DMV GTC: Uwe Alzen und Simon Reicher setzten sich im Badischen durch

Heiß und drückend zeigte sich die Metropolregion Rhein-Neckar, zu der auch die Stadt Hockenheim gehört, am vergangenen Wochenende (05./06.07.) bei den Porsche Club Days. Auf dem traditionsreichen Rundkurs vor den Toren der Stadt wurden der achte und neunte DMV GTC-Wertungslauf 2019 ausgetragen. Uwe Alzen und der nur 19 Jahre alte Österreicher Simon Reicher gingen mit ihren beiden Audi R8 LMS GT3 als Sieger der Veranstaltung hervor. 

Wie eine große Sommerparty gestaltete sich das von Ralph und Lena Monschauer organisierte Rennwochenende, an dem kaum eine Wolke den blauen Himmel trübte. Bunte Gummi-Pools zierten das Fahrerlager und versprachen erhitzten Kämpfern und deren Crews Abkühlung; am Freitagabend wehte der Duft von Grillfleisch zwischen geparkten Trucks hindurch und brachte die Teams, die gegeneinander um Plätze und Punkte ringen, an hinter den Boxen aufgebauten Tischen freundschaftlich bis in die Nacht hinein zusammen.


Qualifying und Rennen 1

Die schnellsten Männer des ersten entscheidenden Qualifyings des Wochenendes hießen Uwe Alzen, Simon Reicher und Dennis Busch. Ihre Audi R8 LMS GT3 bewegten sie allesamt in 1:39er-Rundenzeiten um den Hockenheimring.

Uwe Alzen setzte mit 1:39.195 Minuten die Pole für den neunten DMV GTC-Durchgang der Saison 2019. „Heute früh dachte ich mit Blick auf unsere Reifen ‚da geht diesmal gar nichts‘, wir fuhren nur 1:41er-Zeiten. Jetzt war es besser, auch wenn ich nicht zufrieden mit der Runde bin. Und das Rennen wird lang ...“, kommentierte Alzen.

Schnellstes Fahrzeug der Klasse 2 war die Chevi-Corvette von Markus Alber, dem Freund des Zebra-Looks. Er komplettierte mit seiner Zeit von 1:40.586 Minuten die zweite Startreihe. Ihm folgten mit knappem Abstand von 0,4 Sekunden Albers' direkter Konkurrent in der Klasse, Timo Scheibner im Aston Martin Vantage GT3. Dahinter lagen die zwei HCB-Rutronik-Boliden (Tommy Tulpe, Evi Eizenhammer) des Feldes sowie die beiden Dupré-Porsche 991 GT3 Cup von Christoph Dupré und seinem Coachee Jacob Erlbacher.

Gregor Drasal sorgte mit dem Lamborghini Super Trofeo von Dörr Motorsport für weitere Abwechslung im Starterfeld: Mit dem nachtschwarzen Pfeil komplettierte er die Top-Ten der Startaufstellung.

Außer Wertung fuhr Pierre Kaffer im Schaeffler Paravan Audi R8 LMS GT3 von Phoenix Racing, der am vergangenen Wochenende ausschließlich zur Demonstration der neuen Steer-by-wire-Technlogie von der Schweiz nach Hockenheim gereist war.

„Wenn man Uwe kennt, dann ist klar, dass er sich den ersten Platz wohl nicht mehr wird abnehmen lassen“, sagte Dietmar Haggenmüller, Eigentümer des von den beiden Männern pilotierten orange-weißen Audi R8 LMS GT3, vor dem Start. Er sollte mit der Prognose Recht behalten: Uwe Alzen fuhr den fünften Sieg in Folge beim jeweils ersten Rennen eines DMV GTC-Wochenendes ein.

„Pole, schnellste Runde, Sieg – mehr geht nicht“, konstatierte Alzen im Sieger-Interview. „Wir haben ein tolles Team und ein tolles Auto. Die letzten zehn Minuten hatte ich wegen der nachlassenden Reifen etwas mit Übersteuern zu tun gehabt, aber ich kann Dietmar das Auto für das Nachmittags-Rennen ohne Kratzer übergeben“, zeigte sich der Betzdorfer zufrieden.

Auch der zweitplatzierte Simon Reicher (Yaco Racing) und Dennis Busch (Twin Busch Motorsport powered by équipe vitesse) berichteten über die im Rennverlauf aufkommende Problematik des Übersteuerns, bei dem das Fahrzeugheck in der Kurve nach außen drängt. „Aufgrund der hohen Außentemperaturen von 30 Grad ist das heute bei jedem Auto mit Heckantrieb so. Wir haben hinten links mehr als 100 Grad Celsius Reifentemperatur, da baut jeder Reifen ab“, erklärte Busch, der den Pokal für den dritten Gesamtrang mit nach Bensheim nehmen durfte.

Vierter wurde ein hoch zufriedener Tommy Tulpe im HCB-Rutronik Racing-Audi R8 LMS GT3: „Das war super heute!“, strahlte er. Auf den Plätzen fünf und sechs folgten Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3) und Markus Alber mit der Corvette Z.06R GT3. Alber, der von der vierten Position aus ins Rennen gegangen war und sogar kurzfristig auf den dritten Rang vorfahren konnte, musste dem Konkurrenten aus Frankfurt die Führung in Klasse 2 überlassen - Scheibner rettete den Klassensieg über die Ziellinie.

Rennlady Evi Eizenhammer, die sich am Vortag verletzte, konnte über Nacht ihren Fuß kurieren und wurde für ihre Leistung im Audi-Cockpit mit dem siebten Rang belohnt. Hinter ihr folgten Gregor Drasal im Dörr-Lamborghini, Christoph Dupré und Jacob Erlbacher in den Cup-Porsche der Modellreihe 991, Thomas Langer, der seinen Zuffenhausener Renner nach gestrigen Keilriemen-Problemen wieder flott machen konnte, und Berthold Gruhn in seinem Audi R8 LMS GT3.


