Sieg im DMV GTC für Uwe Alzen und Kenneth Heyer

Ein überaus spannendes und spektakuläres Rennwochenende bot der Preis der Stadt Stuttgart am Hockenheimring (12./13.04.19). In den Rennen 3 und 4 des DMV GTC siegten die Profis Uwe Alzen und Kenneth Heyer.

Bei für April eiskalten Temperaturen – morgens fielen sogar ein paar Schneeflocken! – gingen die Fahrzeuge am Samstagvormittag an den Start des dritten und vierten Laufs zur DMV GTC-Meisterschaft. Die beiden Rennen waren geprägt von Schwierigkeiten, die Reifen auf Temperatur zu bringen, von leichtem Nieselregen und leider auch von dadurch bedingten spektakulären Szenen und etlichen Ausfällen. 

„Es war ein sehr schwieriges Wochenende mit einigen Ausfällen, die dem Wetter geschuldet waren. Zufrieden kann ich deshalb nicht sein, auch, weil wir im Vorfeld viele Absagen hatten. Intern war jedoch eine super Stimmung, die Fans, die Teams und selbst die ausgefallenen Fahrer sind zufrieden mit der Organisation der Rennen“, erklärt Serienchef Ralph Monschauer. „Es geht bei ‚unserer Serie‘ über die Distanz, wir müssen einfach langfristig planen. Es gibt viele Teams, die bei uns an einer besseren Adresse sind, als woanders, da bin ich mir sicher“, ergänzt er.


Qualfiying 1

Rund neun Hundertstel Sekunden betrug der Abstand von Dennis Busch (TwinBusch Motorsport) im Audi R8 LMS GT3 auf Uwe Alzen im baugleichen Audi. Der junge Mann aus Bensheim sicherte sich damit für den ersten DMV GTC-Durchlauf am Samstag die Pole Position. „Die erste schnelle Runde von 1:38.815 Minuten hat bereits gesessen, danach hieß es Reifen schonen für das Rennen“, so Teammanager und Vater Harald Busch im Anschluss an das Training. Am Ende des zwanzigminütigen Qualifyings platzierte sich Kenneth Heyer (Mercedes-AMG GT3) mit 1:39.439 Minuten auf dem dritten Startplatz. Das Trio lag mit diesen Zeiten mit deutlichem Abstand vor dem Rest des Starterfeldes, in das sich an vierter Position Markus Alber einreihte. Der Schwabe, der beim ersten Rennwochenende vor zwei Wochen passen musste, weil der Motor seiner Corvette im markanten Zebra-Look noch nicht fertig war, komplettierte die zweite Startreihe des ersten Samstagsrennens dank einer Zeit von 1:41.223 Minuten.

Fünftschnellster war Timo Scheibner im Aston Martin Vantage GT3 von Schaller-Motorsport aus Hanau mit 1:41.515 Minuten. Auf dem sechsten Rang fand sich mit ganz knappem Abstand der schnellste der drei von HCB-Rutronik Racing eingesetzten Audi ein: Tommy Tulpe steuerte seinen Audi R8 LMS GT3 mit der Startnummer 2 in 1:41.707 Minuten um den Hockenheimring. Lars Pergande (BMW Z4 GT3), Oliver Engelhardt (Porsche 991 GT3 R), Evi Eizenhammer (HCB-Rutronik Audi R8 LMS GT3) und Christoph Dupré (Porsche 991 GT3 Cup) komplettierten die Top-Ten.


Rennen 1

Der 3. Saisonlauf des DMV GTC startete am Samstag um 11:55 Uhr bei Nieselregen und entwickelte sich von Beginn an zu einer immer heftigeren Rutschpartie, die am Ende Uwe Alzen für sich und den Audi R8 LMS GT3, den er mit und für Dietmar Haggenmüller einsetzt, gewinnen konnte. Kenneth Heyer im Sternenkrieger und Dennis Busch im Audi R8 LMS GT3 ergänzten Alzen auf dem Siegerpodium. „Es waren unheimlich schwierige Verhältnisse heute auf Slicks, stellenweise gab es Regen, aber es war ein gutes Rennen und hat Spaß gemacht“, sagte Uwe Alzen, Gesamtsieger und Sieger der Klasse 1, im Anschluss.

Markus Alber (Corvette Z.06R GT3) und Tommy Tulpe (HCB-Rutronik Racing - Audi R8 LMS GT3) belegten die Plätze drei und vier. Alber sicherte sich mit dem Rennzebra den Sieg in Klasse 2. Der erst 16-jährige Donar Munding, im Cup-Porsche von Dupré Motorsport unterwegs, wurde für gleichermaßen starke Nerven und starke Performance mit dem sechsten Gesamtrang und dem Siegerpokal in Klasse 3 belohnt. An siebter Stelle folgte Rennlady Evi Eizenhammer im zweiten Audi von HCB-Rutronik Racing. Die Positionen acht und neun gingen an Christoph Dupré sowie Christof Langer (Porsche 991 GT3 Cup) – Christofs Bruder Thomas gehörte zu den Pechvögeln des Rennens, er sah das schwarzweiß-karierte Tuch leider nicht.

