Tommy Tulpe/Dennis Marschall fliegen beim DUNLOP 60 zum Sieg

Zum dritten Mal gastierte das DUNLOP 60 in diesem Jahr im badischen Motodrom. Im Umfeld der Porsche Club Days siegten Tommy Tulpe und Dennis Marschall im Audi R8 LMS GT3 von HCB-Rutronik Racing nach einer Stunde bei der Hitzeschlacht, am 05. Juli 2019, von Hockenheim. 


Dennis Marschall und Carrie Schreiner schnappten sich im Qualifying die beiden besten Ausgangspositionen für das DUNLOP 60, das am Freitagabend ab 17:55 Uhr ausgetragen wurde. Mit Ablauf der Zeit eroberte sich Schreiner, die zwischenzeitlich auf Platz vier durchgereicht worden war, ihren Platz in der ersten Startreihe zurück und sicherte HCB-Rutronik Racing damit die Doppel-Pole.

„Ich bin ziemlich zufrieden, natürlich auch mit dem Teamergebnis. Es war viel los auf der Strecke, dennoch war ich mir sicher, dass ich ein gutes Ergebnis einfahre“, sagte die junge Rennfahrerin im Anschluss an das Training. Schreiner musste das einstündige Spektakel jedoch allein bestreiten, denn Evi Eizenhammer, die sich normalerweise mit ihr im DUNLOP 60 das Cockpit teilt, hatte sich nach einer leichten Fußverletzung eine unfreiwillige Pause verordnet, um am Samstag wieder fit fürs Sprintrennen zu sein. 

Die zweite, ebenfalls vierfach beringte Startreihe teilten sich Simon Reicher (Yaco Racing) und Uwe Alzen bzw. Dietmar Haggenmüller. Bevor mit Timo Scheibners Aston Martin Vantage GT3 (Schaller Motorsport) der erste markenfremde Wagen in der Startaufstellung zu finden war, reihte sich noch der Audi R8 LMS GT3 von Dennis und Marc Busch in die Gruppe ein.


So wie sie gestartet waren, so kamen sie dann im Rennen auch ins Ziel: fünf Audi R8 LMS GT3 in Folge – an der Spitze das weiß-rot-blaue Fahrzeug mit der Startnummer 2. Die Reihenfolge dahinter, die hatte sich jedoch verändert: Simon Reicher, ein 19 Jahre junger Mann aus Österreich, musste sich dem 23-jährigen HCB-Rutronik-Fahrer in den letzten Rennminuten nach einer unfassbaren Aufholjagd ergeben.

Dennis Marschall hatte im Wechselfenster den Audi von Tommy Tulpe übernommen, der zwar die Führung nicht gegen die restliche Audi-Phalanx verteidigen, den Wagen jedoch an vierter Position halten konnte. Eine gute Ausgangslage für Marschalls Parforceritt: „Ich hab gepusht wie ein Löwe und hätte am Anfang echt nicht gedacht, dass ich rankomme, aber es hat gereicht“, berichtete er nach Zielankunft. Hier machten die Reifen am Ende den Unterschied aus. "HCB-Rutronik Racing hat uns gegenüber noch einen Vorsprung, da sie den Dunlop-Reifen besser kennen. Das ist ganz normal", so Uwe Geipel von Yaco Racing, der mit seinem Schützling Simon Reicher dennoch sehr zufrieden war: "Simon hat großes Selbstvertrauen getankt und der DMV GTC, bzw. DUNLOP 60 sind ein perfekte Bühne für junge Piloten."

Auf dem dritten Gesamtrang wurden Marc und Dennis Busch gewertet, deren gelb-blauer R8 LMS GT3 sich an diesem Wochenende in der Betreuung der équipe vitesse befand. „Am Anfang war es ok, wir konnten jedoch nicht mithalten, die Räder haben extrem abgebaut", kommentierte Zielfahrer Marc im Parc fermé.

