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Unfall in der Boxengasse am Sonntag überschattete das Rennen in Ungarn - Rennen 2

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Auch das zweite Rennen am Hungaroring fand bei herrlichstem Sommerwetter statt. Lucas Auer konnte nach der Einführungsrunde seine Pole-Position behaupten und führte die Meute in die erste Kurve, wo es mit viel Disziplin hindurch ging. Wenig später drehte sich Timo Glock und büßte dadurch Plätze ein. Am Ende des Feldes konnte er sich dann wieder einreihen. Im gesamten Feld wurde hart gefightet. Nach der ersten Runde führte weiterhin der Pole-Setter vor Pascal Wehrlein und Paul di Resta. Nach dieser Runde kamen Mike Rockenfeller, Joel Eriksson und Timo Glock zum Pflichtstopp herein. Rene Rast hatte einen Platz eingebüßt, denn Daniel Juncadella war an ihm vorbei gezogen. Augusto Farfus kam bei der nächsten Umrundung in die Box zum Reifenwechsel.

Am Ende des Feldes musste sich jetzt Joel Eriksson mit Timo Glock auseinandersetzen. Es dauerte nicht lange und der Schwede musste seinen Verfolger ziehen lassen. Das Feld lag nach drei gefahrenen Runden noch dicht beieinander. Zwischenzeitlich war Robin Frijns an Nico Müller vorbeigezogen und hatte damit Platz acht eingenommen. Seine Führungsposition hatte Lucas Auer in der fünften Runde abgeben müssen, denn Pascal Wehrlein war an ihm vorbeigezogen. Zur gleichen Zeit zog leichter Regen auf. Augusto Farfus war der Erste, der erneut herein kam und auf Regenreifen wechselte. Der Regen wurde nun immer stärker. An der Spitze hatte sich der ehemalige Formel-1-Pilot mit 1,1 Sekunden abgesetzt.

Lucas Auer zog es vor nach sechs Runden hereinzukommen, gefolgt von Philipp Eng und Bruno Spengler. Dieser Stopp funktionierte nicht nach Plan, denn der Österreicher schoss auf die Mauer zu und hatte dabei noch zwei Marschalls und einen Mechaniker verletzt. Er konnte durch den starken Regen nicht mehr rechtzeitig bremsen. Auch Edoardo Mortara hatte nicht mehr rechtzeitig in der Boxengasse bremsen können und nahm ein Reklameschild mit. Seine Mechaniker konnten noch rechtzeitig zur Seite springen. Die Rennleitung schickte das Safety Car heraus. Um 13.45 Uhr wurde das Rennen mit der roten Flagge unterbrochen. Das Safety Car führte das restliche Feld auf die Start und Zielgerade, wo man sich aufstellte und wartete ab. Nach einigen Minuten hörte es auf zu regnen und die Sonne kam schon wieder heraus.

In der Boxengasse befanden sich zu der Zeit des Abbruchs Paul di Resta, Edoardo Mortara, Rene Rast, Loic Duval und Robin Frijns. Um 14.12 Uhr setzten sich diejenigen in Bewegung die in der Boxengasse standen. Um 14.18 Uhr erfolgte dann de Re-Start hinter dem Safety Car. Dieser konnte Pascal Wehrlein für sich verbuchen. Er hatte bereits einen Vorsprung von 2,1 Sekunden, gefolgt von Gary Paffett und Daniel Juncadella. Kurze Zeit später war Gary Paffett etwas auf Abwegen unterwegs. Rene Rast hatte plötzlich auch einen Dreher zu verzeichnen und landete danach am Ende des Feldes. Nach zwölf Runden griff Daniel Juncadella den Führenden an und konnte ihn auch niederringen.

Diese zwei hatten sich mit über zwei Sekunden vom übrigen Feld abgesetzt. Der Pole-Setter war auf Platz zwölf unterwegs. Phillip Eng auf Platz sechs hatte neun Fahrzeuge im Schlepptau. Die ersten fünf fuhren alle mit einem gewissen Respektabstand hintereinander her. Ein hartes Duell lieferten sich Phillip Eng und Timo Glock. In der 17. Runde Ende Start und Ziel konnte Timo Glock innen hineinstechen und hatte sich damit auf Rang sechs gefahren. Er setzte sich auch direkt mit einigen Wagenlängen ab. Die ersten vier Piloten Daniel Juncadella, Pascal Wehrlein, Nico Müller und Jamie Green hatten noch keinen Boxenstopp absolviert. Der Tabellenführer fuhr nach seinem verpatzten Boxenstopp am Ende des Feldes.

