stint sehr stark, und Robin auch. Im zweiten Stint konnte ich das gleiche Tempo wie Nico gehen und ihn überholen. Ich wusste, er würde es in der letzten Runde probieren, und habe mich entsprechend vorbereitet. Es war kein perfektes Wochenende, aber wir haben gesehen, was gestern nicht optimal lief. Das haben wir geändert und es hat funktioniert.“

Nico Müller (Audi Sport Team Abt Sportsline): „Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich auch das Rennen heute hätte gewinnen können. René hat das in der letzten Runde sehr klug gemacht. Ich dachte, dass sein Abwehrmanöver früher kommen würde, so waren meine beiden Überholwerkzeuge zu früh vergeben. René hat heute seine ganze Erfahrung eingebracht. Er hat diesen Sieg verdient, aber ich hätte ihn auch verdient. Unser Tempo war sehr gut, die Jungs haben mir ein sehr gutes Auto gegeben. Robin war auch das ganze Wochenende über extrem stark, ich bin sicher, dass wir im Laufe der Saison viele Fahrer im Kampf um die Meisterschaft sehen werden. Wir hoffen nur, dass wir unseren Schwung beibehalten können.“

Robin Frijns (Audi Sport Team Abt Sportsline): „Gestern war ich mit meiner allerersten Pole-Position wirklich zufrieden, und das war ich auch im heutigen Qualifying mit meiner Runde. Mein Start war nicht sehr gut, ich war Dritter. Ich habe versucht, meine Reifen zu schonen und lange draußen zu bleiben, weil ich mich im Auto sehr wohl fühlte. Nach dem Reifenwechsel schloss ich auf Nico und René auf. Ich hätte wahrscheinlich noch ein paar Runden gebraucht, um sie einzuholen.“


DTM

Ergebnis Lauf 1 – Spa-Francorchamps

1. Rennen DTM – 1. – 2. August 2020 –Spa / B

Gestartet: 15 Fahrzeuge - Gewertet: 15 - Streckenlänge: 7,004 km - Renndistanz: 182,104 km - Dauer: 26 Runden

Platz Start-Nr. Fahrer Team Fahrzeug Zeit / Rückstand
1 51 Müller, Nico Audi Sport Team Abt Sportsline Audi RS 5 DTM 1:04,043
2 53 Green, Jamie Audi Sport Team Rosberg Audi RS 5 DTM + 19,502
3 28 Duval, Loic Audi Sport Team Phoenix Audi RS 5 DTM + 22,839
4 99 Rockenfeller, Mike Audi Sport Team Phoenix Audi RS 5 DTM + 29,234
5 33 Rast, René Audi Sport Team Rosberg Audi RS 5 DTM + 32,023
6 25 Eng, Philipp BMW Team RBM BMW M 4 DTM + 36,424
7 22 Auer, Lukas BMW Team RMG BMW M 4 DTM + 38,205
8 16 Glock, Timo BMW Team RMR BMW M 4 DTM + 42,692
9 4 Frijns, Robin Audi Sport Team Abt Sportsline Audi RS 5 DTM + 51,888
10 27 Aberdein, Jonathan BMW Team RBM BMW M 4 DTM + 54,149
11 11 Wittmann, Marco BMW Team RMG BMW M 4 DTM + 54,584
12 13 Scherer, Fabio WRT Team Audi Sport Audi RS 5 DTM + 57,743
13 10 Newey, Harrison WRT Team Audi Sport Audi RS 5 DTM + 1:11,793
14 8 Kubica, Robert Orlen Team ART BMW M 4 DTM + 1:18,844
15 31 Van der Linde, Sheldon BMW Team RBM BMW M 4 DTM - 3 laps
Schnellste Runde: Start-Nr. 51, Müller, Nico in 2:09,756 Min. = 194,322 km/h in Runde 14

DTM

Ergebnis Lauf 2 – Spa-Francorchamps

1. Rennen DTM – 1. – 2. August 2020 –Spa / B

Gestartet: 16 Fahrzeuge - Gewertet: 15 - Streckenlänge: 7,004 km - Renndistanz: 182,104 km - Dauer: 26 Runden