Über den zehnten Gesamtplatz konnte sich Jean-Luc Weidt (Audi R8 LMS GT4) aus Memmingen im Allgäu freuen; auch für ihn gab es im Anschluss einen Pokal für den dritten Platz in der Klasse 5 der GT4-Fahrzeuge. Die nasse Fahrbahn und technische Schwierigkeiten bei einigen Teilnehmern sorgten in Kombination für eine außergewöhnlich hohe Ausfallquote: Acht Fahrzeuge konnten das Rennen nicht zu Ende fahren, fünf von ihnen wurden nicht mehr gewertet, darunter auch Timo Scheibner im Aston Martin mit der Startnummer 13 und Lars Pergande in einem der Publikumslieblinge, dem ‚Zetti‘ (BMW Z4 GT3).


Qualfiying 2

Kenneth Heyer setzte die Trainingsbestzeit direkt in seiner ersten schnellen Runde: 1:39.091 Minuten benötigte er im Race-Art-Mercedes an diesem nahezu winterlichen Frühlingsmorgen für die Umrundung des rund 4,5 Kilometer langen Grand-Prix-Kurses des Hockenheimrings.

Mit 0,074 Sekunden Rückstand auf Heyer ging Marc Busch (Audi R8 LMS GT3) um 15:25 Uhr ins vierte Sprintrennen zum DMV GTC 2019. Die zweite Startreihe teilten sich am Samstagnachmittag Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3) und Tommy Tulpe (HCB-Rutronik Audi R8 LMS GT3). 

Dahinter auf Platz fünf und sechs Markus Alber (Corvette Z.06R GT3) und Oliver Engelhardt (Porsche 991 GT3 R). Evi Eizenhammer, die momentan einzige Frau des Starterfelds, konnte ihren Audi von HCB-Rutronik Racing auf Rang 10 platzieren. Vor ihr lag als schnellster morgendlicher Fahrer der Klasse 3, Michael Joos im Porsche 991 GT3 Cup.

John Grant, in seiner Heimat Großbritannien bekannt als Rennfahrer und Chairman des British Racing Drivers’ Clubs, konnte den Aston Martin, der am Vortag noch als schwer fahrbar galt und im DUNLOP 60 frühzeitig abgestellt werden musste, für den zweiten DMV GTC-Lauf des Samstags qualifizieren.


Rennen 2

Einen souveränen Start-Ziel-Sieg fuhr Kenneth Heyer aus Viersen für sich, für Fahrzeugeigner Race-Art und das Einsatzteam équipe vitesse heraus – an einem Renntag, der an Dramatik kaum noch zu überbieten war. Zu Heyer gesellten sich bei der Gesamtsiegerehrung Marc Busch (Audi R8 LMS GT3) und Michael Joos (Porsche 991 GT3 Cup). Ab 15:25 Uhr sollte das Starterfeld des DMV GTC das zweite Rennen des Tages in Angriff nehmen, doch daraus wurde nichts: Durch die extrem schwierigen Streckenbedingungen kam es bereits in der Einführungsrunde zu einer Kollision, die zum Abbruch der Startphase führte. Um 15:42 Uhr konnte das Rennen aufgenommen werden. 13 Rennrunden durften im Anschluss noch bestritten werden, bevor die Uhr für den auf 30 Minuten angelegten Sprint abgelaufen war.

Michael Joos, ursprünglich von Platz 9 gestartet, profitierte vom Ausfall eines Wagens in der Startreihe vor ihm. „Als Gaststarter war das eine relativ kurz entschlossene Sache gestern, mit dem Setup lagen wir eigentlich total daneben, weil wir aus dem Sportscup kommen, dort Michelin fahren und das Auto auf die Dunlops gar nicht eingestellt war“, lachte der strahlende Drittplatzierte. Im ersten Rennen des DMV GTC musste Joos den Porsche nach einer ‚Feindberührung‘ abstellen, konnte den Schaden jedoch rechtzeitig vor der Startaufstellung von seiner Crew beheben lassen.

Der britische Gaststarter John Grant fuhr ein weiteres Mal noch in der ersten Rennrunde an die Box und stellte den Aston Martin Vantage GT3 mit der Startnummer 14 ab. Schon das ganze Wochenende über hatte das Team Probleme mit dem Unterboden und konnte das Auto nicht wirklich fahren: „Das Auto wurde in München zu tief eingestellt, dadurch setzte der Unterboden immer auf und wurde so kaputtgeschliffen, dass der Wagen auf der Geraden Grip verliert und anfängt, zu springen. So kann man nicht fahren“, konstatierte Timo Scheibner, der im vierten Wertungslauf nach einem Schaden am Vormittag nicht an den Start gehen konnte.

Die nächsten beiden DMV GTC-Wertungsläufe finden am 25. Mai 2019 auf dem Red Bull Ring (Österreich) statt.

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