Bei noch acht Minuten zu fahrender Zeit kam der Führende Daniel Juncadella zum Pflichtboxenstopp herein. Zwischenzeitlich hatte Joel Eriksson mit Mike Rockenfeller kurzen Prozess gemacht. Danach fuhr er auf Rang sieben. Doch der Gegenkonter des Audi-Piloten ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem der Schwede einen kleinen Fehler gemacht hatte, konnte sich Mike Rockenfeller seine siebte Position wieder zurückholen. Die Führung hatte Nico Müller innen, gefolgt von Jamie Green und Marco Wittmann. Die beiden ersten mussten aber noch die Box aufsuchen. Sie führten mit 5,0 Sekunden das Feld an. Nach 22 Runden suchte der Brite die Box auf. Er kam hinter Pascal Wehrlein wieder auf die Strecke zurück.

Der letzte im Bunde war Nico Müller der bei noch zwei Minuten zu fahrender Zeit die Reifen wechselte. Es führte jetzt Marco Wittmann vor Timo Glock und Phillip Eng. Der Führende hatte einen Vorsprung von 5,6 Sekunden herausgefahren. Noch in der letzten Runde versuchte Mike Rockenfeller auf den letzten Platz auf dem Treppchen zukommen. Der BMW-Pilot musste absolute Kampflinie fahren. Marco Wittmann wurde nach 26 Runden als Sieger abgewunken vor Timo Glock und Phillip Eng. Mike Rockenfeller musste sich mit Platz vier zufrieden geben. Paul di Resta konnte mit seinem fünften Platz noch Punkte einfahren. Hingegen ging der Tabellenführer mit leeren Händen nach Hause.

In der Meisterschaftstabelle liegt nun Timo Glock mit 90 Punkten auf Platz eins, gefolgt von Gary Paffett mit 79 und Paul di Resta mit 67 Punkten. BMW Team RMR nimmt Rang eins in der Teamwertung mit 131 Zähler ein. Platz zwei und drei gehen an Mercedes-AMG Motorsport PETRONAS mit 123 und SILPBERPFEIL Energy Mercedes-AMG Motorsport mit 102 Zähler. Mercedes-Benz hat in der Konstruktionswertung mit 297 Punkten die Nase vorne. Dahinter liegen BMW mit 240 und Audi mit 105 Punkten.

Marco Wittmann (BMW Team RMG): „Mein Team hat mich in der richtigen Runde zum Reifenwechsel reingeholt, als es angefangen hat zu regnen und die Bedingungen schwierig wurden. Die Boxengasse war sehr rutschig, auch ich bin etwas zu weit gefahren. Ich habe später die Bilder und Videos von den Unfällen gesehen. Das trübt die Freude über den Sieg natürlich. Ich hoffe, dass es den Jungs den Umständen entsprechend gut geht und sie keine schwereren Verletzungen haben. Abgesehen davon hat mein Team mit dem Timing des Boxenstopps eine Meisterleistung vollbracht. Am Ende haben uns der Rennabbruch und der Re-Start in die Karten gespielt. Nach dem gestrigen Ergebnis und Startposition 14 heute noch 25 Punkte zu holen, das ist mega.“

Timo Glock (BMW Team RMR): „Auf der Strecke hatten wir eine gute Pace, und auch das Rennglück war am Ende auf unserer Seite. Es war von Beginn an alles sehr unübersichtlich. Das fing schon mit dem Dreher in Runde eins an. Er hat mich ans Ende des Feldes befördert. Deshalb habe ich auch so früh gestoppt. Dann ging es weiter mit dem Regen, mit dem wir eigentlich nicht mehr gerechnet hatten. Danach folgte das Unglück in der Boxengasse. Ich hoffe, dass der Marschall, der hier als freiwilliger Helfer und großer Motorsport-Fan vor Ort ist, schnell wieder fit ist. Das gilt auch für die anderen Beteiligten. So etwas ist besonders tragisch, und niemand möchte sehen, dass Unbeteiligte verletzt werden.“

Philipp Eng (BMW Team RMR): „Das Wichtigste ist, dass es allen Betroffenen den Umständen entsprechend gut geht. Ich wünsche allen Beteiligten eine schnelle Genesung. Das Rennen selbst war eine taktische Meisterleistung von uns, vor allem von den Ingenieuren. Wir haben genau in der richtigen Runde gestoppt und die richtigen Reifen aufgezogen. Danach hatte ich eine gute Pace, am Ende hat es für Platz drei gereicht.“

Bild: CS

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Provided by Swen Wauer