Von Rang vier gestartet und ebenso ins Ziel gekommen, waren Dietmar Haggenmüller und Uwe Alzen vom Spirit Race Team Uwe Alzen Automotive. "Mir hat es großen Spaß gemacht und wenn es noch zwei oder drei Runden länger gegangen wäre, so hätte Uwe sicherlich noch die Chance auf das Podium gehabt", gab Fahrzeugeigentümer Dietmar Haggenmüller am Ende zu Protokoll.

Mit Platz fünf hätte sich Carrie Schreiner sicherlich ein anderes Ergebnis gewünscht, doch wurde sie wegen einer zu späten Ausfahrt aus der Boxengasse sozusagen strafversetzt und musste sich in der Einführungsrunde ganz nach hinten fallen lassen. Dafür sahen Fans und Teams eine packende Aufholjagd der jungen Saarländerin in den ersten Rennminuten. "Das war ein Fehler, der auf unsere Kappe vom Team geht. Es gab ein kleines Mißverständnis an der Boxenampel und die Rennleitung entschied vor dem Start, dass sich sich nach hinten fallen lassen musste. Dafür hatte sie eine tolle Aufholjagd gezeigt", so Teammanager Fabian Plentz nach dem Rennen.

Optischer Sechster wurde ein weiterer Audi R8 LMS GT3, und zwar das grün-weiß beklebte Fahrzeug von Phoenix Racing mit der Startnummer 99. Am Steuer ohne mechanische Lenksäule: Pierre Kaffer, der Wahl-Schweizer, der vor zwei Wochen die 24 Stunden am Nürburgring mit seinem Team gewonnen hatte. Das Projekt Steer-by-Wire befindet sich nach wie vor in der Testphase, weshalb Kaffer außerhalb der Wertung fuhr. "Es gibt noch ein paar Parameter zu verändern aber wir sind auf einem sehr guten Weg mit der neuen Technologie. Ich bin stolz ein Teil dieses Projekts zu sein", so Kaffer. Und Serienchef Ralph Monschauer ergänzt: "Nach Nürburgring gab es den zweiten Einsatz. Insgesamt wurden 14 offizielle Sessions durchgeführt, dazu noch einige Test- und Einstellfahrten. Bislang gab es keine nennenswerte Rückschläge und alle Rennen wurden durchgefahren. Das ist schon ein Erfolg - aber auch nur ein weiterer Schritt von vielen, den Schaeffler Paravan noch machen wird."

Auf einem hervorragenden ‚echten‘ sechsten Platz, der gleichzeitig den Sieg der Klasse 3 bedeutete, kamen Christoph Dupré und Juniorfahrer Jacob Erlbacher im Porsche 991 GT3 Cup über die Ziellinie. Weniger Glück hatte das Schwesterfahrzeug mit Claus Dupré und Lucas Hein, dem zweiten Junior des Teams. Probleme mit der Antriebswelle führten den Cup-Porsche frühzeitig in die Box. Kein guter Tag für Porschefahrer: Auch Thomas Langer (Schütz Motorsport) und die beiden Australier, Marc Cini und Joey Mawson (Herberth Motorsport), sahen die Zielflagge wegen technischer Probleme nicht, wurden jedoch gewertet.

Auf den Dupré-Porsche #1 folgte der Sieger der Klasse 2 an siebter Gesamtstelle: Timo Scheibner im brokat-schwarzen Aston Martin Vantage GT3. Auch Gregor Drasal sah im Dörr-Lamborghini das schwarzweiß-karierte Tuch nach Ablauf der heißen 60 Minuten.


Klassensieger:

Klasse 1: Tommy Tulpe/Dennis Marschall (Audi R8 LMS GT3 - HCB-Rutronik Racing)

Klasse 2: Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3 - Schaller Motorsport)

Klasse 3: Christoph Dupré (Porsche 991 GT3 Cup - Dupré Motorspor)

Klasse 6: Gregor Drasal (Lamborghini Huracan Super Trofeo - Dörr Motorsport)

In der Meisterschaft führt nach fünf Rennen Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3 - Schaller Motorsport) vor Christof Langer (Schütz Motorsport) und Jacob Erlbacher (Dupré Motorsport), die beide im Porsche 991 GT3 Cup starten.

Das nächste DUNLOP 60 findet am 2. August in der Motorsport Arena Oschersleben statt.

DMV GTC