Platz Start-Nr. Fahrer Team Fahrzeug Zeit / Rückstand
1 51 Müller, Nico Audi Sport Team Abt Sportsline Audi RS 5 DTM 57:17,737
2 4 Frijns, Robin Audi Sport Team Abt Sportsline Audi RS 5 DTM + 4,910
3 33 Rast, René Audi Sport Team Rosberg Audi RS 5 DTM + 9,517
4 53 Green, Jamie Audi Sport Team Rosberg Audi RS 5 DTM + 11,080
5 99 Rockenfeller, Mike Audi Sport Team Phoenix Audi RS 5 DTM + 23,435
6 31 Van der Linde, Sheldon BMW Team RBM BMW M 4 DTM + 24,118
7 28 Duval, Loic Audi Sport Team Phoenix Audi RS 5 DTM + 27,128
8 22 Auer, Lukas BMW Team RMG BMW M 4 DTM + 43,098
9 27 Aberdein, Jonathan BMW Team RBM BMW M 4 DTM + 43,773
10 11 Wittmann, Marco BMW Team RMG BMW M 4 DTM + 46,802
11 25 Eng, Philipp BMW Team RBM BMW M 4 DTM + 47,749
12 13 Scherer, Fabio WRT Team Audi Sport Audi RS 5 DTM + 50,314
13 16 Glock, Timo BMW Team RMR BMW M 4 DTM + 54,206
14 8 Kubica, Robert Orlen Team ART BMW M 4 DTM + 1:30,445
15 62 Von Habsburg, Ferdinand WRT Team Audi Sport Audi RS 5 DTM + 1:49,237
- 10 Newey, Harrison WRT Team Audi Sport Audi RS 5 DTM - 14 laps
Schnellste Runde: Start-Nr. 33, Rast, Rene in 2:08,715 Min. = 195,893 km/h in Runde 16

DTM 2020

Fahrerwertung nach 2 von 18 Rennen

Platz Start-Nr. Fahrer Fahrzeug Gesamt 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18
1 51 Müller, Nico Audi RS 5 DTM 53 25/2 25/1
2 53 Green, Jamie Audi RS 5 DTM 30 18 12
3 33 Rast, René Audi RS 5 DTM 29 10/1 15/3
4 4 Frijns, Robin Audi RS 5 DTM 25 2/3 18/2
5 99 Rockenfeller, Mike Audi RS 5 DTM 22 12 10
6 28 Duval, Loic Audi RS 5 DTM 21 15 6
7 22 Auer, Lukas BMW M 4 DTM 10 6 4
8 25 Eng, Philipp BMW M 4 DTM 8 8 0
9 31 Van der Linde, Sheldon BMW M 4 DTM 8 0 8
10 16 Glock, Timo BMW M 4 DTM 4 4 0
11 27 Aberdein, Jonathan BMW M 4 DTM 3 1 2
12 11 Wittmann, Marco BMW M 4 DTM 1 0 1
13 10 Newey, Harrison Audi RS 5 DTM 0 0 0
14 62

Von Habsburg, Ferdinand

Audi RS 5 DTM 0 0
15 13 Scherer, Fabio Audi RS 5 DTM 0 0 0
16 8 Kubica, Robert BMW M 4 DTM 0 0 0

Teamwertung nach 2 von 18 Rennen

Platz Team Fahrzeug Gesamt 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18
1 Audi Sport Team Abt Sportsline Audi RS 5 DTM 78 32 46
2 Audi Sport Team Rosberg Audi RS 5 DTM 59 29 30
3 Audi Sport Team Phoenix Audi RS 5 DTM 43 27 16
4 BMW Team RBM BMW M 4 DTM 16 8 8
5 BMW Team RMR BMW M 4 DTM 13 7 6
6 BMW Team RMG BMW M 4 DTM 5 4 1
7 WRT Team Audi Sport Audi RS 5 DTM 0 0 0

Herstellerwertung nach 2 von 18 Rennen

Platz Hersteller Fahrzeug Gesamt 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18
1 Audi Audi RS 5 DTM 152 76 76
2 BMW BMW M 4 DTM 34 19 15