Klassensieger:

Klasse 1: Uwe Alzen (Audi R8 LMS GT3 - Spirit Race Team Uwe Alzen Automotive)

Klasse 2: Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3 - Schaller Motorsport)

Klasse 3: Christoph Dupré (Porsche 991 GT3 Cup - Dupré Motorsport)


Qualifying und Rennen 2

Mit der einzigen Rundenzeit des Teilnehmerfeldes unter 1:39 Minuten holte sich Carrie Schreiner am Samstagmorgen die Pole für den zweiten DMV GTC-Renndurchgang des Tages. „Meine Runde war zwar nicht perfekt, aber ich konnte an mir arbeiten und bin mit dem Ergebnis zufrieden. Klar, da ist immer noch was drin“, so Carries Kommentar zum Qualifying.

Durch die Trainingsergebnisse von Simon Reicher (1:39.297 Minuten) und Marc Busch (1:40.138 Minuten) folgten erneut zwei Audi R8 LMS GT3 auf den Starträngen zwei und drei, namentlich waren es die Fahrzeuge von Yaco Racing und Twin Busch Motorsport. Timo Scheibner setzte seinen Aston Martin Vantage GT3 dank einer Rundenzeit von 1:40.775 Minuten in die zweite Startreihe.

Dahinter schloss sich ein weiteres Audi-Doppel an: Dietmar Haggenmüller in der Startnummer 55 (1:40.812 Minuten) ging neben Tommy Tulpe von HCB-Rutronik Racing ins Rennen. Die beiden trennte rund eine halbe Sekunde. Auf den Startpositionen sieben bis zehn präsentierte sich die Markenvielfalt „unserer Serie“: Markus Alber (Corvette Z.06R GT3), Gregor Drasal (Lamborghini Huracán Super Trofeo), Christoph Dupré (Porsche 991 GT3 Cup) und Berthold Gruhn (Audi R8 LMS GT3) konnten sich einen Platz unter den zehn schnellsten Fahrzeugen für den Start des neunten Meisterschaftslaufs des DMV GTC 2019 sichern.

Rennen 2 wurde am Samstagnachmittag auf dem Hockenheimring ausgetragen. Nach dem Start fuhr der Österreicher Simon Reicher (19) als erster in die Kurve, dicht gefolgt von Carrie Schreiner (20), die in der Folge an ihm dranblieb. Erst am Ende griff die junge Pilotin nicht mehr an und so gewann Simon Reicher vor Carrie Schreiner. Dritter im Bunde der Gesamtsieger: Marc Busch von Twin Busch Motorsport. Fahrerin und Fahrer waren allesamt auf Audi R8 LMS GT3 unterwegs.

Simon Reicher konnte am Nachmittag nach zwei zweiten Plätzen in den vorherigen Rennen des Wochenendes den Sack zumachen: „Ich hab alles gegeben und hatte Glück, dass ich ein bisschen besser weggekommen bin als Carrie. Eine super Leistung von meinem Team Yaco Racing, vielen Dank“, so der glückliche Sieger. Carrie Schreiner aus Völklingen im Saarland kommentierte im Anschluss sportlich-fair: „Ich muss Starts üben, und mit Track Limits konnte ich nicht schneller fahren. Ich habe alles gegeben aber es hat am Ende heute einfach nicht gereicht.“ Dafür konnte die Rennfahrerin, die sich zu den Profis des Feldes zählen darf, noch den Pokal für die schnellste Rennrunde entgegennehmen.

Tommy Tulpe, wie Schreiner vom Audi-Team HCB-Rutronik Racing, erzielte den vierten Platz und bestätigte damit seine Leistung des vormittäglichen Rennens. Wie an der Perlenschnur reihte sich Dietmar Haggenmüller mit seinem baugleichen Ingolstädter Boliden vor Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3) und Zebra-Reiter Markus Alber (Corvette Z.06R GT3) ein.

Serien-Neuzugang Gregor Drasal (Lamborghini Huracan Super Trofeo), Jacob Erlbacher (Dupré-Porsche 991 GT3 Cup) und Thomas Langer (Porsche 991 GT3 Cup) komplettierten die Top-Ten. Christoph Dupré konnte das Rennen nach einem Schaden an der Windschutzscheibe nur an elfter Position beenden – ein Umstand, der seinem Schützling Erlbacher sicherlich den Sieg in der Cup-Klasse bescherte, was dessen fahrerische Leistung jedoch nicht schmälern soll. Auch Berthold Gruhn brachte seinen Audi R8 LMS GT3 durch die Hockenheimer Hitze ins Ziel.


Klassensieger:

Klasse 1: Simon Reicher (Audi R8 LMS GT3 - Yaco Racing)

Klasse 2: Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3 - Schaller Motorsport)

Klasse 3: Jacob Erlbacher (Porsche 991 GT3 Cup - Dupré Motorsport)

Klasse 6: Gregor Drasal (Lamborghini Huracan Super Trofeo Dörr Motorsport)

Nach zehn Rennen führt das Duo Dietmar Haggenmüller/Uwe Alzen die Meisterschaftswertung an. Hinter ihrem Audi R8 LMS GT3 (Klasse 1) kommt schon Timo Scheibner mit seinem Aston Martin Vantage GT3 (Klasse 2). Auf Platz drei der Porsche 991 GT3 Cup aus Klasse 3 mit Christoph Dupré/Jacob Erlbacher.

Die nächsten beiden DMV GTC-Wertungsläufe finden am 03. August 2019 in der Motorsport Arena Oschersleben statt.

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